Presse­mitteilung

Neues Telemedizin-Netzwerk in Bayern gestartet – Gesundheitsministerin Huml: „Speed“ verbessert die Versorgung Pflegebedürftiger

Ein neues telemedizinisches Netzwerk verbessert jetzt die medizinische Versorgung Pflegebedürftiger in Ingolstadt und Umgebung. Die Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml betonte am Sonntag: "Pflegebedürftige Menschen brauchen eine interdisziplinäre medizinische Versorgung. Das geht umso besser, wenn Ärzte und Pflegekräfte mit einem Klick die Patientendaten vor sich haben, ohne dass weite Wegstrecken zurückgelegt werden müssen."

Das Projekt hat den Namen "SPEED – Sektorenübergreifende Pflegeakte zur effizienten Pflegedokumentation und Versorgung". Die Ministerin erläuterte: "Durch moderne Kommunikationsmedien ist der Arzt frühzeitig informiert, wie es seinem Patienten geht. Erkrankungen können schneller erkannt und behandelt werden. Manch ein beschwerlicher Praxisbesuch bleibt dem Pflegebedürftigen und seinen Angehörigen durch ein Telekonsil erspart."

Ziel des Anfang Dezember gestarteten Projektes ist es, die Pflegeeinrichtungen mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten zu vernetzen sowie Fahrten zum Facharzt zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. Außerdem sollen Krankenhausaufenthalte verringert und die Verschreibung von Medikamenten reduziert werden. Huml unterstrich: "Telemedizin wird zwar nie menschliche Wärme oder ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis ersetzen. Die technischen Möglichkeiten unterstützen aber die Arzte und Pflegekräfte in ihrem Bemühen um die bestmögliche Versorgung der Pflegebedürftigen."

Das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert das Projekt bis Februar 2017 mit knapp 290.000 Euro. Projektträger ist "GO IN", ein Praxisnetz, zu dem sich niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen (insgesamt 440 Mitglieder) zusammengeschlossen haben. Nach dem Projektende wird geprüft, inwieweit die Menschen in ganz Bayern von den Ingolstädter Lösungsansätzen profitieren können.