
Daten und Fakten
Männer schätzen ihren Gesundheitszustand häufig viel besser ein als er tatsächlich ist. Bei Frauen verhält es sich häufig gegenteilig. Die Fakten sprechen eine andere Sprache, denn Frauen leben statistisch gesehen länger als Männer. Die gesundheitliche Selbsteinschätzung beeinflusst aber die Motivation, gesundheitlich riskante Verhaltensstile zu ändern. Und dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass Männer andere Gesundheitsrisiken tragen als Frauen.
- Bleiben Sie gesund – durch ein rauchfreies Leben, gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung!
- Denken Sie an einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol!
- Nehmen Sie an Früherkennungsuntersuchungen teil!
Wussten Sie’s?
Verantwortungsvoller Umgang mit Genussmitteln
Alkohol
Für viele gehört Alkohol immer noch dazu: zum Essen, nach dem Feierabend, bei Feiern. Die Grenze zwischen verantwortungsvollem Genuss und Alkoholmissbrauch verläuft nicht selten fließend.
Missbräuchlich erhöhter Alkoholkonsum birgt zahlreiche gesundheitliche Risiken und kann Ihre Lebenserwartung verringern. Wer zu viel Alkohol trinkt, steigert das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, beispielsweise der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Nervensystems sowie für einige Krebsarten. Es gibt kaum ein Organsystem, das nicht geschädigt werden kann! Auch besteht die Gefahr, dass der missbräuchliche Alkoholkonsum zahlreiche psychische Erkrankungen mitverursacht.
Medizinisch gilt derzeit für Männer ein Alkoholkonsum von bis zu 24 Gramm Reinalkohol pro Tag als „risikoarm“. Das entspricht ungefähr einer halben Maß Bier (0,5 Liter) oder einem Schoppen Wein (etwa 0,25 Liter). Ob Alkoholkonsum als „risikoarm“ eingestuft wird, hängt aber nicht nur von der konsumierten Menge ab. Ausschlaggebend sind verschiedene Faktoren wie der individuelle Gesundheitszustand und zusätzliche Risikofaktoren (zum Beispiel Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck).
Rauchen
Der Tabakkonsum birgt erhebliche Gefahren für die Gesundheit und kann die Entstehung von Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems und der Atemwege begünstigen. Rauchen gilt als größter einzelner und vermeidbarer Risikofaktor für die Krebsentstehung. Den größten Einfluss hat das Rauchen für Lungenkrebs, Krebserkrankungen der Harnblase, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes sowie auf Krebs im Kopf- und Halsbereich. Ein erheblicher Anteil der Fälle ist durch Prävention und Änderung des Lebensstils vermeidbar.
Entspannung
Statistisch gesehen ist für mehr als die Hälfte der Männer der Beruf die häufigste Stressquelle.
Wer sich übermäßigem Stress aussetzt und sich nicht die Gelegenheit zur Erholung gibt, schadet Körper und Geist. Männer erleiden durchschnittlich nicht nur deutlich früher einen Herzinfarkt als Frauen sondern auch doppelt so häufig.
- Planen Sie Phasen ein, in denen Sie konzentriert am Stück arbeiten können. Bei der Erledigung von Aufgaben sollten Sie Prioritäten setzen.
- Treiben Sie regelmäßig Sport! Körperliche Betätigung ist der einfachste Weg, Stress, Aggressionen und Verspannungen abzubauen und Ihre Fitness zu steigern.
- Schlafen Sie ausreichend! Schlafmangel schwächt die Leistungsfähigkeit und kann langfristig gesehen die Entstehung von Krankheiten begünstigen.
Abzuschalten und entspannen fällt Ihnen schwer?


Ernährung und Bewegung
Immer mehr Menschen wiegen deutlich zu viel. So sind in Bayern etwa 15 Prozent der Männer fettleibig (adipös). Übergewicht erhöht das Risiko, an bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit und Bluthochdruck zu erkranken. Auch die Häufigkeit bestimmter Krebserkrankungen ist erhöht, wenn das Gewicht weit über dem Normalgewicht liegt; insbesondere sind es Krebserkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems (Leukämien, Lymphome) sowie von Darm, Gallenwegen und Niere.
Regelmäßige sportliche Betätigung hilft dabei, Übergewicht zu vermeiden und zu reduzieren. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen wöchentlich mindestens zweieinhalb Stunden mäßig anstrengende körperliche Aktivitäten. Außerdem sollten mindestens zweimal pro Woche die großen Muskelgruppen an Rumpf, Armen und Beinen gekräftigt werden. Sie können Bewegung unkompliziert in Ihren Alltag einbauen, indem Sie beispielsweise die Treppe statt den Aufzug nehmen, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder zu Fuß zum Einkaufen gehen.
Ergänzend zur Bewegung steht bei der Vermeidung und Verringerung von Übergewicht eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Trotz der im weltweiten Vergleich günstigen Ernährungsbedingungen isst mehr als die Hälfte der Männer in Bayern nicht täglich Obst; täglich Gemüse nimmt sogar nur jeder Vierte zu sich.
Für eine gesunde Ernährung gibt es wenige, ganz einfache Grundregeln:
- Trinken Sie reichlich: am besten Wasser oder andere ungesüßte bzw. zuckerfreie Getränke.
- Essen Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte, Kartoffeln.
- Verzehren Sie nur in Maßen tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, aber auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt).
- Seien Sie sparsam mit Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost. Dies gilt insbesondere für fettreiche Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Schokocreme, Chips, Flips und Ähnliches.

Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und mit einer größeren Heilungschance zu behandeln. Bei Darmkrebs liegt die Heilungschance, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird, bei nahezu 100 Prozent. Mit zunehmendem Alter steigen auch die Gesundheitsrisiken. Durch die regelmäßige Teilnahme an empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen können Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Dazu gehören zum Beispiel der „Check-up 35″, der einmalig im Alter von 18 bis 34 Jahren und ab 35 Jahren alle drei Jahre in Anspruch genommen werden kann, und die verschiedenen Angebote zur Krebsfrüherkennung.
Während 48 Prozent der Frauen regelmäßig an den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen teilnehmen, sind es bei den Männern nur 24 Prozent. Beim Check-up 35 dagegen, der unter anderem der Früherkennung chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes dient, nehmen Männer wie Frauen ungefähr gleichermaßen teil (22 Prozent versus 25 Prozent). Individuelle Kursangebote der Krankenkassen zur Gesundheitsförderung und Vorsorge werden hauptsächlich von Frauen genutzt. In Kursen zu Themen wie Stressreduktion, Bewegung, gesunder Ernährung sind rund ein Fünftel der Teilnehmer männlich.
Vor allem die Sterberaten der Männer an Lungen-, Darm- und Prostatakrebs könnten durch frühzeitige Untersuchungen gesenkt werden. Die meisten Lebensjahre verlieren Männer durch Krebserkrankungen.
Nutzen Sie die angebotenen Früherkennungsuntersuchungen! Mit nur geringem Zeitaufwand können Sie Ihrer Gesundheit Gutes tun.
Aus dem Bayerischen
Präventionsplan
In Bayern werden nachhaltige Bausteine und Strukturen für die Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention genutzt. Dazu gehören auch öffentlichkeitswirksame Kampagnen zu wichtigen Gesundheitsthemen. „Gesundheit, Männer!“ war der erste dieser Schwerpunkte.
Gesundheit, Männer!
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