Daten und Fakten
Männer schätzen gemäß der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) des Robert Koch-Instituts 2019/20 ihren Gesundheitszustand tendenziell besser ein als Frauen. Die Fakten sprechen eine andere Sprache, denn Frauen leben statistisch gesehen länger als Männer. Die gesundheitliche Selbsteinschätzung beeinflusst aber die Motivation, gesundheitlich riskantes Verhalten zu ändern. Außerdem ist zudem zu berücksichtigen, dass Männer andere Gesundheitsrisiken tragen als Frauen.
- Bleiben Sie gesund – durch ein rauchfreies Leben, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung!
- Denken Sie an einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol!
- Nehmen Sie an Früherkennungsuntersuchungen teil!
Wussten Sie’s?
Verantwortungsvoller Umgang mit Genussmitteln
Alkohol
Für viele gehört Alkohol immer noch dazu: zum Essen, nach dem Feierabend, bei Feiern. Die Grenze zwischen verantwortungsvollem Genuss und Alkoholmissbrauch verläuft oft fließend.
Missbräuchlich erhöhter Alkoholkonsum birgt zahlreiche gesundheitliche Risiken und kann die Lebenserwartung verringern. Wer zu viel Alkohol trinkt, steigert das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Nervensystems sowie für einige Krebsarten. Es gibt kaum ein Organsystem, das nicht geschädigt werden kann! Missbräuchlicher Alkoholkonsum kann außerdem verschiedene psychische Erkrankungen mitverursachen.
Medizinisch gilt derzeit für Männer ein Alkoholkonsum von bis zu 24 Gramm Reinalkohol pro Tag als „risikoarm“. Das entspricht ungefähr einer halben Maß Bier (0,5 Liter) oder einem Schoppen Wein (etwa 0,25 Liter). Welches Risiko Alkohol das für eine konkrete Person bedeutet, hängt aber nicht nur von der konsumierten Menge ab. Ausschlaggebend sind verschiedene Faktoren wie zum Beispiel der Gesundheitszustand, Übergewicht, Rauchen oder Bluthochdruck.
Rauchen
Tabakkonsum birgt erhebliche Gefahren für die Gesundheit und kann die Entstehung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemwege begünstigen. Rauchen gilt als größter einzelner und vermeidbarer Risikofaktor für die Krebsentstehung. Ergebnisse der Global Burden of Disease Studie 2019 für Deutschland konnten zeigen, dass das Rauchen den größten Einfluss auf Lungenkrebs, Krebs im Mund- und Halsbereich, Krebserkrankungen der Speiseröhre, der Harnblase und Niere, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und des Magen-Darm-Traktes hat. Ein erheblicher Anteil der Fälle ist durch Prävention und Änderung des Lebensstils vermeidbar.
Entspannung
Fast zwei Drittel der Männer fühlen sich zumindest manchmal gestresst – Beruf beziehungsweise Schule und Studium sind die häufigsten Stressquellen.
Wer sich übermäßigem Stress aussetzt und sich nicht die Gelegenheit zur Erholung gibt, schadet Körper und Geist. Männer erleiden durchschnittlich nicht nur deutlich früher einen Herzinfarkt als Frauen, sondern auch mehr als doppelt so häufig. Stress hat daran einen Anteil.
So können Sie Stress vermeiden:
- Planen Sie Phasen ein, in denen Sie konzentriert am Stück arbeiten können. Bei der Erledigung von Aufgaben sollten Sie Prioritäten setzen.
- Treiben Sie regelmäßig Sport! Körperliche Betätigung ist der einfachste Weg, Stress, Aggressionen und Verspannungen abzubauen und Ihre Fitness zu steigern.
- Schlafen Sie ausreichend! Schlafmangel schwächt die Leistungsfähigkeit und kann langfristig gesehen die Entstehung von Krankheiten begünstigen.
Abzuschalten und entspannen fällt Ihnen schwer?
