Versorgungsschwerpunkte

Neben den Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung gibt es Versorgungsbereiche, die nur an wenigen Krankenhäusern als Schwerpunktversorgung eingerichtet wurden. Hier erfahren Sie mehr zu den Versorgungsschwerpunkten der Krankenhäuser in Bayern.

Die herzchirurgische Versorgung ist aufgrund ihrer komplexen Anforderungen eine Schwerpunktversorgung, die im Freistaat Bayern von 13 Kliniken mit einer herzchirurgischen Fachabteilung sichergestellt wird, und damit unter Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten grundsätzliche auf wenige hochleistungsfähige Zentren konzentriert wurde.

Risikoneugeborene sind Kinder, die vor, während und nach der Geburt besonderen Gefährdungen ausgesetzt sind, etwa weil sie zu früh oder mit einem zu geringem Geburtsgewicht auf die Welt kommen. Der Freistaat Bayern hat mit der Planung insbesondere von Perinatalzentren und Verbund- Perinatalzentren die Strukturen für eine bedarfsgerechte und leistungsfähige Intensivversorgung von Risikoneugeborenen geschaffen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Säuglingssterblichkeit zu senken und frühkindliche Behinderungen zu vermeiden.

Die optimale Versorgung Schwerbrandverletzter ist ein wichtiges Anliegen der Bayerischen Staatsregierung. Im stationären Bereich erfolgt die Behandlung dieser besonderen Patientengruppe daher in hoch spezialisierten Zentren, die im Rahmen der Krankenhausplanung festgelegt und in den Bayerischen Krankenhausplan aufgenommen werden.

Psychische Gesundheit spielt für die Lebensqualität des Einzelnen eine ebenso wichtige Rolle wie die körperliche Gesundheit. Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung psychischer Erkrankungen sind die Schaffung und der Ausbau moderner Versorgungsstrukturen in der stationären Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie ein zentrales gesundheitspolitisches Anliegen in der Krankenhausplanung.

Das Verständnis für Psychiatrie und für die daraus folgenden planerischen Aufgaben hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm gewandelt. Dank der stetigen Bemühungen des Freistaates Bayern zusammen mit den Bayerischen Bezirken, denen im Bereich der Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie der kommunalverfassungsrechtliche Sicherstellungsauftrag obliegt, hat die Psychiatrie in Bayern ein Niveau erreicht, dass sich mit der somatischen Medizin messen kann.

Um allen psychisch Kranken eine möglichst flächendeckende, wohnortnahe Behandlung zu ermöglich, ist Dezentralisierung – basierend auf dem Zweiten Bayerischen Landesplan zur Versorgung psychisch Kranker und psychisch Behinderter – wesentlicher Bestandteil der Krankenhausplanung. Im Rahmen der Dezentralisierung der stationären psychiatrischen und kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung hat sich dabei der Grundsatz der unmittelbaren Anbindung psychiatrischer Versorgungsangebote an ein leistungsfähiges somatisches Krankenhaus sowohl in wirtschaftlicher wie auch in medizinisch-therapeutischer Hinsicht bewährt.

Das Gesundheitsministerium wird die Weiterentwicklung der stationären psychiatrischen und kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung mit dem notwendigen Augenmaß und unter Berücksichtigung der regionalen Versorgungsstrukturen voranzutreiben. Die sachgerechte Austarierung zwischen wohnortnahen Behandlungsangeboten und leistungsfähigen zentralen Versorgungseinrichtungen gehört dabei zu den großen Herausforderungen der Krankenhausplanung.

Der Krankenhausplan des Freistaates Bayern weist 20 überregionale Stroke Units, also Spezialstationen zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten, aus. Um die Schlaganfallversorgung flächendeckend zu verbessern, wurden darüber hinaus im Freistaat Bayern telemedizinische Schlaganfallnetzwerke implementiert, die das neurologische Know-How von den überregionalen Stroke Units in die regionalen Kliniken bringen.

Mit den vier bestehenden bzw. noch im Aufbau befindlichen Schlaganfallnetzwerken wird eine flächendeckende Schlaganfallversorgung in Bayern sichergestellt.

  • TEMPiS : Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost Bayern
  • STENO : Netzwerk zur Schlaganfallversorgung mit Telemedizin in Nordbayern
  • NEVAS : Neurovaskuläres Versorgungsnetzwerk Südwest Bayern
  • TRANSIT : Transregionales Netzwerk für Schlaganfallintervention mit Telemedizin (im Aufbau)

Mehr zu den Telemedizin-Netzwerken in Bayern finden Sie hier

Für Schädel-Hirn-Verletzte (zum Beispiel nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma) kommt es entscheidend darauf an, auch nach der Akutphase während des stationären Krankenhausaufenthaltes eine optimale medizinische Versorgung und Rehabilitation zu erhalten. Dies erfolgt in den Einrichtungen zur neurologischen Frührehabilitation (Phase B). Bayern hat bereits in den 1980er Jahren eine spezifische Versorgungskonzeption entwickelt. Deren planungsrechtliches Kernelement – alle Phasen der neurologischen Rehabilitation unter einem Dach – hat sich bewährt. Die neurologische Frührehabilitation (Phase B) ist in Bayern – wie in den meisten Bundesländern – der akutstationären Versorgung zugeordnet. Mittlerweile gibt es in Bayern flächendeckend 30 Spezialeinrichtungen mit über 1.300 Betten.

Transplantationszentren sind Krankenhäuser, die zur Übertragung von Organen zugelassen wurden. In Bayern sind aktuell sieben Transplantationszentren zugelassen. Bei der Zulassung durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sind Schwerpunkte zu bilden, so dass nicht alle Organe in allen Zentren übertragen werden dürfen. Neben der Organübertragung führen die Transplantationszentren auch die Warteliste.

In Bayern sind als Transplantationszentrum mit den folgenden Programmen zugelassen:

  • Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, zugelassen für Herz, Lunge, Leber, Niere, Pankreas, Dünndarm
  • Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, zugelassen für Niere, Pankreas
  • Klinikum der Universität Regensburg, zugelassen für Herz, Leber, Niere, Pankreas
  • Klinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, zugelassen für Herz, Niere, Pankreas
  • Klinikum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, zugelassen für Herz, Leber, Niere, Pankreas
  • Klinikum Augsburg, zugelassen für Niere

Versorgungsschwerpunkte in Bayern

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