
Alle Lebewesen benötigen die UV-Strahlung der Sonne für das Wohlbefinden und zur Bildung des Vitamins D. Aber bei übermäßiger Exposition schadet sie der Haut.
Seit den 1980er Jahren haben sich in Deutschland die malignen Melanom-Erkrankungsraten (gefährlicher schwarzer Hautkrebs) bei Frauen und Männern mehr als verdreifacht. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren jedoch nicht fortgesetzt. Dagegen stieg die Inzidenz des sogenannten weißen Hautkrebses weiter an. Dieser ist weniger gefährlich, da er, wie der schwarze Hautkrebs, keine Metastasen bildet. Er erfordert jedoch ebenfalls medizinische Eingriffe.
Hauptursache für diese Entwicklung ist nicht die ausgedünnte Ozonschicht, sondern das veränderte Freizeitverhalten – zum Beispiel Strandurlaube im Süden und Solarienbesuche – sowie das fatale Schönheitsideal „gebräunte Haut“ als Zeichen von gehobenem Lebensstil, Freizeit und sportlicher Aktivität. Die Melanozyten, also Hautzellen, die das braune Pigment Melanin enthalten, müssen zum Abschirmen und Schützen der Zellen zusätzliche Pigmente produzieren: Die Haut wird braun. Diese Pigmente werden aber mit der Zeit wieder abgebaut, wenn die Haut nicht mehr der Sonne ausgesetzt ist: Sie wird blass. Durch die UV-Strahlung (bzw. UV-Strahlen) können Schäden entstehen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass es eine „gesunde Bräune“ gibt.
In Bayern erkrankten in den letzten Jahren pro Jahr ca. 3.000 Frauen und Männer am malignen Melanom. Durch die verbesserte Krebsvorsorge ist die Sterblichkeitsrate jedoch gesunken.
UV-Strahlen: ein unsichtbares Gesundheitsrisiko
In 15 bis 50 Kilometern Höhe, in der sogenannten Stratosphäre, umgibt die Ozonschicht die Erde. Diese Ozonschicht schützt das Leben auf der Erde, indem sie einen großen Teil der UV-Strahlung der Sonne filtert.
Schon 1984 entdeckten Wissenschaftler ein „Ozonloch“ über der Antarktis, das Jahr für Jahr wiederkehrt. Jedoch auch über der Nordhalbkugel entstehen vorübergehend gefährliche Ausdünnungen der Ozonschicht.
Messungen des meteorologischen Observatoriums auf dem Hohenpeißenberg in Oberbayern zeigen eine durchschnittliche Abnahme der stratosphärischen Ozonschicht um zehn Prozent innerhalb der letzten 30 Jahre. An manchen Tagen kann die Ozonschicht sogar um 30 Prozent dünner sein als üblich. Dann gelangt deutlich mehr UV-Strahlung zur Erdoberfläche.
Was bedeutet das?
Die Ozonschicht ist dünner und durchlässiger geworden, auch in unseren Breiten. Und dies kann zu einer intensiveren ultravioletten Strahlung an der Erdoberfläche führen. Da man die energiereiche ultraviolette Strahlung weder sieht noch spürt, kann das unbemerkt zu gesundheitlichen Schäden der Haut und der Augen führen. Ein aktiver, vorbeugender Sonnenschutz ist deshalb stets die beste Vorsorge.
Zwar schützen internationale Vereinbarungen die Ozonschicht, doch mittelfristig ist noch keine Abnahme der UV-Belastung in Bayern zu erwarten.
Der UV-Index
UV-Strahlen können wir weder sehen noch spüren. Auch deshalb sind sie so gefährlich. Der UV-Index (UVI) macht UV-Strahlen auf einer Skala “sichtbar”. Seine Skala reicht von null bis elf ++. Je höher die Zahl, umso höher und gefährlicher die UV-Belastung und damit auch die Gefährdung der Haut. In Deutschland sind Werte zwischen null und acht üblich. In südlichen Regionen werden Werte von 15 und mehr erreicht.
Der richtige Schutz
Die Höhe der UV-Belastung ist abhängig vom Sonnenstand, der wiederum von Tageszeit, Jahreszeit und geographischer Breite beeinflusst wird. Je höher die Sonne steht, desto höher ist der UVI. Damit hat der UVI bereits im Frühjahr und hauptsächlich im Sommer in der Mittagszeit besonders hohe Werte, vor allem in der Nähe des Äquators. Auch Bewölkung, die Höhenlage eines Ortes oder Schnee und Wasser (Reflexion der Strahlen!) beeinflussen den UV-Index.
Faustregel: Je höher die UVI-Werte, umso höher sollte der Schutz sein. Die Notwendigkeit und die Höhe des erforderlichen Schutzes sind abhängig vom Hauttyp.
UV-Strahlen gehen unter die Haut!
Sonnenstrahlen enthalten ultraviolette Strahlen: UVA, UVB und UVC. Während die UVC-Strahlen fast völlig von der Ozonschicht absorbiert werden, dringen UVA- und UVB-Strahlen tief in Haut und Zellbausteine ein. Das kann die Erbsubstanz (DNA) der Hautzellen dauerhaft schädigen.
Sonne bereitet ein herrliches Gefühl auf der Haut und hebt unsere Stimmung. Außerdem ist sie zur Bildung des wichtigen Vitamins D notwendig. Doch um diesen Vitaminbedarf zu decken genügt es, dreimal pro Woche Handrücken und Gesicht für nur zehn Minuten der Sonne auszusetzen.
Schützt du mich auch? Ein Film des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
Bei Abspielen des Videos erklären Sie sich mit der Übertragung Ihrer Daten an YouTube einverstanden. Mehr dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
JaGesundheitsgefahren durch UV-Strahlung
Nehmen Sie UV-Schutz ernst!
Sich übermäßig, intensiv und ungeschützt UVA- und UVB-Strahlen beim “Sonnengenuss” auszusetzen, hat nicht nur akute Wirkungen (wie zum Beispiel Hautrötung), sondern kann zu Langzeitschäden bis hin zu lebensgefährlichem Hautkrebs führen.
Ein Sonnenbrand ist bald wieder vorbei. Oberflächlich betrachtet ist Ihrer Haut nichts anzusehen. Aber Vorsicht: Ihre Haut merkt sich jeden Sonnenbrand ein Leben lang. „Die Haut vergisst nichts!“

Akute Wirkungen von UV-Strahlen
– Sonnenbrand
– Bindehautentzündung
Spätwirkungen von UV-Strahlen
Malignes Melanom (Schwarzer Hautkrebs)
Wiederholte schwere Sonnenbrände, besonders in der Kindheit und frühen Jugend, erhöhen das Risiko der Entstehung eines malignen Melanoms. Die Gesamtmenge an UV-Belastung eines Lebens kann ebenso das Melanomrisiko erhöhen, aber auch das Risiko für andere Hautkrebs-Typen. Da das maligne Melanom besonders gefährlich ist, weil es auch Metastasen bilden kann, sollte hier besonderes Augenmerk auf Vorsorge gelegt werden. Das maligne Melanom kann sich auch an Hautstellen bilden, die nie der Sonne ausgesetzt waren.
Plattenepithel-Karzinom („Spinaliom“) und Basalzell-Karzinom („Basaliom“)
Die Entstehung dieser beiden häufig auftretenden Hautkrebs-Typen (so genannter Nichtmelanom-Hautkrebs, auch “weißer Hautkrebs”) wird durch häufige UV-Strahlung während eines Lebens gefördert. Diese Tumore kommen auch in Bayern bei älteren Menschen gehäuft vor. Die Tumore treten an Hautstellen auf, die besonnt wurden, z.B. im Gesicht. Im Gegensatz zum malignen Melanom sind Todesfälle aber selten.