Ernährung und Bewegung
Immer mehr Menschen wiegen deutlich zu viel. So sind in Bayern etwa 17 Prozent der Männer fettleibig (adipös). Übergewicht und insbesondere Adipositas erhöhen das Risiko, an bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit und Bluthochdruck zu erkranken. Auch die Häufigkeit bestimmter Krebserkrankungen ist erhöht, wenn das Gewicht weit über dem Normalgewicht liegt.
Regelmäßige sportliche Betätigung hilft dabei, Übergewicht zu vermeiden und zu reduzieren. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen wöchentlich mindestens zweieinhalb Stunden mäßig anstrengende körperliche Aktivitäten. Außerdem sollten mindestens zweimal pro Woche die großen Muskelgruppen an Rumpf, Armen und Beinen gekräftigt werden. Sie können Bewegung unkompliziert in Ihren Alltag einbauen, indem Sie beispielsweise die Treppe statt den Aufzug nehmen, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder zu Fuß zum Einkaufen gehen. Jede Bewegung zählt für die Gesundheit.
Neben ausreichend Bewegung trägt vor allem auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung zur Vermeidung von Übergewicht bei. Trotz der im weltweiten Vergleich günstigen Ernährungsbedingungen isst mehr als die Hälfte der Männer in Bayern nicht täglich Obst. Nur jeder Dritte nimmt täglich Gemüse zu sich. Eine ausgewogene Ernährung ist auch darüber hinaus für die Gesundheit wichtig und reduziert das Risiko für viele Erkrankungen.
Für eine gesunde Ernährung gibt es wenige, ganz einfache Grundregeln:
- Trinken Sie reichlich: am besten Wasser oder andere ungesüßte beziehungsweise zuckerfreie Getränke.
- Essen Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Vollkorngetreideprodukte, Kartoffeln, Obst.
- Verzehren Sie nur in Maßen tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, aber auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt).
- Seien Sie sparsam mit Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost. Dies gilt insbesondere für fettreiche Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Schokocreme, Chips, Flips und Ähnliches.
Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen
Mit zunehmendem Alter steigen auch die Gesundheitsrisiken. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und mit einer größeren Heilungschance zu behandeln. Dazu gehören zum Beispiel der „Check-up 35″, der einmalig im Alter von 18 bis 34 Jahren und ab 35 Jahren alle drei Jahre in Anspruch genommen werden kann, und die verschiedenen Angebote zur Krebsfrüherkennung.
Während der Großteil der Frauen regelmäßig an den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen teilnehmen, sind es bei den Männern deutlich weniger. Die Krebsfrüherkennung in Deutschland umfasst bei Männern Darmkrebs (ab 50 Jahren), Hautkrebs (ab 35 Jahren) und Prostatakrebs (ab 45 Jahren). Beim Check-up 35 dagegen, der unter anderem der Früherkennung chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes dient, nehmen Männer wie Frauen ungefähr gleichermaßen teil. Individuelle Kursangebote der Krankenkassen zur Gesundheitsförderung und Vorsorge werden hauptsächlich von Frauen genutzt. In Kursen zu den Themen Bewegung und gesunde Ernährung sind laut Bericht des GKV-Spitzenverbands aus 2022 nur rund ein Fünftel der Teilnehmer männlich, bei Kursen zur Stressreduktion weniger als ein Zehntel.
Die meisten Lebensjahre verlieren Männer durch Krebserkrankungen. Die Teilnahme an den angebotenen Früherkennungsuntersuchungen sowie ein frühzeitiger Arztbesuch bei entsprechenden Symptomen können dies verbessern.
Nutzen Sie die angebotenen Früherkennungsuntersuchungen! Mit nur geringem Zeitaufwand können Sie Ihrer Gesundheit Gutes tun.
Aus dem Bayerischen Präventionsplan
In Bayern werden nachhaltige Bausteine und Strukturen für die Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention genutzt. Dazu gehören auch öffentlichkeitswirksame Kampagnen zu wichtigen Gesundheitsthemen. „Gesundheit, Männer!“ war der erste dieser Schwerpunkte.
Gesundheit, Männer!
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