Presse­mitteilung

Studie: Versorgung geriatrischer Patienten in Bayern deutlich verbessert – Gesundheitsministerin Huml: Mit frühen Rehabilitationsmaßnahmen Pflegebedürftigkeit vermeiden

Die Versorgung älterer geriatrischer Patienten an bayerischen Krankenhäusern hat sich deutlich verbessert. Das hat eine aktuelle Studie ergeben, wie Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Dienstag mitteilte. Huml betonte: "Es ist ein Wunsch vieler Menschen, ihre Selbstständigkeit auch im höheren Alter zu bewahren. Deshalb müssen wir alles dafür tun, ältere Menschen nach einer Krankheit entsprechend zu unterstützen. Ziel ist es, Pflegebedürftigkeit soweit es geht zu vermeiden."

Die Studie, die sich mit den Auswirkungen des Aufbaus akutgeriatrischer Strukturen in bayerischen Krankenhäusern befasst, stammt von der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern. Das Bayerische Gesundheitsministerium und der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V. haben die Untersuchung finanziell unterstützt.

Huml erläuterte: "Durch den Aufbau akutgeriatrischer Angebote in den Kliniken können Patienten noch im Krankenhaus früh rehabilitativ behandelt werden. Dieser Ansatz hat sich bewährt. In Bayern können heute mehr geriatrische Patienten differenzierte Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen als in anderen Bundesländern. Dadurch können auch mehr Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt selbstständig in den eigenen vier Wänden bleiben."

Mit dem Ziel einer Verbesserung der Versorgung älterer, kranker Menschen hat der Bayerische Krankenhausplanungsausschuss bereits im Juli 1990 einem Versorgungskonzept zugestimmt, das den Aufbau einer flächendeckenden Versorgung mit leistungsfähigen geriatrischen Einrichtungen vorsieht. Dieses Ziel sollte zunächst vorrangig durch Umwidmung nicht mehr benötigter Akutbetten in Betten der geriatrischen Rehabilitation erreicht werden. Entsprechend dieser "Grundsätze zur geriatrischen Versorgung in Bayern" existiert im Freistaat Bayern aktuell ein dichtes Netz an wohnortnahen geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen.

Ergänzend dazu werden seit 2009 im Rahmen des "Fachprogramms Akutgeriatrie" zunehmend akutgeriatrische Angebote im Krankenhaus aufgebaut. Ziel ist es, die Versorgung älterer Menschen anhand eines geriatrischen Behandlungsansatzes bereits im Krankenhaus zu verbessern. Zuvor konnten Patienten erst nach dem Krankenhausaufenthalt entsprechende Rehabilitationseinrichtungen besuchen. Schwerstkranken Patienten war der Zugang zu diesen Einrichtungen häufig verwehrt, wenn sie die entsprechenden Mindestvoraussetzungen für eine Rehabilitationsbehandlung nicht erfüllten.

Die Ministerin betonte: "Die Untersuchung hat gezeigt, dass die neuen Maßnahmen zur geriatrischen Versorgung in der Praxis gut angenommen werden. So hat sich seit 2010 die Zahl der Akutgeriatrien in Bayern mehr als verdoppelt. Dadurch haben häufiger als bisher auch Patienten, die deutlich kränker und pflegebedürftiger waren, von einer spezialisierten Behandlung profitieren können. Deutlich wird auch, dass sich die geriatrische Versorgung in Akutkrankenhäusern und in geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen in ihren Leistungsspektren ergänzen."

Der stellvertretende Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft Andreas Diehm ergänzte: "Die Befürchtungen der Reha-Kliniken, das durch die Einführung der Akut-Geriatrie ein Reha-Sterben einsetzt, haben sich glücklicherweise nicht erfüllt. Die Studie belegt, dass sich Akut- und Reha-Geriatrie zum Nutzen der Patienten ergänzen."

Auch der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern begrüßte die Ergebnisse der Studie. Beide Angebote haben sich als effektiv und sinnvoll erwiesen, insbesondere auch dadurch, dass Akutversorgung und Rehabilitation bedarfsgerecht aufeinander aufgebaut werden können.