Presse­mitteilung

Scharf und Huml: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – Verbundprojekt „Klimawandel und Gesundheit“ gestartet

Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Zunehmende Wetterextreme, Temperaturrekorde und ihre Folgen sind vor allem für Allergiker, Kinder, ältere Menschen und Kranke eine Belastung. Zudem verbreiten sich aufgrund des Temperaturanstiegs potenzielle Überträger von Infektionskrankheiten, etwa die Asiatische Tigermücke. Mit dem Verbundprojekt "Klimawandel und Gesundheit" wollen das bayerische Umweltministerium und das bayerische Gesundheitsministerium neue Erkenntnisse für die Klimaanpassung und die Gesundheitsvorsorge gewinnen.

"Wir müssen uns auch in Bayern auf die Auswirkungen des Klimawandels einstellen. Deshalb wollen wir die Forschung zu den gesundheitlichen Folgen des globalen Temperaturanstiegs weiter vorantreiben. Unser gemeinsames Verbundprojekt 'Klimawandel und Gesundheit' ist ein wichtiger Baustein für eine klimasichere und gesunde Zukunft der Menschen in Bayern. Die Ergebnisse der gesundheitsbezogenen Klimaforschung werden uns helfen, konkrete und wirksame Maßnahmen zu ergreifen", betonen Umweltministerin Ulrike Scharf und Gesundheitsministerin Melanie Huml anlässlich der Auftaktveranstaltung des Verbundprojekts heute in München. Finanziert wird das Verbundprojekt, das in der ersten Runde auf drei Jahre angelegt ist, mit insgesamt zwei Millionen Euro vom bayerischen Umweltministerium und mit 900.000 Euro vom bayerischen Gesundheitsministerium.

Scharf: "Anpassung an den Klimawandel ist Zukunftssicherung. Die Klimaveränderungen treffen auch Bayern. Das haben wir seit unserem Klimareport Bayern schwarz auf weiß. Extremereignisse kommen öfter und heftiger. Die Hitzetage werden mehr. Wir müssen uns darauf einstellen und anpassen, je schneller desto besser." Der weltweite Anstieg der Durchschnittstemperatur beeinflusst die menschliche Gesundheit. Vor allem in den Städten machen Hitzewellen, UV-Belastung und lange Trockenperioden den Menschen zu schaffen. Herz-Kreislauferkrankungen können durch den Klimawandel ebenso begünstigt werden wie Atemwegserkrankungen, Allergien oder Stoffwechselstörungen.

Der Klimawandel verstärkt zudem das Vorkommen von Krankheitsüberträgern. Huml: "Der Klimawandel wirft auch eine ganze Reihe von gesundheitlichen Fragen auf. Antworten auf die Fragen zwischen Klimawandel und Gesundheit soll das neue Verbundprojekt liefern. Das Themenspektrum reicht von den Risiken neuer, eingewanderter gesundheitsgefährdender Tier- und Pflanzenarten bis hin zu neuen Methoden zum Monitoring gesundheitsrelevanter Klimaparameter wie zum Beispiel Messung von UV-Strahlung. Wenn wir mehr über die Auswirkungen wissen, können auch entsprechende Maßnahmen ergriffen werden."

Das Verbundprojekt "Klimawandel und Gesundheit" startet mit vorerst zwei Forschungsvorhaben. Im Rahmen des Vorhabens "Cytotox Klima" soll der Zusammenhang von Klimawandel und der Ausbreitung von giftigen Blaualgen in Gewässern erforscht werden. Durch die erhöhte Lufttemperatur erhöht sich auch die Wassertemperatur der Seen. In der Folge entstehen vielfach Algenblüten, die Gifte absondern und toxische Reaktionen auslösen können. Ziel ist, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, das diese spezifische Belastung der Gewässer bereits vor der Badesaison anzeigen kann.

Bei dem zweiten Projekt "Bio-Klimatisches Informationssystem – BioClis" soll die Kombination von atmosphärischen Klima- und Umweltparametern auf die Gesundheit der Menschen untersucht werden, um in einem nächsten Schritt gezielt Anpassungsmaßnahmen planen zu können. Damit steht dann ein Werkzeug zur Verfügung, das eine einfache und integrierte Bewertung des Gesundheitsrisikos durch verschiedene Klimafaktoren ermöglicht.

Weitere Informationen unter www.vkg.bayern.de.