Presse­mitteilung

Informationskampagne zu sexuell übertragbaren Krankheiten: Huml zieht positive Bilanz – Bayerns Gesundheitsministerin: Rund 640.000 Menschen mit Videos erreicht, 135.000 Likes bei Instagram

Die Schwerpunktkampagne von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml zu sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) hat zahlreiche junge Leute erreicht. Huml betonte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Reuchlin-Gymnasium in Ingolstadt zum Abschluss der Kampagne: "Insgesamt haben seit Anfang Juni rund 640.000 Menschen die Videos von Internet-'Influencern' gesehen, die uns unterstützen. Das ist ein sehr großer Erfolg!"

Die Ministerin fügte hinzu: "Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken auf unsere Kampagne waren insgesamt erfreulich. Allein bei Instagram erhielten wir mit unserem Thema rund 135.000 Likes. Unsere Instagram-Stories wurden über 100.000 Mal aufgerufen. Die Kampagne kam so gut an, dass sie sogar auf Twitter weiterverbreitet wurde, obwohl wir diesen Kanal medial nicht aktiv bespielt haben."

Die Kampagne unter dem Hashtag #STIauftour lief seit Anfang Juni und richtete sich gezielt an junge Leute im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Vor allem über soziale Netzwerke wie YouTube und Instagram wurde darüber aufgeklärt, wie man sich zum Beispiel vor AIDS oder Syphilis schützen kann. Eingebunden waren sieben Internet-"Influencer", die auf ihren Kanälen die Kampagne bis zum 14. Oktober 2019 mit weiteren Inhalten und Verlinkungen unterstützen.

Die Ministerin unterstrich: "Unsere Entscheidung, in dieser Kampagne mit Influencern zusammenzuarbeiten, zahlte sich  aus. So hat allein das YouTube-Video 'Intime Fragen' von Jonas Ems über 460.000 Aufrufe und mehr als 26.000 Likes erhalten."

Huml erläuterte: "Es war uns wichtig, Jugendliche dazu zu bringen, sich über das Thema zu informieren und darüber zu reden. Obwohl der Umgang mit Sexualität im 21. Jahrhundert deutlich liberaler geworden ist, wird über Erkrankungen, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können, oft  nicht gesprochen. Das ist gefährlich. Denn zum Beispiel kann eine Syphilis-Infektion unbehandelt schwere Organschäden verursachen und das Gehirn angreifen."

Eine Hepatitis-B-Erkrankung kann zu Leberkrebs und sogar zum Tod führen. Bakterielle Krankheitserreger wie die Gonokokken oder Chlamydien können unfruchtbar machen. Die Ministerin betonte: "Wissen schützt – im Fall von STI ganz besonders."

Auch die App "Tellonym" kam bei der Kampagne zum Einsatz. Dabei beantworteten Experten der Bayerischen AIDS Stiftung und der Münchner Aids-Hilfe in einer anonymen Sprechstunde direkte Fragen, ohne dass die Identität des Fragestellers bekannt wurde. Die Ministerin hob hervor: "Der Tellonym-Account wurde rege besucht. Es konnten über 2.000 Fragen von mehr als 700 verschiedenen Nutzern beantwortet werden. Viele User gaben außerdem positive Rückmeldungen zur Kampagne und freuten sich über die Möglichkeit, anonym Fragen stellen zu können."

Die Ministerin ergänzte: "Viele Menschen mit einer sexuell übertragbaren Krankheit wissen nicht, dass sie ansteckend sind. Denn zwischen einer Infektion und einer Diagnose beim Arzt vergehen häufig Jahre. AIDS ist zwar mittlerweile behandelbar, aber noch immer nicht heilbar. Es ist deshalb wichtig, sich konsequent vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen. In der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen ist die Infektionsrate besonders hoch."

Mit dem HI-Virus haben sich einer Schätzung des Robert Koch-Instituts zufolge 2017 in Bayern rund 340 Menschen neu infiziert. Darunter sind circa 280 Männer und 60 Frauen. Insgesamt lebten in Bayern Ende 2017 geschätzt rund 9.300 Männer und 2.400 Frauen mit dem HI-Virus.

Die Zahl der bekannten Syphilis-Fälle in Bayern war zuletzt von 678 im Jahr 2013 auf 1.018 Fälle im Jahr 2016 und 1.028 Fälle im Jahr 2017 gestiegen. Für 2018 wurden 935 Syphilis-Fälle in Bayern gemeldet.

Huml fügte hinzu: "Das bayerische Gesundheitsministerium wird auch künftig intensiv über dieses Thema informieren. Unsere Kampagnen-Seite www.sti-auf-tour.de. bleibt weiterhin bestehen. Der Bericht zur Kampagne soll dazu dienen, auch die Fachwelt für das Thema zu sensibilisieren, damit sie noch gezielter aufklären kann."

Die Influencer, mit denen das Ministerium zusammengearbeitet hat, waren: