Die Bühne bei einer Veranstaltung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) wird an in- und ausländische Frauen und Männer für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, zum Beispiel Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich. Es sind Verdienste, die in der Regel unter Zurückstellung der eigenen Interessen über einen längeren Zeitraum mit erheblichem Einsatz erbracht wurden.

Foto: Bundesregierung / Susanne Eriksson - Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.Foto: Bundesregierung / Susanne Eriksson

Aushändigung des Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland am 1. März 2023 in München

Die erste Aushändigung der Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2023 fand am 1. März im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in München statt.

Dr. Marianne Koch

Staatsminister Klaus Holetschek händigt Dr. Marianne Koch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse am 1. März 2023 in München aus.
Dr. Marianne Koch und Staatsminister Klaus Holetschek

Dr. med. Marianne Koch ist ein außergewöhnlicher Mensch hat ein einzigartiges Lebenswerk als Ärztin, Schauspielerin, Moderatorin, Medizinautorin und Medizinjournalistin vorzuweisen. Ein Lebenswerk, das sie noch immer weiter führt.

Frau Dr. Koch war Medizinstudentin, als sie während eines Ferienjobs in ihren Semesterferien für eine Filmrolle entdeckt wurde. Eine Rolle als Schauspielerin konnte sie sich anfangs überhaupt nicht vorstellen. Doch sie hatte den Mut und die Neugier, sich auf das Abenteuer Film einzulassen.

So legte Frau Dr. Koch nach ihrem Physikum eine kleine Studienpause ein. Aus der kleinen Pause wurde schließlich eine 20 Jahre währende Karriere als Schauspielerin, die sie bis nach Hollywood führte.

1955 erhielt Frau Dr. Koch den Bundesfilmpreis für den Film „Des Teufels General“ an der Seite von Curd Jürgens.

Rund 70 Filme hat sie gedreht. Ihr wohl international bekanntester Film war der Italo-Western „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Eastwood.

Frau Dr. Koch hat in ihrer einzigartigen Filmkarriere sehr viel Interessantes erlebt. In einem Interview beschrieb sie als Beispiel für eine besondere Erinnerung den Moment, als sie bei Dreharbeiten in Südafrika in der Nacht die Tür öffnete und plötzlich ein riesiges Nilpferd vor ihr stand.

Ihr eigentlicher Beruf und ihre wahre Berufung blieb jedoch stets die Medizin – denn das war es, was sie seit ihrer Kindheit immer tun wollten. So nahm Frau Dr. Koch – spätberufen aber voller Freude – ihr Medizinstudium wieder auf und schloss dieses mit einem hervorragenden Staatsexamen ab. Die Approbation, die Promotion und die Facharztweiterbildung zur Internistin folgten. Nebenbei moderierte sie einmal im Monat die Fernsehshow „3 nach 9“.

Besonders wichtig war für Frau Dr. Koch ihre internistische Ausbildung in Starnberg. Denn in dieser Zeit bildete sich ihre Vorstellung vom Arztberuf entscheidend heraus. Wie sie selbst sagt, hatte sie in Professor Helmut Lydtin, dem damaligen Chefarzt und ärztlichen Direktor des Starnberger Krankenhauses, einen hervorragenden Lehrer. Ihn bewunderte sie schon damals sehr für die Art, wie er mit seinen Patientinnen und Patienten umgegangen ist. In dieser Zeit erfuhr sie direkt, welche große Bedeutung die so genannte sprechende Medizin hat und wie wichtig der enge, vertrauensvolle Kontakt zur Patientin und zum Patienten ist.

Mit 55 Jahren eröffnete Frau Dr. Koch zusammen mit anderen Medizinerinnen und Medizinern am Münchner Orleansplatz eine Praxisgemeinschaft. Mit 68 Jahren musste sie ihre kassenärztliche Zulassung abgeben. Ausschließlich Privatpatientinnen und -patienten wollte sie aber nicht behandeln. So begann sie einfach ihr drittes Berufsleben: Sie wurde Medizinjournalistin.

Gleichzeitig schrieb Frau Dr. Koch zahlreiche Medizinbücher, in denen sie schwierige und komplexe Vorgänge anschaulich erklärt. Denn es war ihr stets eine Herzensangelegenheit, die komplexe Materie Medizin für alle leicht zugänglich und verständlich zu machen.

Im September 2000 begann ihre intensive Zeit beim Bayerischen Rundfunk. Das Gesundheitsgespräch war eine der ersten Sendungen, die zugleich im Hörfunk, nämlich in Bayern 2, im BR-Fernsehen und als Chat im Internet gelaufen sind. Mit der Sendung konnte sie als charismatische und hochengagierte Bayern 2-Gesundheistexpertin die sprechende Medizin weiterverfolgen.

Bis heute ist „Das Gesundheitsgespräch“ eine sehr beliebte Live-Sendung mit Herz und Verstand, die das Publikum motiviert, als Patientinnen und Patienten kritisch nachzufragen und sich eine zweite Meinung einzuholen, wenn es nötig ist.

Seit mittlerweile 23 Jahren gelingt es Frau Dr. Koch, dank ihres emphatischen Wesens, dass sich ihr die Hörerinnen und Hörern öffnen. Sie nimmt sich Zeit, hört aufmerksam zu und hilft mit fachkundigen und genau überlegten Ratschlägen. Wunderbar kombiniert sie Kompetenz und Einfühlungsvermögen.

Darüber hinaus war Frau Dr. Koch bis 2011 Präsidentin der Deutschen Schmerzliga e. V. und hat sich mit viel Engagement für Schmerzpatientinnen und -patienten und deren Belange eingesetzt. Als Ehrenpräsidentin ist sie weiterhin mit der Deutschen Schmerzliga verbunden. Außerdem ist sie Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga.

Beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege engagierte sich Frau Dr. Koch in den Jahren 2017 und 2018 für das Schwerpunktthema Seniorengesundheit. Für das Magazin der dazugehörigen Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter.“ verfasste sie unentgeltlich einen Expertentipp. Darin erläuterte sie die Bedeutung der gesellschaftlichen Teilhabe im Alter und rief dazu auf, Einsamkeit entgegen zu wirken. Ihre Empfehlungen haben einen großen Leserkreis erreicht.

Auch die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist Frau Dr. Koch ein besonderes Anliegen. Beispielgebend für ihren herausragenden Einsatz ist ihr Engagement für Kinder mit Übergewicht.

Schließlich ist Frau Dr. Koch seit 2020 Kuratorin der Stiftung Allgemeinmedizin, deren Ziel es ist, auf die wichtige Rolle von Hausärzten für die medizinische Versorgung aufmerksam zu machen, und deren Bedeutung durch Qualifizierung und Forschung weiter zu stärken.

Für ihr großes Engagement hat sie im Lauf der Zeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem im Jahr 2019 die Paracelsus Medaille – die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft.

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Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 9. Februar 2023 in Augsburg

Die erste Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2023 fand am 9. Februar im Rokokosaal der Regierung von Schwaben in Augsburg statt.

Rudolf Bader

Robert Bader und Staatsminister Klaus Holetschek bei der Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 9. Februar 2023 in Augsburg
Rudolf Bader und Staatsminister Klaus Holetschek

Rudolf Bader hat sich mit seinem ehrenamtlichen Engagement im sozialen Bereich und mit seinem Einsatz für Inklusion und Teilhabe herausragende Verdienste erworben.

Er ist Vater eines großartigen Sohns namens Alexander. Weil sein Sohn eine Behinderung hat, engagiert er sich seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen bei der Lebenshilfe.

Herr Bader hat seine lange ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglied des Elternbeirats der „Lindenhofschule Senden“ von 1986 bis 1990 begonnen. Hierbei handelt es sich um eine private Schule des Vereins „Lebenshilfe Donau-Iller e. V. “, bei dem er schon vorher Mitglied war.

1989 ist Herr Bader zum Vorsitzenden des Elternbeirats gewählt worden. Dieses Amt hat er bis 1990 ausgeübt. Mit der Wahl wurde er zugleich Mitglied im Vereinsvorstand der „Lebenshilfe Donau-Iller“.

Von 1990 bis 1994 gehörte Herr Bader dem erweiterten Vorstand für schulische Einrichtungen in Senden an. Von 1994 bis 2016 war er dann stellvertretender Vorsitzender und ab 2016 Vorstandsvorsitzender.

Nachdem die Satzung 2018 geändert wurde, war er von 2019 bis Oktober 2022 Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins. Seither hat er repräsentative Aufgaben übernommen und steht dem Vorstand auch weiterhin beratend zur Seite.

Herr Bader wird von allen besonders geschätzt, da er neben seiner Zeit auch sein fachlich fundiertes Wissen als Architekt, seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und seine persönlichen Kontakte eingebracht hat, um die Lebenshilfe stetig weiter zu entwickeln und zukunftssicher aufzustellen. Vor allem hat er die strategische Entwicklung der Lebenshilfe in hervorragender Weise begleitet.

Besonders das Thema Inklusion liegt ihm sehr am Herzen. Er ist Mit-Initiator des inklusiven „Fortbildungsinstituts L³ für Lebenslanges Lernen“. Darüber hinaus hat er als engagierter Ansprechpartner, in beratender Funktion, die Entwicklung der inklusiven, sozialraumorientierten Angebote begleitet. Dabei lag sein Augenmerk auf der Schaffung von dezentralen, inklusiven Angeboten in den Bereichen Wohnen und Arbeit für Menschen mit Behinderung.

Beispielgebend für Herrn Baders tatkräftigen Einsatz ist die Förderstätte und Behindertenwerkstatt in Illertissen, die rund 120 behinderte Menschen beschäftigt.

Außerdem hat er 2008 mit der Gründung des Inklusionsunternehmens „Alb-Donau-Industrie-Service gGmbH“ maßgeblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt beigetragen.

Einen großen Anteil hat Herr Bader an der Vision der Lebenshilfe Donau-Iller, die in den Jahren 2014 und 2015 erarbeitet wurde mit dem Motto: „Unsere Motivation: Inklusion menschlich und innovativ gestalten“.

Mit dem Verein „Aufschnaufhaus Ulm – Förderverein“ hat er Menschen mit Behinderung und seinen Angehörigen eine wertvolle wohnortnahe Betreuung gesichert.

Herr Bader hat sich viele Jahre ehrenamtlichen bei der „Ambulanten Hospizgruppe Illertissen – Regionalgruppe der IGSL-Hospiz e. V.“ engagiert. Er war Wegbereiter für das stationäre Hospiz in Illertissen und haben in der Entstehungsphase entscheidend mitgewirkt.

Seinem ehrenamtlichen Engagement hat er jede Woche unzählige Stunden gewidmet. Auch heute noch ist er Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Lebenshilfe“.

Bei allem was Herr Bader getan hat und auch immer noch tut – er richtet seine Zeit und seine Aktivitäten nach den Möglichkeiten seines Sohnes aus. Alexander wohnt derzeit in einem Wohnheim. Seit dem Tod seiner Ehefrau im Jahr 2012 kümmert er sich an den Wochenenden, im Urlaub und bei Krankheit liebevoll um ihn.

Seine Auszeichnung will Herr Bader in Vertretung für alle engagierten Menschen in der Lebenshilfe entgegennehmen. Denn nach seiner eigenen Aussage hat er nur in Gemeinschaft so viel bewirken können.

Dr. Dietmar Stoller

Dr. Dietmar Stoller und Staatsminister Klaus Holetschek bei der Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 9. Februar 2023 in Augsburg
Dr. Dietmar Stoller und Staatsminister Klaus Holetschek

Dr. Dietmar Stoller engagiert sich seit Jahrzehnten in herausragender Weise zum Wohl der Allgemeinheit für eine nachhaltige Entwicklungspolitik. Hierbei hat er sich bleibende Verdienste erworben.

Er war 1969 Gründungsmitglied der Aktion „Selbstbesteuerung“, aus der einige Jahre später der Verein „Arbeitskreis für Entwicklungspolitik und Selbstbesteuerung“, kurz „AES“ geworden ist. Schon von Beginn an ist er im Vorstand tätig. Derzeit hat er das verantwortungsvolle Amt des stellvertretenden Vorsitzenden inne.

Herrn Dr. Stoller ist es eine Herzensangelegenheit, sich nicht mit Armut und Ungerechtigkeit in dieser Welt abzufinden. Er will dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der die Anerkennung der Menschenrechte für alle Menschen erfahrbare Lebenswirklichkeit wird.

Deshalb stellen er und die anderen Mitglieder des Vereins – diesem – jeden Monat einen wesentlichen Beitrag seines Einkommens zu Verfügung, um Projekte in armen Ländern zu unterstützen.

Es ist beachtlich, dass Herr Dr. Stollers Verein bereits über zwei Millionen Euro aufgebracht hat. So konnte er mittlerweile über eintausend Projekte zur Selbsthilfe mit Schwerpunkt in Afrika und in Südamerika initiieren und unterstützen. Auch in Indien und in Südostasien war er schon aktiv.

Ein Projekt, das ihm besonders am Herzen liegt, unterstützt sein Verein im Westen Afrikas, im Senegal. Hier konnte mit seiner Hilfe eine Berufsschule errichtet werden, die auch immer noch weiter ausgebaut wird.

Auch im Norden Perus, in „Cajamarca“ konnte er bereits viel bewirken – von Landeswirtschaftsprojekten über Aufforstungen bis zur Wiedereinführung von Lamas.

Darüber hinaus unterstützt Herr Dr. Stoller das sogenannte „Lieferkettengesetz“.

Bei den meisten „A E S-Treffen“ übernimmt er die Versammlungsleitung, steht oft als Protokollführer zur Verfügung und beteiligt sich an der Gestaltung der Werbeprospekte.

Herr Dr. Stoller kümmert sich um Presseveröffentlichungen und vermittelt den Kontakt zu Referentinnen und Referenten bei den Mitgliederversammlungen. Besonders wichtig ist ihm auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppierungen und vor allem mit dem „Eine Welt-Netzwerk“.

Bis 2002 war Herr Dr. Stoller unter anderem Religionslehrer am Maria-Theresia-Gymnasium in München. Wenn es der Lehrplan zugelassen hat, hat er seinen Schülerinnen und Schülern Themen wie Globalisierung und Entwicklungspolitik nahegebracht.

Außerdem hat er den Arbeitskreis „Vietnam“ ins Leben gerufen und sogar mit Schülerinnen und Schülern eine Partnerschule vor Ort besucht. Er ist auch mit Schülerinnen und Schülern des Grundkurses Religion nach Israel und Palästina gereist, um das Land und die politische Situation vor Ort kennenzulernen. Ein ehemaliger Schüler von ihm ist sogar mittlerweile Vorsitzender seines „AES-Vereins“.

Schließlich ist Herr Dr. Stoller mit dem Eintritt in den Ruhestand wieder an seinen Geburtsort, in das schöne Lindau am Bodensee, zurückgekehrt und engagiert sich seitdem auch dort.

Er arbeitet seit 2003 aktiv im Arbeitskreis „Eine Welt der Lokalen Agenda 21“ der Stadt Lindau mit und ist seitdem Initiator und Motor zahlreicher Projekte für fairen Handel.

Besonders wichtig ist ihm die jährlich konzipierte Politfilmreihe des Vereins „Club Vaudeville“, einem Verein zur Förderung der offenen Jugend- und Kulturarbeit. Hier organisiert er unter anderem jeden Monat eine Filmvorführung, bei der Themen wie Dritte Welt, Ökologie oder Menschenrechtsarbeit behandelt werden.

Herausragende Verdienste hat sich Herr Dr. Stoller auch im Bereich Denkmalschutz erworben. Seit der Gründung des Vereins „Kulturerbe Rainhaus“ im Jahr 2013 ist er im Vorstand aktiv, wo er auch Protokollführer ist. Das Rainhaus stammt aus dem 16 Jahrhundert und wurde mit dem Ziel errichtet die Pest einzudämmen. Es konnte dank seines unermüdlichen Einsatzes mit Erfolg saniert werden.

