Paar schaut aus dem Fenster.

Hilfe bei Glücksspielsucht

In Bayern gelten aktuell geschätzte 33.000 Menschen als pathologische Glücksspieler, weitere 35.000 zeigen ein problematisches Spielverhalten. Um diesen Menschen zu helfen, ist die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) eingerichtet. Sie ist für Betroffene, deren Angehörige und auch das Fachpublikum wichtiger Ansprechpartner und die zentrale Anlaufstelle.

Viele Menschen in Deutschland spielen gelegentlich um Geld, ohne sich dadurch einer Gefahr für ihre finanzielle oder psychische Situation auszusetzen. Doch für manche entsteht durch übermäßiges Glücksspielen ein ernsthaftes Problem.

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG)

Die LSG ist die zentrale Schnittstelle aller an der Prävention, Suchthilfe und Suchtforschung bei Glücksspielsucht beteiligter Organisationen und Akteure. Mit zahlreichen Informations- und Beratungsangeboten, Forschung und Weiterbildung sowie einem bayernweit flächendeckenden Kompetenznetzwerk, ist die LSG zur wichtigsten Anlaufstelle sowohl für Fachpublikum als auch für Betroffene und Angehörige geworden.

Um Betroffene und deren Angehörige zu unterstützen, hat die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern ein umfassendes Informations-, Hilfe- und Präventionsangebot entwickelt.

Mann sitzt gebannt vor einem Spielautomaten.

Weitere Ziele der LSG sind:

  • Versorgungsstrukturen optimieren
  • Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Suchtberatungsstellen und komplementären Einrichtungen fördern und unterstützen
  • Forschungslücken schließen
  • Präventionsmaterialien entwickeln
  • den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Praxis gewährleisten
  • Information der (Fach-)Öffentlichkeit

Kompetenznetzwerk Glückspielsucht

Die Landesstelle Glücksspielsucht finanziert bayernweit an 22 Suchtberatungsstellen spezialisierte Fachstellen für die Beratung von Personen mit Glücksspielproblemen und deren Angehörige. Gemeinsam mit weiteren 50 von der LSG fachlich unterstützten Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und dem „Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen“ bilden sie das „Kompetenznetzwerk Glücksspielsucht“: Damit bietet die LSG bayernweit eine annähernd flächendeckende Versorgung und Anlaufstelle für Menschen mit Glücksspiel-bezogenen Problemen.

Kampagnenseite „Verspiel nicht dein Leben“

Die Kampagnen-WebsiteVerspiel nicht dein Leben“ wurde eigens für Glücksspielende und deren Angehörige konzipiert. Neben allgemeinen Informationen zum Thema Glücksspiele und Glücksspielsucht und zu den unterschiedlichen Hilfemöglichkeiten bietet die Webseite auch einen Selbsttest zur eigenen Risikoeinschätzung sowie eine E-Mail-Beratung an und ermöglicht sowohl den anonymen als auch den persönlichen Kontakt mit der nächstliegenden Beratungsstelle. Die Inhalte der Seite sind in 14 Sprachen verfügbar.

PlayChange – Online-Beratung gegen Glücksspielsucht

Schnell, unkompliziert und vor allem anonym können Betroffene auf PlayChange Hilfe bekommen. Das Angebot stellt eine Ergänzung zum klassischen Beratungsangebot der LSG dar. Die neue Plattform PlayChange ist auch ein guter Weg für eine kontaktlose Erstberatung.

Nutzerinnen und Nutzer können sich anonym registrieren und dann per E-Mail, Messenger oder Chat einen Berater kontaktieren. Auch Telefontermine können Sie über PlayChange vereinbaren.

Social Media

Auch im Bereich Social Media ist die LSG aktiv und informiert mit eigenen Facebook-Auftritten und der Verspiel-nicht-dein-Leben-Kampagne über Aktionen, Termine, Veranstaltungen, neue Materialien, Angebote und wichtige politische Änderungen. Facebook gilt als das wichtigste Social-Media-Portal überhaupt und wird nicht nur durch gewinnorientierte Unternehmen, sondern zunehmend auch für soziale Einrichtungen zu einem bedeutenden und zentralen Informationskanal. Jeder, der in Facebook angemeldet ist, kann die beiden Auftritte über die in Facebook integrierte Suchfunktion finden und sich mit ihnen vernetzen. Dadurch wird der Nutzer automatisch über alle Facebook-Veröffentlichungen der LSG informiert.

Pathologisches Glücksspielen ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die sowohl für den Betroffenen als auch für seine Angehörigen massive Auswirkungen haben kann.
Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern

LSG - Verspiel nicht dein Leben!

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Ja

Telefonberatung in mehreren Sprachen

Neben der telefonischen Beratung in deutscher Sprache bietet die LSG eine kostenlose und anonyme Telefonberatung in türkischer Sprache an. Darüber hinaus werden auf der Homepage „Verspiel-nicht-dein-Leben“ zwei weitere Angebote in russischer und polnischer Sprache verlinkt.Fachleute mit langjähriger Beratungserfahrung stehen Betroffenen und Angehörigen in ihrer Muttersprache zur Seite. Dabei sollen die Gespräche in der Muttersprache helfen, Vertrauen auf- und eventuelle Hemmschwellen abzubauen. Mehrsprachige Informationsflyer können über die Geschäftsstelle der LSG in München bestellt oder über den Download-Shop der Website kostenlos heruntergeladen werden.

Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen

Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen wurde Ende Januar 2018 in München gegründet. Im Rahmen eines bayernweit ausgeschriebenen Gründungstreffen haben sich zwölf von einer Glücksspielsucht betroffene Männer und Frauen mit Unterstützung der LSG zu einem selbstständigen Gremium organisiert. Der Beirat ist nicht nur für direkt Betroffene, sondern genauso für Angehörige von Menschen mit einer Glücksspielproblematik offen.

Der Beirat bringt sich nicht nur in die Arbeit der LSG ein, er tauscht sich auch zu Themen wie Prävention, Spieler- und Jugendschutz, Werbebeschränkungen, Glücksspielrecht und dessen Umsetzung aus und bezieht bei Bedarf auch (öffentlich) Stellung. Er vernetzt sich außerdem mit Beratungs- und Behandlungsstellen und tritt mit den bayerischen Ordnungsbehörden und der Lokalpolitik in Kontakt.

Ein wichtiges Ziel des Betroffenenbeirats ist, dass Glücksspielsucht von der Öffentlichkeit verstärkt als gesellschaftliches Problem und nicht allein als Problematik der direkt Betroffenen und ihrer Angehörigen wahrgenommen wird. Neben dem Spieler- und Jugendschutz soll sich auch die Versorgung von betroffenen Spielerinnen und Spielern verbessern.

Hier gelangen Sie zum Internetauftritt des Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen.