Älterer Herr und junge Menschen machen Entspannungsübungen

Entspannung

Um die Belastungen des häufig hektischen Alltags für Körper und Geist auszugleichen, brauchen wir ausreichend Entspannung. Wer lernt, richtig mit Stress umzugehen und sich zu erholen, tut sich und seiner Gesundheit etwas Gutes.

Gesund bleiben heißt: Entspannen können

Jeder Mensch hat irgendwann einmal Stress – sei es im Beruf oder im Privatleben. Stress muss nicht immer schädlich sein, im Gegenteil: In Maßen kann er uns zu mehr Leistung anspornen. Problematisch wird Stress erst, wenn er überhandnimmt.

Bei hoher körperlicher und geistiger Anspannung schaltet der Körper in einen Alarmmodus: Puls und Blutdruck steigen, die Sinne sind geschärft, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wird schneller. Der ganze Körper stellt sich auf Höchstleistung ein und kann Krisensituationen damit besser bewältigen. Ist dieser Alarmmodus auf einen kurzen Zeitraum begrenzt und wird die Situation subjektiv zwar als herausfordernd, aber gleichzeitig als bewältigbar oder aufregend empfunden, spricht die Wissenschaft hier auch von „positivem Stress“ oder „Eustress“. Anschließend geht die Anspannung wieder vorbei und Körper und Seele kehren in den Normalzustand zurück. Wenn aber eine stressige Situation auf die nächste folgt, der Körper keine Möglichkeit mehr hat, in den Ruhezustand zurückzugehen und der Stress mit Gefühlen der Überforderung, Angst, Sorgen oder Konzentrationsstörungen einhergeht, spricht man von „negativem Stress“ oder auch „Disstress“. Bei chronischem Disstress schüttet der Körper durchgehend Stresshormone aus, was körperliche und seelische Folgen haben kann. Diese reichen von Nervosität, Reizbarkeit, Erschöpfung, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Verspannungen oder Schlafstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Stoffwechselstörungen und psychischen Störungen wie Depression und Burn-out.

Stressfaktoren können ganz unterschiedlich sein. Hohe Anforderungen im Berufsleben, Zeitdruck, Konflikte sowie Lebensereignisse wie Tod im Familien- oder Freundeskreis, Trennungen, Arbeitslosigkeit oder Geldsorgen gehören zu den häufigsten Stressfaktoren.

Beugen Sie stressbedingten Erkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vor. Gönnen Sie sich regelmäßige Entspannung und lernen Sie, richtig mit Stress umzugehen.

Tipps zur Erholung im Arbeitsalltag und in der Freizeit

Lernen Sie ein Entspannungsverfahren

Entspannungskurse, die von verschiedenen Anbietern zum Beispiel der Volkshochschule oder Sportvereinen angeboten werden, können Betroffenen helfen. Oft beteiligt sich sogar die Gesetzliche Krankenversicherung an den Kosten. Die angebotenen Entspannungsverfahren sind sehr vielfältig und reichen von autogenem Training, progressiver Muskelentspannung über achtsamkeitsbasierte Stressreduktion bis zur Meditation und Yoga. Oft bietet auch die Arbeitsstelle im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Kurse an. Probieren Sie einige Verfahren aus und finden Sie heraus, welche Technik am besten zu Ihnen passt!

Männer und Frauen entspannen beim Yoga-Kurs.
Vater und Sohn spielen Fußball

Nehmen Sie sich Zeit

Nach Feierabend noch Zuhause am Firmen-Laptop? Im Urlaub, aber an einer wichtigen Telefon- oder Videokonferenz teilnehmen? Falls Ihnen das bekannt vorkommt, verspielen Sie Ihre Chance auf Regenerationsphasen. Nehmen Sie sich stattdessen bewusst Zeit: für Ihre Beziehung, Ihre Familie und Ihre Freunde. Und natürlich für sich.

„Mädchen“ oder „Junge“ für alles?

Zu denken, sich um alles selbst kümmern zu müssen, ist häufig der Grund für Arbeitsüberlastung. Dahinter steckt nicht selten die Angst, inkompetent zu wirken oder im Wettbewerb mit Kolleginnen und Kollegen nicht mithalten zu können. Gestehen Sie sich zu, dass Sie nicht alles und ohne Hilfe machen können.

  • Lernen Sie, Nein zu sagen.
  • Konzentriertes Arbeiten wird beispielsweise durch E-Mails, Kolleginnen oder Kollegen regelmäßig unterbrochen. Den Faden im Anschluss wieder aufzunehmen, dauert häufig lange. Planen Sie Phasen ein, in denen Sie konzentriert am Stück arbeiten können.
  • Lernen Sie, Prioritäten zu setzen. Muss diese Aufgabe wirklich noch heute erledigt werden? Gibt es wichtigere Aufgaben, die vorrangig behandelt werden müssten?
Mann sitzt zuhause am Laptop.
Frau liest vor dem Schlafengehen ein Buch

Schlafrituale entwickeln

Sieben bis acht Stunden Schlaf sind ideal. Der Schlafbedarf ist jedoch individuell unterschiedlich. Schlafmangel schwächt in der Regel kurzfristig die Leistungsfähigkeit. In Folge können sich Krankheiten verschlechtern oder entwickeln.

Besonders nach stressigen Tagen lässt der Schlaf oft auf sich warten. Entwickeln Sie Schlafrituale, um den Körper an das Einschlafen zu gewöhnen. Schlafen Sie am besten regelmäßig zur gleichen Zeit ein, wenn möglich auch am Wochenende.

Bewegung und Sport

Körperliche Betätigung ist der einfachste Weg, Stress, Aggressionen und Anspannungen abzubauen.

Im Sportverein schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie treffen Freunde oder erweitern Ihren Bekanntenkreis und können sich außerdem richtig verausgaben.

Wer flexibel sein möchte, der findet womöglich am Laufen oder Fahrradfahren gefallen. Auch Sportarten wie beispielsweise Nordic-Walking bieten sich an. Schöne Wege finden Sie überall und jederzeit.

Ganz nebenbei tun Sie etwas für Ihre Gesundheit und gehen dem lästigen Sitzspeck an den Kragen.

Regelmäßige Bewegung und Sport tun sowohl Ihrem Körper als auch Ihrer Seele gut.