Zusätzlich war er 2004 maßgeblich an der Konzeption des „Lindauer Friedenswegs“ beteiligt. Der „Lindauer Friedensweg“ greift die Stadtgeschichte und Ereignisse von Krieg und Frieden auf – aber auch aktuelle Geschehnisse. Er übernimmt gemeinsam mit seiner Ehefrau, Barbara, Führungen in diesem Bereich.

Dr. Barbara Zagoricnik-Wagner

Dr. Barbara Zagoricnik-Wagner und Staatsminister Klaus Holetschek bei der Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 9. Februar 2023 in Augsburg
Dr. Barbara Zagoricnik-Wagner und Staatsminister Klaus Holetschek

Dr. Barbara Zagoricnik-Wagner setzt sich seit Jahrzehnten in herausragender Weise dafür ein, dass schwerstkranke und sterbende Menschen die bestmögliche Betreuung und Versorgung erhalten. Damit hat sie sich herausragende Verdienste erworben.

Es ist ihr persönlich sehr wichtig, dass sie ihren langen Weg nicht alleine, sondern vielmehr in einem Netzwerk bestritten hat. Dazu gehören neben ihr, als Internistin, Professor Volker Hiemeyer, Dr. Erich Farkas und einige Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus der medizinischen und sozialen Arbeit. Sie alle haben sich vor über 30 Jahren, aus christlicher Verantwortung heraus vorgenommen, gemeinsam sterbenden und schwerkranken Menschen einen würdevollen letzten Lebensweg zu ermöglichen. Auch den Angehörigen und Trauernden wollte sie beistehen.

Ebenso wichtig war es Frau Dr. Zagoricnik-Wagner, die Themen Tod, Sterben und Trauer zurück in die Mitte unsere Gesellschaft zu holen.

So hat sie mit ihrer Gruppe 1993 den „Hospizvereins Kempten-Oberallgäu e. V.“ gegründet. Vorbilder in Deutschland hatte sie nicht, dennoch hat sie sich gemeinsam hochmotiviert auf neue Pfade begeben – und das alles ausschließlich ehrenamtlich. Bis 2020 war sie durchgehend Mitglied im Vorstand des Vereins.

Beachtlicher Weise konnten Frau Dr. Zagoricnik-Wagner innerhalb von zehn Jahren rund 100 Ehrenamtliche für den Verein gewinnen. So entstanden vier Untergruppen, nämlich in Kempten, Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf, wo die Helferinnen und Helfer im Einsatz sind.

Auch der Palliativgedanke lag ihr und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern sehr am Herzen. Diesen hat sie vor allem durch überzeugende Vorträge in die Ärzteschaft getragen und so die Palliativstation im Krankenhaus in Kempten auf den Weg gebracht. Später kam die ambulante spezialisierte Palliativversorgung hinzu, die von dort geleitet wurde.

Parallel bemühte sich Frau Dr. Zagoricnik-Wagner um die Errichtung einer stationären Einrichtung. So konnte dank ihr und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern 2003 noch zusätzlich das stationäre „AllgäuHospiz“ in Kempten mit acht Betten eröffnet werden. Es wurde in gemeinsamer Trägerschaft des Hospizvereins und des BRK als gGmbH errichtet.

Im Jahr 2018 wurde das Hospizgebäude abgerissen und am gleichen Ort komplett neu gebaut, um mehr Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitend zur Seite zu stehen. Zwölf Betten mit der Option auf 16 wurden genehmigt. 2020 konnte Frau Dr. Zagoricnik-Wagner den Hospizneubau eröffnen – ein Haus in eigener Trägerschaft mit Räumen für den Hospizverein und das „AllgäuHospiz“ als gGmbH.

Der Neubau wäre nicht ohne den damaligen zweiten Bürgermeister Josef Mayr aus Kempten möglich gewesen. Er ist auch Vorsitzender des Hospizvereins Kempten-Oberallgäu e.V. und hat vier Millionen Euro an Spenden für den Neubau gesammelt.

Frau Dr. Zagoricnik-Wagner hat nicht nur Meilensteine gesetzt, sondern selbst auch sehr viele Aufgaben übernommen.

Sie hat zum Beispiel die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter ausgebildet. Diese Aufgabe übt sie auch heute noch mit einem sehr großen Erfahrungsschatz aus. In ihrem Ehrenamt hat sie immer auch Personalverantwortung übernommen. Wobei ihr die Arbeitszufriedenheit und die persönlichen Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets ein großes Anliegen waren.

Außerdem hatte Frau Dr. Zagoricnik-Wagner die Fachaufsicht inne, die sie im Jahr 2020 an eine hauptamtliche Mitarbeiterin übergeben hat. Für die gesamte „Hospizfamilie“ gilt sie jedoch immer noch als die „Seele des Hospizvereins“.

Besonders beachtlich: Frau Dr. Zagoricnik-Wagner hatte von 1993 bis 2020 unentgeltlich rund um die Uhr für schwerkranke und sterbende Menschen sowie ihre Familien, eine Rufbereitschaft angeboten. Schon seit Bestehen des „Allgäu Hospizes“ bis heute spendet sie schwerkranken und sterbenden Menschen die wöchentliche Kommunion.

Sie hat auch bereits unzählige Menschen zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung beraten.

Ihren wohlverdienten Orden nimmt sie stellvertretend für alle Menschen entgegen, die dazu beigetragen haben, dass der Hospiz- und Palliativgedanke im Oberallgäu angekommen ist.

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Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 7. September 2022 in Memmingen

Die dritte Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2022 fand am 7. September in der Stadthalle Memmingen statt.

Gabriele Fograscher

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Frau Gabriele Fograscher
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Gabriele Fograscher

Gabriele Fograscher hat sich über viele Jahrzehnte hinweg auf politischer und ehrenamtlicher Ebene mit herausragendem Engagement für die Allgemeinheit eingesetzt. Dadurch hat sie bleibende Verdienste erworben.

Von 1994 bis 2017 hat Frau Fograscher sich vor allem als Mitglied des Deutschen Bundestags in der Innenpolitik stark engagiert.

Ein roter Faden ihrer politischen Tätigkeit ist der Kampf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

Gabriele Fograscher ist Mitbegründerin der Arbeitsgruppe „Rechtsextremismus“ in der Bundestagsfraktion der SPD. Von 2006 bis 2009 war sie Sprecherin der Arbeitsgruppe. In ihrer Zeit als Abgeordnete hat sich Frau Fograscher gegen Hassreden und jede Art der Diskriminierung stark gemacht. Ein großes Anliegen war ihr stets die Aufstockung der Mittel für die vielen Programme gegen Rechtsextremismus und zur Förderung der Demokratie.

Im Jahr 2000 hat sich Gabriele Fograscher mit großem Engagement für die Gründung des „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ eingesetzt. In dem Bündnis war sie viele Jahre Beiratsmitglied.

Einmal im Jahr verleiht das Bündnis den Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“. Für die Übergaben war Frau Fograscher in ganz Deutschland unterwegs. Dabei war ihr der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern sehr wichtig.

Von 2010 bis 2017 war Gabriele Fograscher stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der SPD-Bundestagsfraktion. Dort war sie stets die „gute Seele“ und hat immer ein Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Kolleginnen und Kollegen gehabt.

Auch in ihrem Wahlkreis Donau-Ries hat sie sich mit sehr viel Verständnis für die Belange der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Von 2006 bis 2018 waren Gabriele Fograscher Beisitzerin in der Arbeitsgemeinschaft „Sozialdemokratische Frauen“ im Landkreis Donau-Ries. Ferner wirkt sie seit 1996 als Mitglied des Kreistags des Landkreises Donau-Ries mit. Hier war sie an zahlreichen Maßnahmen und Projekten des Landkreises entscheidend beteiligt. Dabei weiß Frau Fograscher stets durch ihre besonnene und sachliche Art zu überzeugen. Außerdem lässt sie ihre langjährigen Erfahrungen aus der Bundespolitik gewinnbringend in die Gremienarbeit mit einfließen.

