
Ebolafieber ist eine durch Ebolaviren ausgelöste, schwere Infektionskrankheit. Die Erkrankung gehört in die Gruppe der potentiell tödlich verlaufenden sogenannten virusbedingten hämorrhagischen Fieber, die mit Blutungen einhergehen. Je nach Virusart liegt das Verhältnis der Todesfälle zur Anzahl der Erkrankten bei 30 bis 90 Prozent. Die Erkrankung zeigt sich in der Regel acht bis zehn Tage nach der Ansteckung. Die maximale Inkubationszeit beträgt 21 Tage. Als Symptome werden vor allem Fieber, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Blutungen beschrieben.
Das Virus ist in Deutschland nicht beheimatet. Eine Impfung oder ursächliche Behandlung gibt es zurzeit nicht. Die Behandlung der Erkrankten erfolgt symptomatisch.
Was ist ein begründeter Ebola-Verdachtsfall?
Ein begründeter Ebola-Verdachtsfall liegt beispielsweise vor, wenn eine Person sich in den betroffenen afrikanischen Gebieten aufgehalten hat und typische Ebola-Symptome aufweist oder dort Kontakt zu einem mit Ebola-Viren Infizierten oder daran Verstorbenen hatte. Dies kann auch bei Kontakt zu Flughunden, Fledermäusen, Affen (direkter Kontakt oder mit deren Ausscheidungen) oder dem Verzehr von Wildtierfleisch, das aus dem Urwald oder der Savanne stammt, geschehen sein.
Häufig gestellte Fragen
Welche Länder sind bislang betroffen?
In Westafrika kam es 2013 bis 2015 zum bisher größten Ebolafieber-Ausbruch in der Geschichte. In den hauptsächlich betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone erkrankten mehr als 28.000 Menschen, mehr als 11.000 starben (Quelle Robert Koch-lnstitut Stand 28.12.2015). Nach dem Höhepunkt des Ausbruchs im Herbst 2014 ist die Zahl der Neuinfektionen im Laufe des Jahres 2015 kontinuierlich gefallen. Über aktuelle Entwicklungen können Sie sich auch auf der Internetseite des Robert Koch-Institutes und der Weltgesundheitsorganisation informieren.
Außerhalb Afrikas gab es darüber hinaus einzelne importierte Ebolafieber-Fälle in Europa und den USA, die zum Teil zu weiteren einzelnen Ansteckungen führten.
Gibt es eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung?
Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist eine Ansteckung von Mensch zu Mensch nur durch den direkten Körperkontakt mit an Ebolafieber erkrankten oder verstorbenen Menschen oder durch den Kontakt mit deren Blut oder anderen Körperflüssigkeiten möglich. Damit haben Personen, die sich im engsten Umfeld der Erkrankten befinden, ein Ansteckungsrisiko. Patienten müssen deshalb strikt isoliert werden, das medizinische Personal trägt spezielle Schutzkleidung. Krankentransporte von Patienten können aus diesem Grund nur unter Beachtung besonderer Schutzmaßnahmen durchgeführt werden und sind organisatorisch sehr aufwändig.
Gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) gehört Ebola zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Das heißt, jede Erkrankung und jeder Verdachtsfall sind vom Arzt oder Labor unverzüglich dem Gesundheitsamt zu melden.
Wie hoch ist das Ebola-Risiko in Deutschland?
Bislang gibt es keinen in Deutschland aufgetretenen Erkrankungsfall. Einzelne Personen sind zur Behandlung nach Deutschland eingeflogen worden. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ist das Risiko, dass Reisende die Krankheit mit nach Deutschland bringen, gering. Ausgeschlossen werden kann dies allerdings nicht. In Deutschland sind alle Voraussetzungen zur sicheren Isolierung und Versorgung Betroffener, sowie zur Nachverfolgung von Personen, die mit Erkrankten in Kontakt gekommen sind, vorhanden. Deshalb ist nicht von einer Gefährdung der Bevölkerung auszugehen.
Eine wichtige Aufgabe zum Schutz der Bevölkerung vor übertragbaren Krankheiten übernimmt in Bayern die Spezialeinheit Infektiologie (Task-Force) des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), die im November 2014 ihre Arbeit aufgenommen hat.
Was macht die Spezialeinheit Infektiologie des LGL?
Die Spezialeinheit Infektiologie (Task-Force) des LGL stellt, in enger Abstimmung mit dem für den Flughafen München zuständigen Gesundheitsamt des Landratsamtes Erding, eine ständig erreichbare Rufbereitschaft sicher. Außerdem schafft sie bayernweit die Voraussetzungen im Gesundheitssektor, um im Falle einer Gefahrenlage die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung zu senken und die Gesundheitsämter schnell und angemessen bei ihrem Krisenmanagement zu unterstützen.