Photoalterung der Haut
Häufige und übermäßige Sonnenbestrahlung – auch ohne Hautrötung – führt zu vorzeitiger Hautalterung.
Grauer Star
Diese Linsentrübung des Auges wird durch UV-Strahlen wesentlich beeinflusst und ausgelöst.
Wie Sie schwarzen Hautkrebs erkennen, wenn Sie ihn sehen:
Auf Ihrer Haut können Sie vieles entdecken: Muttermale, Leberflecke und braune Hautflecken: Pigmentmale, die eigentlich harmlos sind. Im Laufe der Zeit können diese Pigmentmale, auch aufgrund von zu viel UV-Strahlung, zu wuchern beginnen und sich verändern.
Deshalb sind zur Vorbeugung besonders wichtig:
- Beobachten Sie diese Pigmentmale regelmäßig.
- Führen Sie diese Selbstkontrolle mit Hilfe der A-B-C-D-E-Regel zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses durch.
- Suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf, wenn Sie Veränderungen erkennen.
Verdächtige Anzeichen für Hautkrebs sind:
- Veränderungen von Muttermalen oder Leberflecken
- Jucken oder Bluten der Pigmentmale
Wenn Sie eine oder mehrere der genannten Auffälligkeiten feststellen, sollten Sie auf jeden Fall unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
So schützen Sie Ihre Haut
Die wichtigste Regel lautet: Sonne(n) mit Verstand!
Vernunft und Verstand sind der beste Sonnen- und Hautschutz. Beherzigen Sie diese zwölf einfachen Regeln, für Ihre Haut und Ihre Gesundheit:
Gut zu wissen…
Textiler Sonnenschutz und Ultraviolet Protection Factor (UPF)
Der UPF ist ein “Lichtschutzfaktor für Textilien”, vergleichbar mit dem LSF (Lichtschutzfaktor). Vor allem bei Kinder- und Sportbekleidung wird immer häufiger ein UPF ermittelt und deklariert. Derzeit existieren verschiedene Standards. Gebräuchlich sind der “Australische Standard”, der UV-Standard 801 sowie der europäische Standard EN 13758-1999.
Sonnenbrillen
Benutzen Sie nur hochwertige Modelle, deren Gläser mit UV-Filter und der richtigen Tönung ausgestattet sind. Dunkle Gläser alleine bieten keinen Schutz. Bei Sonnenbrillen mit unzureichendem UV-Schutz wähnt man sich in falscher Sicherheit. Die Folge: Die Pupillen öffnen sich sehr weit, weshalb die UV-Strahlen noch besser in das Auge eindringen und schwere Schäden hervorrufen können. Lassen Sie sich beraten. Die meisten Optiker testen Ihre Sonnenbrille kostenlos auf UV-Schutz.


Sonnenschutzmittel
Zur Verfügung stehen folgende Lichtschutzkategorien mit ihren dazugehörigen Lichtschutzfaktor-Bereichen:
- „niedriges Schutzniveau“: Lichtschutzfaktor 6 bis 10
- „mittleres Schutzniveau“: Lichtschutzfaktor 15 bis 25
- „hohes Schutzniveau“: Lichtschutzfaktor 30 bis 50
- „sehr hohes Schutzniveau“: Lichtschutzfaktor 50+
Die Wahl der Lichtschutzkategorie richtet sich nach dem individuellen Schutzbedürfnis. Wichtige Faktoren sind der Hauttyp, die Vorbräunung, der UV-Index und auch die Verweildauer in der Sonne.
Haut ist nicht gleich Haut. Auch nicht beim Sonnenschutz
Bestimmen Sie Ihren Hauttyp!