Auf Landkreisebene engagiert sich Gabriele Fograscher vor allem für die Belange von Kindern und Jugendlichen. So ist sie seit vielen Jahren Mitglied des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Donau-Ries.

Seit 2019 sorgt Gabriele Fograscher als ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Nördlingen für die Wiederbelebung des Ortsvereins Nördlingen.

Schließlich ist sie seit Mai 2020 Mitglied des Stadtrates der Großen Kreisstadt Nördlingen, Fraktionsvorsitzende der SPD und engagiert sich in zahlreichen Gremien.

Dr. Sybille Keller

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Frau Dr. Sybille Keller
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Dr. Sybille Keller

Dr. Sybille Keller engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten in herausragender Weise für die Entwicklungshilfe in Nepal und in Sri Lanka. Außerdem ist sie in standesrechtlichen Organisationen in Bayern aktiv. Dadurch hat sie sich herausragende Verdienste erworben.

Frau Dr. Keller hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den ärmsten Menschen dieser Welt zu helfen. Ihr Handeln ist stets geprägt von großer Nächstenliebe und sehr viel Willensstärke und Verständnis. Sie fühlt sich vor allem den Menschen in Nepal so sehr verbunden, dass sie vor Ort nepalesisch gelernt hat.

2004 hat Frau Dr. Keller die damalige Stiftung „Zahnärzte ohne Grenzen“ mitgegründet. Inzwischen ist aus der Stiftung ein Verein geworden, dessen Präsidentin sie seit 2021 ist.

Bereits seit 1999 ist Frau Dr. Keller als Projektmanagerin und zahnärztliche Koordinatorin am „Sushma Koirala Memorial Hospital“ und seit 2002 auch am „Amppipal Community Hospital“ in Nepal tätig.

Außerdem ist Frau Dr. Keller seit 2008 bei der „Genesha Schweiz-Nepal“ an der indischen Grenze Nepals aktiv. Dort versorgt sie zahnmedizinisch rund 650 Schulkinder und elf Dörfer. Für ihr Ehrenamt investiert sie seit Beginn an etwa zwei- bis dreimal jährlich ihren Urlaub.

Zu den zahnärztlichen Tätigkeiten gehören die Vorbereitung und Weiterbehandlung bei Operationen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Auch andere angeborene oder unfallbedingte Fehlbildungen sowie Verbrennungsfolgen werden von Frau Dr. Keller und ihrem Team behandelt. Dabei liegen ihr ganz besonders Kinder und Menschen, die von der Gemeinschaft wegen ihres Aussehens ausgegrenzt werden, am Herzen.

Man sagt Dr. Sybille Keller auch ein großes Organisationstalent nach. Sie kümmert sich ganzjährig um Einsätze von Kolleginnen und Kollegen, die jeweils für einige Wochen in Nepal tätig sind.

In Deutschland und in Nepal hat sie die Projektkoordination und auch die konkrete Patientenversorgung auf zahnmedizinischem Gebiet übernommen. Sie bildet auch einheimische Kolleginnen und Kollegen weiter. Außerdem organisiert sie zahnmedizinische Abläufe und berät das Personal vor Ort.

Durch Vorträge und persönliche Werbung bemüht sich Frau Dr. Keller sehr erfolgreich um Spenden für ihre Zahnstationen in Nepal. Diese wurden auf der Basis ihrer Sachkenntnisse und ihrer praktischen Erfahrungen aufgebaut.

Bei dem Erdbeben am 25. April 2015 in Nepal ist Frau Dr. Keller selbst nur knapp der Katastrophe entgangen. Sie hat dennoch ihre Reise fortgesetzt und unter anderem tatkräftig bei der Evakuierung und Versorgung der Verletzten geholfen. Ihr Engagement erfordert sehr viel Mut und Zielstrebigkeit. Umso beeindruckender ist es, dass sie bereits 60 Einsätze in Nepal absolviert hat.

Auch in Sri Lanka kann man auf ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft zählen. Sie fühlt sich den einheimischen Kolleginnen und Kollegen sehr verbunden und steht ihnen stets beratend zur Seite.

Weitere ehrenamtliche Verdienste hat sich Frau Dr. Keller in der zahnärztlichen Standespolitik in Bayern erworben. Seit 2001 ist sie freigewählte Obfrau der Zahnärzteschaft Kempten und Umgebung. Sie war Vorsitzende des „Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte“ der Bezirksgruppe Schwaben und ist Mitglied des Vorstandes des „Zahnärztlichen Bezirksverbandes Schwaben“. Außerdem ist sie Delegierte des Regierungsbezirkes Schwaben zur Bayerischen Zahnärztekammer und zur Bundeszahnärztekammer.

Birgit Rößle

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Frau Birgit Rößle
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Birgit Rößle

Birgit Rößle engagiert sich in herausragender Weise in verschiedenen Ehrenämtern und in der Kommunalpolitik. Hierbei hat sie sich bleibende Verdienste um das Gemeinwohl erworben.

Seit 1973 ist sie aktives Mitglied des „Heimat- und Volkstrachtenvereins Donauwörth e. V.“ Schon in jungen Jahren war Sie in der Kindergruppe aktiv und gehört seit über 40 Jahren der Erwachsenengruppe an.

Außerdem war Frau Rößle viele Jahre zweite Schriftführerin des „Heimat- und Volkstrachtenvereins Donauwörth e. V.“ und engagiert sich seit 2015 als zweite Vorsitzende. Mit großer Leidenschaft setzt sie sich für die Ziele und Aufgaben des Vereins ein. Mit ihrem Organisationstalent und ihren Führungsqualitäten ist sie eine große Bereicherung für den Verein. Sie gilt als besonders kompetent und gewissenhaft. Immer wieder bringt sie auch neue Ideen ein.

Frau Rößle war Mitorganisatorin bei verschiedenen Feierlichkeiten, zuletzt im Jahr 2019 zum 90. Jubiläum des Vereins. Außerdem betreut sie die Facebook-Seite des Heimat- und Volkstrachtenvereins und ist auch generell für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Ebenso hat Frau Rößle viele Jahre lang mit Bravour im Vereinstheater mitgespielt. Von 1986 bis 2011 ist sie gemeinsam mit ihrer Schwester als „Duo Kraut“ bei verschiedenen Vereinsveranstaltungen volksmusikalisch aufgetreten.

Frau Rößle engagiert sich seit 2009 ehrenamtlich für den „Caritasverband für den Landkreis Donau-Ries e. V.“ Hier war sie zunächst im Caritas-Rat und ist seit 2012 als zweite Vorsitzende der Caritas aktiv.

Als langjähriges Mitglied der CSU engagiert sie sich seit 2007 auch kommunalpolitisch im Landkreis Donau-Ries. Aufgrund ihrer herausragenden Arbeit und ihrer weitsichtigen Einschätzungen wurde sie sehr schnell über die Ortsverbandsebene in die Kreisebene einbezogen.

Derzeit ist Frau Rößle Mitglied im CSU-Kreisvorstand Donau-Ries und im CSU-Bezirksvorstand Schwaben. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Mittelstands-Union. Es hat nicht lange dauerte, bis sie dank ihrer Fachexpertise in den Bezirks- und Landesvorstand berufen wurden.

Seit 2015 gestaltet Frau Rößle als Kreisvorsitzende der CSU-Mittelstands-Union die Politik im Landkreis Donau-Ries in wirtschaftlichen Angelegenheiten maßgeblich mit. Ihr umfangreiches Wissen und ihre ausgewogene Argumentation in vielen politischen Problemfeldern werden nicht nur innerhalb der CSU-Gremien sehr geschätzt.

