
Ungesunder Internetgebrauch – Internetsucht?
Der Begriff „Internetsucht“ wird häufig gebraucht und soll das Verhalten derjenigen beschreiben, die das Medium Internet in bedenklichem Maße nutzen. Einige Experten sehen starke Parallelen zum Verhalten von Personen mit stoffgebundenen Süchten und finden den Begriff Internetsucht daher durchaus passend. Anders als beim Begriff selbst herrscht in Bezug auf die Symptome und die Auswirkungen Einigkeit.
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JaProf. Dr. Bert te Wildt über das Thema Internetsucht
Symptome
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege beobachtet die Zunahme der Personen, die einen bedenklichen Umgang mit dem Internet pflegen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind gefährdet. Deswegen unterstützt das Staatsministerium Ansätze und Konzepte, die Internetabhängigkeit analysieren und der Vorbeugung dieser Verhaltensauffälligkeit dienen – beispielsweise das Projekt „Netzgänger”.
Computer- und Onlinespiele
Computerspiele erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein Blick durch die Spiele-Abteilung von Elektromärkten zeigt, wie groß die Nachfrage und auch das Angebot in diesem Bereich sind. Viele Jugendliche sind in ihrer Freizeit nicht mehr auf dem Fußballplatz oder im Freibad anzutreffen. Sie sitzen vor dem Computer, alleine oder verabreden sich virtuell mit anderen Spiele-Begeisterten und tauchen ein in die Welt hinter dem Bildschirm.
Gelegentlich gilt die mediale Aufmerksamkeit dem Einfluss von Spielen, die zum Teil extreme Gewaltdarstellungen enthalten. In der Darstellung von Gewalt liegt allerdings nicht die einzige Gefahr von Computerspielen. Das Suchtpotential dieser Beschäftigung erscheint nach wissenschaftlicher Erkenntnis weit größer als häufig vermutet wird.
Für manche Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene haben vor allem Online-Rollenspiele ein beachtliches Suchtpotential. Sie werden in der Regel in der Online-Gemeinschaft gespielt, in denen sich die Jugendlichen zu virtuellen Treffen verabreden. Wer nicht online ist, bekommt das Gefühl, etwas zu verpassen. Dadurch steigt zum Teil der psychische Druck, „dabei sein“ zu müssen.


Cybermobbing
Der Begriff Mobbing bezeichnet aggressives Verhalten gegenüber einer Person und über einen längeren Zeitraum. Das Phänomen ist nicht neu. Mobbing kann sich überall entwickeln, wo Menschen zusammen leben, arbeiten oder lernen. Selten gibt es nur eine Täterin oder einen Täter. Ein Merkmal des Mobbings ist die Beteiligung mehrerer Personen an der Anfeindung eines anderen Menschen. Gründe, „gemobbt“ zu werden, gibt es viele, häufig sind Banalitäten der Auslöser.
Eine Sonderform des Mobbings ist das „Cybermobbing“. Darunter leiden insbesondere Jugendliche. Der oder die Täter schädigen ihr Opfer über das Internet und soziale Netzwerke. Dort fällt es einigen besonders leicht, bloßstellende oder verletzende Nachrichten oder Fotos zu verbreiten. Damit erreicht Mobbing eine neue Qualität. Wird ein Bild beispielsweise in einem sozialen Netzwerk hochgeladen, ist es nahezu ungehindert verfügbar und verbreitet sich rasend schnell. Funktionen wie das „Teilen“ von Inhalten mit anderen, machen Inhalte einer unüberschaubaren Anzahl von Personen zugänglich. An dieser rasanten und weitreichenden Verbreitung zum Beispiel von Beleidigungen und Bildern leiden viele Opfer am meisten.
Kinder und Jugendliche, aber auch einige Erwachsene, nutzen die scheinbare Anonymität des Internets, um anderen zu schaden. Dabei ist den Tätern manchmal nicht bewusst, was sie dem Opfer damit antun können.
Anzeichen
Betroffene können zu ihrem Schutz rechtliche Schritte einleiten, zum Beispiel wegen Beleidigung, Nötigung und Verleumdung.
Im Internetauftritt der Polizeiberatung finden Sie weitere wichtige Informationen zum Thema Cybermobbing für Opfer, Täter und Lehrer.