Hauttyp 1
Haut:
sehr hell und blass, häufig Sommersprossen
Haare:
rötlich bis blond
Reaktion auf Sonne:
Sonnenbrand, keine Bräunung
Eigenschutzzeit:
10 Minuten (hoher UV-Index)
Hauttyp 2
Haut:
hell, zu Sommersprossen neigend
Haare:
blond bis braun
Reaktion auf Sonne:
Sonnenbrand, keine Bräunung
Eigenschutzzeit:
15 Minuten (hoher UV-Index)
Hauttyp 3
Haut:
leicht getönt
Haare:
dunkelblond, braun
Reaktion auf Sonne:
mäßiger Sonnenbrand, gute Bräunung
Eigenschutzzeit:
20 Minuten (hoher UV-Index)
Bedenken Sie stets, dass selbst Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Schutzniveau keinen vollständigen UV-Schutz bieten können.
Sonnenschutzmittel muss in ausreichenden Mengen aufgetragen werden. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen wird rund ein Fünftel einer 200 Milliliter Flasche (also 40 Milliliter) benötigt, um das durch den LSF angegebene Schutzniveau zu erreichen.
Sonnenschutzmittel sollen in einem ausgewogenen Verhältnis sowohl vor UVB- wie auch vor UVA-Strahlen schützen. Ein UVA-Schutz nach australischem Standard ist bei Produkten der Kategorien mit niedrigem oder mittlerem Schutzniveau noch ausreichend, Produkte mit hohem bis sehr hohem Schutzniveau sollten jedoch über einen weitergehenden UVA-Schutz verfügen.
Wasserfeste Produkte sind grundsätzlich für den Wassersport zu empfehlen, da sie auch nach dem Wasserkontakt noch einen gewissen Schutz aufweisen müssen. Es gibt jedoch keine absolut wasserfesten Sonnenschutzmittel, da der Lichtschutzfilm durch die Kräfte der Bewegung im Wasser und auch durch Schwitzen auf der Haut zum Teil abgetragen wird.
Zarte Haut braucht starken Schutz – worauf Sie bei Kindern achten sollten
Jeder Sonnenbrand, vor allem in der Kindheit, erhöht das Hautkrebsrisiko. Kinder sind daher besonders gefährdet. Die Haut benötigt ungefähr zwölf Jahre, bis sie die Schutzmechanismen des Erwachsenen entwickelt hat. Die UVB-Strahlung kann trotz der Abschirmschicht das Erbgut erreichen und schädigen – der erste Schritt bei der Entstehung von Hautkrebs. Es kann Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis er ausbricht.
Eine aktuellere Umfrage der Hautkrebsstiftung hat gezeigt, dass jedes fünfte Kind bereits im Kindergartenalter einen Sonnenbrand hatte. Daher ist Aufklärung und gelebtes Vorbild der Eltern verstärkt notwendig.
Kinder unter zwei Jahren dürfen nie der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
Kinderhaut ist empfindlicher als Erwachsenenhaut und durch UV-Strahlen besonders gefährdet. Auch weil Kinder nicht selbst für ihren Schutz sorgen können. Hier finden Eltern und Erwachsene, die mit der Betreuung von Kindern betraut sind, wichtige Tipps.
Ob im Urlaub, im Garten oder auf dem Schulhof: Empfindliche Kinderhaut braucht extra starken Schutz!

Als Eltern sind Sie die Hau(p)tverantwortlichen für Ihre Kinder. Sie haben die Verantwortung und Vorbildfunktion. Kinder und Jugendliche sollten am besten nie einen Sonnenbrand erleiden.
Das A-B-C-D-E der Früherkennung des schwarzen Hautkrebses:
Je früher ein malignes Melanom erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Deshalb sollten Sie regelmäßig ein Auge auf Ihre Haut werfen. Worauf Sie dabei achten sollten, zeigt Ihnen die A-B-C-D-E-Regel zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses.
Mit Hilfe dieser Regel können Sie vorhandene Pigmentmale (Leberflecken, Muttermale) nach ihrem äußeren Erscheinungsbild und entsprechend nachstehender Hinweise beurteilen.