Seit 2014 vertritt Frau Rößle die Belange und Interessen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger auch als Mitglied des Stadtrates der Großen Kreisstadt Donauwörth. Hier ist sie Mitglied im Bauausschuss, Kulturausschuss sowie im Planungs- und Umweltausschuss.

Für den Stadtrat war Frau Rößle Referentin für „Tourismus und Freizeit“ und ist aktuell Referentin für „Wirtschaft“ und für die „Innenstadt“. Auch im Klimaschutzbeirat wirkt sie kompetent mit.

Ganz besonders von Herzen engagiert sich Frau Rößle für den Verein „Förderverein Schwester Christina Albanien e.V.“ Wie sie selbst sagt, lebt sie hier ihre soziale Ader an der Basis aus.

Auch in ihrer Heimatregion ist ihre Hilfsbereitschaft bekannt. Bei vielen behördlichen Angelegenheiten unterstützt sie die Bürgerinnen und Bürger mit Rat und Tat.

Bernd Steiner

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Herr Bernd Steiner
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Bernd Steiner

Bernd Steiner hat sich in herausragender Weise in verschiedenen Ehrenämtern und in politischen Funktionen um das Gemeinwohl verdient gemacht. Er ist ein Mensch, der sehr große Beliebtheit erfährt. Stolze 36 Jahre lang war er Erster Bürgermeister der Gemeinde Syrgenstein – von 1984 bis 1990 im Ehrenamt und ab seiner zweiten Amtsperiode bis 2020 hauptamtlich.

Die Bürgerinnen und Bürgern schätzen Herrn Steiner vor allem wegen seines unermüdlichen Engagements und wegen seiner exzellenten Fachkompetenz. Er hat wegweisende Entscheidungen getroffen und durch zahlreiche Maßnahmen und Projekte die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Gemeinde Syrgenstein geschaffen. Dadurch hat er die Lebensqualität der Menschen in der Gemeinde erheblich gesteigert.

Auf seine Person ist auch die Einwohnerzahl von Syrgenstein zurückzuführen, die seit 1980 um fast 25 Prozent gestiegen ist.

Beispielgebend für die herausragenden Leistungen von Herrn Steiner ist der Ausbau der Kinderbetreuung, die Schulsportanlage, die Schulerweiterung sowie der Neubau der Mehrzweckhalle, die auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Außerdem ist es seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken, dass die Gemeinde Syrgenstein während seiner Amtszeit eine geordnete Finanzsituation sowie lediglich eine sehr geringe Pro-Kopf-Verschuldung vorweisen konnte.

Zudem war Herr Steiner von 1991 bis 2020 Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein. Ein wichtiges Anliegen als langjähriger Vorsitzender war ihm die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit. Es ist sein Verdienst, dass die Wasser- und Gasversorgung neu geordnet und die Gemeinschaftskläranlage gebaut wurde. Er hat sämtliche Zweckverbände aufgelöst, dadurch eine schlankere Verwaltungsstruktur geschaffen und Bürokratie abgebaut.

Seit 1990 ist Herr Steiner Mitglied des Kreistages des Landkreises Dillingen an der Donau. Außerdem war er langjähriger Vorsitzender der SPD-Fraktion und hat an entscheidender Stelle in der Kreispolitik mitgewirkt. Im Laufe seiner Amtszeit war er in allen Ausschüssen vertreten. Vor allem hat er sich mit sehr großer Leidenschaft für die Belange der Landkreisbürger eingesetzt.

Weitere ehrenamtliche Verdienste hat Herr Steiner als Gründungsmitglied des Energievereins „Sonnenkraft Dillingen e.V.“ erworben. Von 1998 bis 2008 war er Vorsitzender des Vereins.

Zudem ist er seit 2009 Vorsitzender des Kreisverbands Dillingen der Europa-Union. Ihm ist es ein Herzensanliegen, dass die europäischen Werte auch im Alltag Einzug finden und gelebt werden.

Ein Engagement, das Herrn Steiner besonders wichtig ist, ist das Ehrenamt beim „Bundesverband der Kehlkopfoperierten e. V.“ Seit 2011 betreut er aus eigener Betroffenheit heraus Patientinnen und Patienten vor und nach einer Operation.

Vor kurzem ist Herr Steiner nach Oberstdorf gezogen.

Georg Wagner

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Herr Georg Wagner
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Georg Wagner

Georg Wagner setzt sich seit fünf Jahrzehnten ehrenamtlich für das Allgemeinwohl ein und hat sich hierbei herausragende Verdienste erworben.

Sein Engagement ist sehr vielfältig. Es erstreckt sich von der Freiwilligen Feuerwehr über den Trachtenverein, die Volkstanzgruppe, bis hin zum Bienenzuchtverein.

Unermüdlich arbeitet Herr Wagner zur Pflege seiner Heimat. Seit 1970 ist er Bewahrer seiner Heimat Oberstaufen. Denkmalschutz, Brauchtum, Volksmusik und Mundart – all das gilt es für ihn zu pflegen und zu bewahren. Vor allem ist es ihm ein besonderes Anliegen, historische Gebäude zu schützen und für deren Erhalt Sorge zu tragen.

Seit 50 Jahren widmet sich Herr Wagner mit ungebrochener Leidenschaft den kulturellen Zielen des Vereins „Heimatdienst Oberstaufen e.V. “ Er war zunächst Kassier des Vereins und ist seit 1980 dessen 1. Vorstand. Er hat in all den Jahren sehr viel bewegt. So erlebte das Heimatmuseum mehrere Umzüge, bis endlich, dank seines tatkräftigen Einsatzes, die endgültige Heimat im „Strumpfar Haus“ gefunden werden konnte.
Dieses ansehnliche Bauernhaus von 1788 mit Wald, Viehweiden und Berghütte war eine Schenkung seiner letzten Besitzerin an den Verein. Er hat die verwitwete Frau zwölf Jahre lang wie ein Mitglied seiner eigenen Familie betreut. Zum Dank hat er die Liegenschaft für den Heimatdienst in Empfang nehmen dürfen. Die Schenkung war verbunden mit der Auflage, dort für die Ewigkeit ein Heimatmuseum einzurichten.
Es folgten Jahre der mühseligen Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes in tausenden Arbeitsstunden, bis es schließlich in altem Glanz erstrahlte. Auch Herr Wagner hat bei der Renovierung sehr viel geholfen. Beachtliche 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden hat er bereits eingebracht. Seine Berufserfahrung als Zimmermann ist hier Gold wert.
Inzwischen sind auf dem Museumsareal viele Gebäude entstanden: Ein Depotgebäude mit Hausmeisterwohnung und ein Bienenhaus, in dem der Imkerverein Oberstaufen mit 15 Völkern einen Lehrbienenstand unterhält.
Besonders erfreulich ist, dass die Alpe Vögelsberg von 1775 wiederaufgebaut wurde.
In der Planungsphase befindet sich derzeit der Bau einer Kapelle auf dem Museumsgelände. Außerdem kümmert er sich gerade um den Wiederaufbau des „Kohlerhauses“.

Nach Abschluss der noch offenen Bauarbeiten darf Herr Wagner mit großem Stolz auf ein beachtliches Lebenswerk blicken. Ein Lebenswerk, das den Markt Oberstaufen weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt macht.

Die federführende Erarbeitung und Herausgabe des Büchleins „Staufner Mundart ABC“ war ein weiterer Glanzpunkt seines Wirkens.

Daneben engagiert sich Herr Wagner für öffentliche Belange im kulturellen und architektonischen Bereich. Durch seinen Kämpfergeist wurde die Restaurierung des gotischen Altars in der Kirche im Ortsteil Zell in Angriff genommen Der Abbruch des historischen Posttürmchens sowie die Modernisierung des Kaplanhauses wurden durch seine Überzeugungskraft verhindert. Auch den Abriss des historischen Färberhauses konnte er in letzter Sekunde verhindern. Heute ist das Gebäude ein beliebtes gemeindliches Schmuckstück für Trauungen und öffentliche Sitzungen des Gemeinderates.

