Presse­mitteilung

Huml zieht positive Bilanz zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung 2018 – Bayerns Gesundheitsministerin: Neue Angebote für schwerstkranke Menschen in allen Regierungsbezirken

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat für das Jahr 2018 eine positive Bilanz zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im Freistaat gezogen. Huml betonte am Samstag: "Die Versorgung und Begleitung schwerstkranker Menschen ist gelebte Mitmenschlichkeit. Die Menschen sollen wissen, dass sie am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen werden. Mit dem Ausbau der Angebote stellen wir in allen Regionen in Bayern eine umfassende und qualitativ hochwertige hospizliche und palliative Versorgung zur Verfügung."

Im Jahr 2018 wurden in allen Regierungsbezirken in Bayern neue Angebote aufgebaut. So haben im stationären Bereich sieben palliativmedizinische Dienste an Krankenhäusern ihre Arbeit aufgenommen (GEOMED-Kreisklinik in Gerolzhofen, Klinikum Kempten, Krankenhaus Schongau, Paul-Gerhard-Haus in Regensburg, Krankenhaus Barmherzige Brüder München, Kreisklinik Mindelheim und Kreisklinik Ottobeuren). Im oberfränkischen Coburg wurde im Juni 2018 ein neues stationäres Hospiz (acht Hospizplätze) eröffnet. Das Gesundheitsministerium hat die Errichtung mit einer Investitionskostenförderung in Höhe von 80.000 Euro unterstützt. Zudem hat das stationäre St. Vinzenz-Hospiz in Augsburg die Zahl der Hospizbetten von 9 auf 16 erhöht, zunächst stehen davon 14 als stationäre Hospizplätze zur Verfügung.

In der ambulanten Versorgung haben 2018 zwei neue Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ihre Arbeit aufgenommen (Palliativo in Schweinfurt, SAPV Südfranken in Pleinfeld), zudem hat das SAPV-Team OPAL aus Bad Tölz sein Versorgungsgebiet auf den Landkreis Garmisch-Partenkirchen ausgeweitet. Das bayerische Gesundheitsministerium hat den Aufbau der neuen ambulanten Angebote mit über 55.000 Euro gefördert.

Die Ministerin unterstrich: "Die Palliativ- und Hospizarbeit ist mir ein Herzensanliegen. Wer das Ende des Lebens vor Augen hat, braucht eine einfühlsame, aber auch medizinisch hochwertige Versorgung – am besten vor Ort. Deswegen ist mir der flächendeckende Ausbau der Strukturen in den Städten und ländlichen Regionen sehr wichtig. Das erspart den Angehörigen weite Fahrtstrecken und hilft den betroffenen Familien, in den letzten Tagen und Wochen möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen."

Huml erneuerte ihre Absage an eine aktive Sterbehilfe. Sie betonte: "Schwerstkranken Menschen darf nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie der Gesellschaft zur Last fallen. Es ist vielmehr eine ethische Grundentscheidung unserer Gesellschaft, alten, kranken und schwachen Menschen einen Platz in unserer Mitte zu geben."

Die Ministerin fügte hinzu: "In der Hospizarbeit und Palliativmedizin werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt – aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert. Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Aber es wird nicht aktiv Sterbehilfe geleistet. Das ist der entscheidende Unterschied."

Derzeit gibt es im Freistaat an 108 Krankenhäusern eine stationäre Palliativversorgung mit insgesamt 474 Betten: Neun Krankenhäuser verfügen über eine Palliativstation und einen palliativmedizinischen Dienst, an 57 Krankenhäusern ist ein palliativmedizinischer Dienst tätig. Daneben gibt es in Bayern 50 SAPV-Teams – 44 Teams für Erwachsene sowie 6 Teams für Kinder und Jugendliche.

Darüber hinaus gibt es im stationären Bereich 19 Hospize mit 199 Plätzen für Erwachsene, sowie ein stationäres Kinderhospiz mit acht Plätzen. Den Auf- und Ausbau stationärer Hospize fördert das bayerische Gesundheitsministerium mit 10.000 Euro pro Hospizplatz.

Das bayerische Gesundheitsministerium stellt pro Jahr rund 100.000 Euro für den Aufbau neuer palliativer Versorgungsangebote zur Verfügung. Die ambulante Hospizarbeit wird mit weiteren rund 100.000 Euro pro Jahr gefördert. Diese Mittel kommen den Hospizvereinen für ihre Projektarbeit direkt zugute.

Huml verwies darauf, dass das bayerische Kabinett im April ein Pflege-Paket beschlossen hat. Es sieht unter anderem eine Verdoppelung der hospizlichen und palliativen Versorgungsangebote in Bayern in den nächsten fünf Jahren vor. Huml betonte: "Damit setzen wir ein weiteres wichtiges Signal für ein selbstbestimmtes Leben in Würde bis zuletzt."