Presse­mitteilung

Wichtige Psychiatrie-Projekte auf den Weg gebracht

Bayerns Gesundheitsministerin Huml: Auch die Versorgung von Kindern und Jugendlichen wird verbessert

Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen wird in Bayern weiter verbessert. Die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte am Mittwoch in München: "Der Krankenhausplanungsausschuss hat am Dienstagabend (13.5.)  wichtige  Projekte im Bereich der stationären Psychiatrie sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf den Weg gebracht. Denn psychische Gesundheit spielt für die Lebensqualität eine ebenso wichtige Rolle wie die körperliche Gesundheit."

Der Ausschuss hat unter anderem beschlossen, dass in Unterfranken eine weitere dezentrale psychiatrische Versorgungsklinik des Bezirks entsteht – mit zukünftig 50 Betten in Anbindung an das Klinikum Aschaffenburg. In diesem Zusammenhang wird auch die Tagesklinik Aschaffenburg für Psychiatrie des Bezirkskrankenhauses Lohr um zehn Plätze erweitert. Darüber hinaus werden die Psychiatrie-Kapazitäten am Klinikum Nürnberg um 13 Betten sowie zehn Plätze erhöht. An der kbo-Lech-Mangfall-Klinik in Landsberg am Lech entsteht eine zusätzliche Tagesklinik mit 15 Plätzen.

Auch in der nördlichen Oberpfalz entsteht ein umfassendes regionales Versorgungsangebot für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Es wird eine zusätzliche Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weiden geben – mit insgesamt 24 Betten in Trägerschaft der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (MedBO) GmbH. Außerdem wird die bestehende kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik um sechs Plätze erweitert.

In Mittelfranken wird die stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung ebenfalls weiter gestärkt. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach wird um zusätzliche 13 Betten erweitert. Damit ist künftig eine umfassende Behandlung aller Altersgruppen möglich, einschließlich der Betreuung intensivbehandlungsbedürftiger Kinder und Jugendlicher.

Huml unterstrich: "Damit wird die Betreuung der jungen Patienten weiter gestärkt. Das ist auch eine Entlastung der betroffenen Familien, deren Kinder wohnortnäher versorgt werden können. Das wollen wir für ganz Bayern erreichen!"

Huml verwies darauf, dass psychische Erkrankungen keine Frage des Alters sind. Sie fügte hinzu: "Wird die Krankheit nicht oder nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, setzt sich die Krankengeschichte nicht selten im Erwachsenenalter fort. Eine frühe Behandlung kann einen möglichen langen Leidensweg ersparen", so die Ministerin.

Weitere Entscheidungen des Krankenhausplanungsausschusses:

Herzchirurgie

Der Ausschuss hat die bisherigen Grundsätze für die herzchirurgische Versorgungsplanung bekräftigt. Dabei ging er von der Tatsache aus, dass der aktuelle herzchirurgische Versorgungsbedarf in Bayern durch die zugelassenen 13 herzchirurgischen Einrichtungen vollständig abgedeckt wird. Einem planerischen Paradigmenwechsel weg von einer Versorgung in großen Zentren hin zu kleinen und dezentralen herzchirurgischen Einheiten wurde eine klare Absage erteilt. Ein solcher Wechsel birgt die Gefahr der Zersplitterung der Leistungsfähigkeit der Versorgung insgesamt und damit Nachteile für die Patienten. Zudem erscheint die Vorhaltung der erforderlichen personellen und apparativen Infrastruktur innerhalb kleiner Einheiten in der Regel wirtschaftlich nicht sinnvoll. Der Krankenhausplanungsausschuss hat daher beschlossen, dass bei der Entscheidung über Anträge auf neue herzchirurgische Kapazitäten die in den aktualisierten Basisstandards der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie aufgestellten infrastrukturellen Mindestanforderungen (die große, hochspezialisierte herzchirurgische Zentren vorsehen,) zugrunde gelegt werden.

Auf dieser Grundlage wurden die vorliegenden Anträge über die Etablierung kleiner herzchirurgischer Einheiten sämtlich abgelehnt.

Oberfranken

Der Krankenhausplanungsausschuss spricht sich dafür aus, die Klinik Münchberg als Kooperationsklinik in das Schlaganfallnetzwerk STENO aufzunehmen. Damit werden künftig 18 Kliniken mit den überregionalen Schlaganfallzentren – die Neurologische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg, die Klinik für Neurologie im Klinikum Nürnberg-Süd und das Krankenhaus Hohe Warte Bayreuth – kooperieren.

Mittelfranken

Der Krankenhausplanungsausschuss befürwortet die Erhöhung der Anzahl der Betten beim Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen um 14 auf insgesamt 275 Betten.

Unterfranken

Der Krankenhausplanungsausschuss hat der Erweiterung der Palliativstation an der Kreisklinik Bad Neustadt a.d. Saale von sechs Betten auf acht Betten zugestimmt. Damit hat Bayern das angestrebte Ausbauziel von 470 Palliativbetten erreicht.

Oberbayern

  • An der Privatklinik Dr. Gaertner in München werden zusätzliche zehn  teilstationäre Plätze der Fachrichtung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eingerichtet, insbesondere zur Versorgung von Patienten mit Tinnitus, Hörsturz sowie Schwindel.
  • Bei der Marianne Strauß Klinik in Kempfenhausen, einer Fachklinik für Multiple Sklerose, wird die Zahl der Plätze zur teilstationären, tagesklinischen Behandlung von 12 auf 15 erhöht. Der Krankenhausplanungsausschuss hat sich außerdem dafür ausgesprochen, dass die Kapazität zur vollstationären Behandlung nach baulichen Erweiterungsmaßnahmen in der Zukunft von 100 auf 120 Betten erhöht wird.
  • Der Krankenhausplanungsausschuss hat zugestimmt, dass beim Klinikum Ingolstadt im Zuge des ersten Bauabschnitts der Generalsanierung die Stroke Unit zur Versorgung von Schlaganfallpatienten von vier auf 14 Betten erweitert wird.

Niederbayern

Die Aufnahme des Kreiskrankenhauses Rottalmünster als Kooperationsklinik in das Schlaganfallnetzwerk TEMPiS wird befürwortet. Damit ist nun auch der Landkreis Passau mit einer Klinik in dem Netzwerk vertreten. Insgesamt werden damit 18 Kliniken mit den Kompetenzzentren München-Harlaching und Regensburg kooperieren.

Oberpfalz

Der Krankenhausplanungsausschuss hat sich dafür ausgesprochen, bei dem St. Barbara Krankenhaus in Schwandorf wegen der stark gestiegenen Patientenzahlen die Anzahl der Betten um 20 auf insgesamt 250 zu erhöhen.