Besonders stolz ist Herr Wagner auf seine Ehefrau, die ihm all die Jahre den Rücken freigehalten und ihn immer unterstützt hat. Und auf seine Kinder und Enkelkinder, die ebenfalls Interesse an all den Dingen bekunden, die er geschaffen hat.

Josef Walz

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Herr Georg Wagner
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Josef Walz

Josef Walz hat sich im Bereich Politik und Soziales herausragende Verdienste um die Allgemeinheit erworben.

1990 wurde er zum Ersten Bürgermeister des Marktes Pfaffenhofen an der Roth gewählt. Dieses Amt hat er insgesamt 30 Jahre lang ausgeübt, ehe er im Jahre 2020 ausgeschieden ist.

Zur gleichen Zeit war er Gemeinschaftsvorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhofen an der Roth.

Mit seinem unermüdlichen Engagement hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass der Markt Pfaffenhofen sich vom Kleinzentrum zum modernen Unterzentrum entwickelt hat. Dies ist ihm vor allem durch die Ansiedlung von Geschäften, Einrichtungen und Arztpraxen gelungen.

Während seiner Amtszeit als Erster Bürgermeister wurden unter anderem Kindergärten, Kinderkrippen und eine Zweifachturnhalle gebaut. Es wurden Baugebiete ausgewiesen und die gemeindliche Infrastruktur ausgebaut. Die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger hat sich dadurch signifikant gesteigert.

Zudem wurden durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben ortsnahe Arbeitsplätze für die Bevölkerung gesichert. Auch die Förderung der Sportvereine sowie der Feuerwehren des Marktes Pfaffenhofen waren Herrn Walz ein großes Anliegen.

Besonders am Herzen lag Herrn Walz auch die städtebauliche Entwicklung des Marktes Pfaffenhofen, die dank ihm entscheidend vorangetrieben wurde. Bereits 2003 hat er geeignete Maßnahmen begonnen, um das Ortsbild zu verschönern. Außerdem wurden die Naherholungsmöglichkeiten weiterentwickelt und der Ortskern im Rahmen neugestaltet.

Auch die Kultur kam bei Herrn Walz nicht zu kurz. Mit großer Begeisterung hat er bei der Kulturinitiative „Brett im Schtoi“ (Hochdeutsch: „Brett im Stein“) mitgewirkt.

Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren ein prägendes und überaus geachtetes Mitglied der kommunalen Familie.

Mit viel Erfahrung und Fachkompetenz hat Herr Walz die Interessen der bayerischen Kommunen sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene vertreten. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang sein Engagement beim Bayerischen Gemeindetag.

Außerdem hat sich Herr Walz von 2008 bis 2020 als Kreisverbandsvorsitzender engagiert und sachkundig die Interessen der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Neu-Ulm vertreten. Aktuell ist er Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes.

Als Vorsitzender des Bezirksverbandes Schwaben des Bayerischen Gemeindetags hat Herr Walz von 2014 bis 2020 gekonnt die Belange der schwäbischen Kommunen gebündelt und auf Bundes- und Landesebene vertreten. Auch hier hat er den Ehrenvorsitz inne.

Von 2014 bis 2020 war er Landesschatzmeister des Bayerischen Gemeindetags und hat sich zudem aktiv für eine nachhaltige Finanzpolitik der Geschäftsstelle eingesetzt.

Zudem hat er von 2014 bis 2020 die Funktion des Präsidiums- und Landesausschussmitglied übernommen.

Des Weiteren war er 24 Jahre lang Mitglied im Kreistag Neu-Ulm.

Auch in Zweckverbänden war Herr Walz engagiert. So kann er jeweils auf 30 Jahre Verbandsvorsitz beim „Abwasserzweckverband Mittleres Rothtal“ und bei der „Wasserversorgung Rauher-Berg-Gruppe“ zurückblicken.

Ebenso war er über elf Jahre lang Vorsitzender des Schulverbandes.

Auch sein stellvertretender Vorsitz bei der Musikschule „Weißenhorn e. V.“, den er von 1990 bis 2016 innehatten, verdient Anerkennung.

Johann Weigele

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Herr Johann Weigele
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Johann Weigele

Johann Weigele hat sich durch sein herausragendes kommunalpolitisches und soziales Engagement bleibende Verdienste um das Gemeinwohl erworben.

1972 war er Erster Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde Schöneberg. Nach der Eingemeindung von Schöneberg in die Marktgemeinde Pfaffenhausen wurde er 1978 in den Marktgemeinderat Pfaffenhausen gewählt.

Von 1982 bis 2020 hatte Herr Weigele das Amt des Zweiten Bürgermeister des Marktes Pfaffenhausen inne.

Von 1982 bis 2020 war er Zweiter Bürgermeister des Marktes Pfaffenhausen. Aufgrund eines Todesfalls und krankheitsbedingtem Ausfall des Ersten Bürgermeisters hat er 1989 für zunächst sechs Monate und dann von Herbst 2015 bis Anfang 2017 die Amtsgeschäfte der Marktgemeinde geführt.

Viele bedeutende Projekte wurden in seiner Zeit als Marktrat und als Zweiter Bürgermeister von Pfaffenhausen auf den Weg gebracht.

Beispielgebend für Herrn Weigeles tatkräftigen Einsatz ist die Realisierung von Gewerbegebieten und die Etablierung von Kinderbetreuungsangeboten. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei der Durchsetzung der Feuchtgebietskläranlage in Schöneberg. Diese wird inzwischen seit 20 Jahren erfolgreich betrieben.

Außerdem war Herr Weigele ein wichtiges Bindeglied zwischen den Vereinen und der Gemeinde. Er war stets ein allseits geschätzter Ansprechpartner.

In seiner langen kommunalpolitischen Laufbahn war es ihm immer wichtig, einen breiten Konsens im Gemeinderat zu finden statt knappe Entscheidungen zu fällen. Diese Haltung ehrt ihn sehr.

2020 ist Herr Weigele nach fast 50 Jahren kommunalpolitischem Engagement aus dem Marktgemeinderat ausgeschieden.

Neben seinem kommunalpolitischen Wirken weist er ein breitgefächertes soziales Engagement vor.

Über 20 Jahre lang war Herr Weigele im Verein „Handels- und Gewerbevereinigung Pfaffenhausen e. V.“ aktiv. Von 2009 bis 2017 war er dort als Schriftführer tätig.

Beispiele für sein herausragendes Engagement sind die Einführung der sogenannten „Verwaltungsgemeinschaft-Gutscheine“ und die „Gewerbe-Show“ in Pfaffenhausen mit 10.000 Besucherinnen und Besuchern.

Außerdem war Herr Weigele Ideengeber für die alljährliche vorweihnachtliche Aktion „Pfaffenhausen leuchtet“, die bereits seit vielen Jahren ein wahrer Besuchermagnet ist.

Seit 2013 ist er Schatzmeister des „Fördervereins Kreisklinik Mindelheim e. V.“ Bei der Spenden- und Mitgliedergewinnung kommt ihm vor allem seine offene und herzliche Art zugute.

Auch im Sportverein „SV Schöneberg 1968 e. V.“ hat Herr Weigele sehr viel bewirkt. 40 Jahre lang war er dort in führenden Funktionen tätig.

Herr Weigele war selbst begeisterter Fußballer und hat sich für die Gründung des Sportvereins eingesetzt.

In den vielen Jahrzehnten seiner Vorstandstätigkeit war er an der Planung und Umsetzung zahlreicher Projekte beteiligt.

Weitere ehrenamtliche Verdienste hat sich Herr Weigele im Schützenverein Schöneberg und in seinen 24 Jahren als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Augsburg erworben.

Oswald Wilhelm

Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Herr Oswald Wilhelm
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Oswald Wilhelm

Oswald Wilhelm hat über Jahrzehnte hinweg herausragende Verdienste um seinen Berufsstand, das Schornsteinfegerhandwerk, erworben.

Er vertritt das Interesse seines Berufsstandes mit einzigartiger Fachkompetenz auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.

Dabei liegt Herrn Wilhelm besonders der Umweltschutz und eine zukunftsfähige Energieversorgung am Herzen.

Von 1980 bis 1993 war er im gewerkschaftlichen Fachverband, dem „Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e. V.“ ehrenamtlich tätig.

Herr Wilhelm hat sich von 1995 bis 2012 im Vorstand der Schornsteinfegerinnung Schwaben zuletzt als Obermeister der Innung engagiert und war bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger.

Außerdem hat er sich im Landesinnungsverband Bayern eingebracht. Hier hat er die Verbandsarbeit sowohl als stellvertretender Landesinnungsmeister und von 2012 bis 2015 als Landesinnungsmeister nachhaltig geprägt.

Im Jahr 2014 wurde Herr Wilhelm schließlich in den Bundesvorstand gewählt – zunächst als Vizepräsident. Aufgrund seiner herausragenden Qualifikation wurde er 2015 Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerkes. Dieses Engagement hat er bis Juni 2022 ausgeübt.

Mit sehr viel strategischem Weitblick und dem nötigen Fachwissen für die Anliegen seiner Kolleginnen und Kollegen hat Herr Wilhelm das Schornsteinfegerhandwerk zukunftsfähig gemacht.

Herr Wilhelm ist maßgeblich an den Gesetzesänderungen des Schornsteinfegerhandwerksgesetzes beteiligt und unterstützt die Regierung und einige Bundesministerien als unverzichtbarer und verlässlicher Berater.

Dabei war es ihm stets ein persönliches Anliegen, die Ausbildung junger Menschen zu fördern. Als Geschäftsführer der „Ausbildungskostenausgleichskasse“ hat er den Grundstein für den Nachwuchs gelegt.

Wichtig ist ihm auch die Absicherung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer seines Handwerks im Alter.

Seit 2015 ist Herr Wilhelm Vorsitzender des „Versorgungswerkes des Schornsteinfegerhandwerks e. V.“ und kümmert sich um die Sicherheit der Mitgliedsbetriebe bei der Altersvorsorge.

Bis Juli 2022 war Herr Wilhelm Vorsitzender des Verwaltungsrates der „Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks“.

Besonders hervorzuheben ist außerdem sein Engagement auf europäischer Ebene. Seit August 2016 ist er Präsident der „Europäischen Schornsteinfegermeister Föderation“.

Herr Wilhelm engagiert sich besonders dafür, eine möglichst einheitliche europaweite Berufsauffassung und Zielsetzung zu schaffen. Außerdem ist es sein Ziel, das Ansehen des Schornsteinfegerwesens sowie seine Notwendigkeit und Bedeutung in Europa anzuheben.

Des Weiteren ist Herr Wilhelm Sachverständiger für Gerichte und Referent an der Fachhochschule in Augsburg und beim „Energie- und Umweltzentrum Allgäu“. Außerdem engagiert er sich als Mitglied der Vollversammlung der Berufsgenossenschaften für das Thema Arbeitssicherheit.

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Eine Videozusammenfassung der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes finden unter diesem Link.

Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 23. März 2022 in München

Die zweite Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2022 fand am 23. März in der Allerheiligen-Hofkirche in der Residenz in München statt.

Dr. Hans Dworzak

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Hans Dworzak
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Dr. Hans Dworzak

Als Chefarzt der Anästhesie und als Initiator der palliativmedizinischen Versorgung hat sich Herr Dr. Dworzak herausragende Verdienste erworben. Er hat sich unermüdlich für einen würdevollen Umgang mit Sterbenden und Trauernden eingesetzt.

1995 hat er den „Anna Hospizverein im Landkreis Mühldorf“ gegründet. Durch die Vereinsgründung und die gezielte Verbindung eines ambulanten Pflegedienstes mit ehrenamtlichen Hospizbegleitern, ist schnell eine tragfähige ambulante Palliativversorgung für den Landkreis entstanden.
Bis 2017 war Dr. Dworzak der ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins.

Einige seiner Modellprojekte haben als großartige Vorreiter für die Bundesebene gedient und konnten in die Regelversorgung etabliert werden. Diese sind zum Beispiel die Anerkennung des Palliativmedizinischen Dienstes am Krankenhaus Mühldorf, der Versorgungsvertrag „Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung“ in Mühldorf sowie dessen Ausweitung auf weitere Landkreise.

Daneben ist er seit vielen Jahren Mitglied im „Arbeitskreis Vorsorge“ des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz. Der Arbeitskreis gibt regelmäßig die Vorsorge-Broschüre für Unfall, Alter und Krankheit heraus.

Ingeborg Pongratz

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Ingeborg Pongratz
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Ingeborg Pongratz

Frau Pongratz war über 30 Jahre lang kommunalpolitisch aktiv und hat sich stets für die Belange der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Und zwar als langjähriges Mitglied der CSU, als Kreisvorsitzende der Frauen-Union Landshut, als Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Niederbayern, als Mitglied des Stadtrates Landshut sowie als Mitglied des Bayerischen Landtags.

Besonders für die Belange von Frauen hat sie sich stark gemacht. Als Initiatorin und Leiterin des „FrauenKulturKreises“ hat sie das Buch „Frauen im Licht – Frauen im Schatten“ verfasst.

Ferner ist Frau Pongratz Kreisvorsitzende des gesundheitspolitischen Arbeitskreises Landshut und Bevollmächtigte der Schwangerenberatungsstelle im Verein „Donum Vitae Bayern“.

Als Vorsitzende des „Kneipp-Bund Landesverbandes Bayern“ hat sie wesentlich dazu beigetragen, das Präventionskonzept über die Grenzen Bayerns hinaus zu verbreiten. Sie war jahrelang stellvertretende sowie später 1. Vorsitzende des „Kneipp-Vereins Landshut“ und Regionalvorsitzende sowie anschließend Vizepräsidentin des „Kneipp-Bund“. Seit 2017 ist Frau Pongratz Präsidentin des „Kneipp Worldwide“.

Dr. h.c. Ramona Schumacher

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. h.c. Ramona Schumacher
Aushändigung Bundesverdienstkreuz: Dr. h.c. Ramona Schumacher

Frau Dr. Schumacher war Vorstandsmitglied der Charité-Universitätsmedizin Berlin, 1. Leitende Krankenschwester der Bundeswehr und 1. Inspizientin für Medizinalfachberufe des Kommandos Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Zudem war sie Vorstandsmitglied des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und Beiratsvorsitzende der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Pflege.

Des Weiteren blickt Frau Dr. Schumacher auf ein langjähriges ehrenamtliches Engagement bei den Johannitern zurück. Sie ist Johanniteroberin und stellvertretende Vorsitzende der „Johanniter-Schwesternschaft“. Seit 2011 ist sie Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Johanniter Bildungs-GmbH in Bonn.

Darüber hinaus ist sie stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin.

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Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 17. März 2022 in Memmingen

Die erste Aushändigung der Verdienstkreuze am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2022 fand am 17. März in der Stadthalle Memmingen statt.

Miriam Friedmann

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Miriam Friedmann
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Miriam Friedmann

Frau Friedmann hat sich durch die Aufarbeitung und intensive Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus großartige Verdienste erworben.

Sie setzt sich dafür ein, dass die Menschen sich mit den Ereignissen der Vergangenheit befassen und die Taten unvergessen bleiben.

Sie hat dafür gesorgt, dass eine Gedenktafel am Martin-Luther-Platz in Augsburg angebracht wird. Diese erinnert daran, dass das heutige Gebäude ehemals im Besitz der Familie Friedmann war. Ihre Großeltern mussten das Anwesen aufgrund der „Arisierung“ verkaufen.

Gemeinsam mit Lehrern und Schulklassen arbeitet Frau Friedmann an zahlreichen Projekten, zum Beispiel zum Thema „Spurensuche am Maria-Theresia-Gymnasium während der NS-Zeit“.

Im Jahr 2019 hat sie gemeinsam mit Herrn Josef Pröll das Dokumentarfilmprojekt „Die Stille schreit“ realisiert. Der Film erzählt die Geschichte der jüdischen Augsburger Industriellenfamilien Friedmann und Oberdorfer während der nationalsozialistischen Verfolgung. Sie hat unglaublich viel Zeit, private Fotos und Energie in dieses Projekt gesteckt.

Dr. Jörg Gabler

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Jörg Gabler
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Jörg Gabler

Herr Dr. Gabler hat als erfolgreicher Unternehmer sowie in zahlreichen Ehrenämtern herausragende Verdienste für die Allgemeinheit erworben.

Er ist als einer der ältesten Privatbankiers der Welt seit über 60 Jahren Mitgestalter seines Familienunternehmens, der heutigen Gabler-Saliter Bankgesellschaft AG. Seit 1971 ist er geschäftsführender Teilhaber.

Die Bankgesellschaft hatte lange Zeit landwirtschaftlichen Bezug. Mit seiner Unterstützung war es möglich, viele Neu- und Umbauten im Allgäu durchzuführen und Landmaschinen zu finanzieren.

Daneben war Dr. Gabler geschäftsführender Teilhaber der „J.M. Gabler-Saliter Milchwerke Obergünzburg“ sowie Vorstandsmitglied im „Milchwirtschaftlichen Verein Allgäu-Schwaben“ und in der „Futtertrocknungsgenossenschaft Obergünzburg“.

Außerdem hat er sich viele Jahre ehrenamtlich in der Industrie- und Handelskammer Schwaben und in der Vertreterversammlung Kaufbeuren engagiert.

Darüber hinaus war er 20 Jahre lang Leiter des Vereins „Feuerschützen seit 1526 Obergünzburg“ sowie Jagdberater im Landkreis Ostallgäu.

Seit 2019 ist Dr. Gabler Vorstandsmitglied der Rupert-Gabler-Stiftung.

Brigitte Lehenberger

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Brigitte Lehenberger
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Brigitte Lehenberger

Frau Lehenberger engagiert sich vorbildlich und unermüdlich ehrenamtlich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Sie leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen Blutkrebs und hat sich dadurch bleibende Verdienste erworben.

Seit 2002 hat sie rund 330 Registrierungsaktionen organisiert. Es ist ihr zu verdanken, dass sich bereits über 44.600 Menschen als potenzielle Stammzellenspender bei der DKMS registriert haben.

Ihr Ehrenamt ist Frau Lehenberger eine wahre Herzensangelegenheit. Sie macht unermüdlich auf Stammzellenspende und Blutkrebs aufmerksam, leistet Aufklärungsarbeit und sensibilisiert die Menschen dafür.

Darüber hinaus engagiert sie sich seit 1989 im „Sportverein Münster am Lech“. Dank ihrer Initiative hat der Verein bereits die beiden Qualitätssiegel „Pluspunkt Gesundheit“ des „Deutschen Turner-Bundes“ und „Sport pro Gesundheit“ erhalten.

Peter Noll

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Peter Noll
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Peter Noll

Herr Noll hat sich als langjähriges Mitglied im Stadtrat von Neu-Ulm tatkräftig und verantwortungsbewusst für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger stark gemacht. Besonders sein Zugehörigkeitsgefühl zum und sein Wirken im Stadtteil Ludwigsfeld zeichnet ihn aus. Über Jahre hat er die verschiedensten Funktionen und Ämter bekleidet.

Darüber hinaus hat er dem Kreistag des Landkreises Neu-Ulm angehört.

Außerdem war Herr Noll 1. Vorsitzender der „Siedlervereinigung Ludwigsfeld“. Dabei hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass Ludwigsfeld im Jahr 1990 den Bundeswettbewerb „Die schönsten Kleinsiedlungen“ für sich entscheiden konnte.

Daneben war er Mitbegründer der „Union Ludwigsfelder Vereine“.

Weitere Verdienste hat er sich im Förderverein der Kindertagesstätte „Arche“ der Andreasgemeinde Neu-Ulm/Ludwigsfeld erworben. So ist es ihm zu verdanken, dass 2005 die Kinderkrippe eröffnet werden konnte.

Dr. Eberhard Pfeuffer

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Eberhard Pfeuffer
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Eberhard Pfeuffer

Dr. Pfeuffer engagiert sich langjährig, ehrenamtlich und überregional für den Schutz der Natur- und Kulturlandschaft: Seit 1987 ist er Mitglied im „Naturwissenschaftlichen Verein für Schwaben“. Eine ganze Zeit lang war er als 1. Vorsitzender aktiv. Seit 2013 ist Dr. Pfeuffer hochgeschätztes Ehrenmitglied sowie Ehrenvorsitzender.

1994 bis 2018 war er im Naturschutzbeirat der Stadt Augsburg engagiert.

Besonders am Herzen liegt ihm der Lech und seine Landschaften. Sei es im Naturschutzgebiet des Stadtwaldes Augsburg, in Bayern oder im österreichischen Tirol.

Er setzt sich unermüdlich gegen die Wasserkraftwerke am österreichischen Lech, dem größten nordalpinen Wildfluss, ein. Die ökologische Durchgängigkeit des Lechs soll bewahrt werden.

Dr. Pfeuffer kümmert sich intensiv darum, die wertgebenden Biotoptype durch geeignete Pflege- und Entwicklungsmaßahmen zu erhalten. Dazu hat er über 50 wissenschaftliche Publikationen verfasst.

Im Lechtal und in der Region Augsburg gilt er als namhafter Vertreter des nicht-amtlichen Naturschutzes, der stets sachlich und konstruktiv für die Interessen der Natur eintritt.

Prof. Dr. Günter Schlimok

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Günter Schlimok
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Dr. Eberhard Pfeuffer

Herr Prof. Schlimok ist Internist, Hämatologe, internistischer Onkologe sowie Palliativmediziner und Facharzt für Transfusionsmedizin.

Seit vielen Jahren engagiert er sich im Bereich der Krebsforschung und der medizinischen Versorgung für Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen.

Als international anerkannter Krebsspezialist genießt er in höchsten medizinischen Fachkreisen einen exzellenten Ruf. Seit vielen Jahren ist er ständig in der „Focus“-Liste der besten Krebsspezialisten vertreten.

An der Ludwig-Maximilians-Universität München forscht Prof. Schlimok nachhaltig an der Entwicklung einer neuen Generation von Krebsmedikamenten.

Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt bekleidet er zahlreiche Ehrenämter in wissenschaftlichen Fachgesellschaften, wie zum Beispiel in

  • der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin,
  • der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie,
  • der „American Society of Clinical Oncology“ und
  • der „American Society of Hematology“.

Weiterhin kümmert er sich intensiv um die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen sowie die psychosoziale Betreuung seiner Patienten.

Seit 2003 engagiert er sich ehrenamtlich in der „Bayerischen Krebsgesellschaft“. Seit 2011 ist er mit großem Erfolg der amtierende Präsident.

Peter Schneider

Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Peter Schneider
Aushändigung Bundesverdienstkreuz an Peter Schneider

Herr Schneider engagiert sich auf vielfältige Weise in der Flüchtlingsarbeit und der Aufarbeitung der regionalen Geschichte.

Seit Jahrzehnten ist er beim „Maximilian-Kolbe-Werk“ aktiv. Das Hilfswerk kümmert sich um die Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschland und den Ländern Mittel- und Osteuropas.

Er organisiert und begleitet gemeinsam mit seiner Frau Begegnungsaufenthalte von Konzentrationslager- und Ghetto-Überlebenden in Deutschland.

Außerdem engagiert sich Herr Schneider im „Historischen Verein Lindau“ und war Vorstandsmitglied im „Museum im Malhaus“.

Seit 2015 ist er im Helferkreis „Offene Türen“ der Asylkontaktgruppe Lindau aktiv.

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Der Bayerische Verdienstorden

Seit 1957 werden mit dem Bayerischen Verdienstorden hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und die Bevölkerung geehrt. Verliehen wird der Bayerische Verdienstorden vom Ministerpräsidenten an Männer und Frauen, ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit.