Kinder toben auf einer Wiese

Für Kinder und Jugendliche

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen krank sind oder krank werden: Manches kann zum Beispiel angeboren sein, in anderen Fällen spielt auch die Umwelt eine Rolle. Jetzt aber die gute Nachricht: Du kannst viel dafür tun, gesund zu bleiben. Je früher Du damit anfängst, desto besser.

Was wir gemeinsam für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen voranbringen, ist die beste Investition in unser aller Zukunft.
Klaus Holetschek, Staatsminister
Kindgerechte Kurzfilme erklären Vorgänge im Körper
02.11.2022

Kindgerechte Kurzfilme erklären Vorgänge im Körper

Murmel ist krank. Sie fühlt sich schlapp und soll früh ins Bett gehen. Aber warum eigentlich? Was soll das bringen? Und was genau passiert in ihrem Körper, wenn sie krank ist? Zusammen mit Mo nimmt sie Kinder und Eltern mit auf eine Reise in ihr Innerstes und erfährt alles Wissenswerte über verschiedenen Zellen, Viren und Vorgänge in ihrem Körper.

In Folge 2 lernt sie außerdem 00-Vax kennen, der einfach cool ist und mit seinen verschiedenen Impfungen dafür sorgt, dass Murmel besser gesund bleibt.

Mehr
Videos zu Murmel und Mo

Bei Abspielen des Videos erklären Sie sich mit der Übertragung Ihrer Daten an YouTube einverstanden. Mehr dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ja

Videos zu Murmel und Mo

Mit Murmel und Mo werden komplexe Inhalte im Körper kindgerecht erklärt.

Kindergesundheitsbericht 2022: „Kindergesundheit in Zeiten einer Pandemie“

In Bayern leben rund 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche; 1,8 Millionen von ihnen sind jünger als 15 Jahre. Die soziale Lage und das familiäre Umfeld, in denen ein Kind aufwächst, sind für eine gesunde Entwicklung von großer Bedeutung.

Daher ist die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen für die Bayerische Staatsregierung ein wichtiges Thema. Der Kindergesundheitsbericht des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege von 2015 wird durch diese modulare Aktualisierung „Kindergesundheit in Zeiten einer Pandemie – Ein Überblick in Schlaglichtern“ fortgeschrieben.

Zuletzt war das Thema Kinder- und Jugendgesundheit vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt. Dennoch sind bisherige Gesundheitsfragen weiterhin genauso wichtig, manche stellen sich durch die Corona-Pandemie allerdings neu oder ganz anders. Die vorliegende Zusammenstellung verschiedener Faktenblätter wirft ein Schlaglicht auf die unterschiedlichen Aspekte der Kinder- und Jugendgesundheit und soll begleitend dazu die Breite des Handlungsfeldes „Gesund aufwachsen“ veranschaulichen.

Cover des Kindergesundheitsberichts 2022

Beweg dich – Tob Dich aus!

Spielst Du Fußball, gehst Du in den Turnverein oder bist Du gerne mit Freunden im Schwimmbad? Dann bist Du in bester Gesellschaft: Gut sieben von zehn Kindern und Jugendlichen in Deutschland machen Sport. Das ist schon mal gut. Aber reicht es auch?

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt nämlich, jeden Tag mindestens eine Stunde lang körperlich aktiv zu sein, um gesund und fit bleiben. Das schaffen nicht einmal drei von zehn Kindern und Jugendlichen. Wie sieht es bei Dir aus? Rechne doch einfach mal nach.

Nur rumsitzen ist langweilig – und ungesund.

Schon in der Schule musst Du sehr viel sitzen. Und bestimmt wirst Du Dich auch ab und an mal vor den Fernseher lümmeln, spielst am Computer oder mit Deiner Konsole. Das macht ja auch Spaß und ist völlig in Ordnung, wenn Du es nicht damit übertreibst. Denn Dein Körper will Bewegung, er braucht sie, damit Du nicht nur jetzt, sondern auch später gesund bleibst. Sie beugt zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs oder Diabetes (der „Zuckerkrankheit“) vor und sorgt dafür, dass Du nicht zu viel Gewicht ansetzt. Außerdem stärkt Bewegung Deinen Rücken und macht ihn so fit für langes Sitzen.

Zusammen macht es noch mehr Spaß

Keine Sorge: Du musst kein Leistungssportler werden und mit den Besten der Besten mithalten.  Mach´ das, was Du kannst und schaffst. Aber Du wirst sehen: Je mehr Du Dich bewegst und Dich austobst, desto besser geht es Dir.

Am meisten Spaß macht es natürlich, wenn Du Dich mit Freunden triffst: zum Radfahren, zum Schwimmen oder zum Klettern. Natürlich kannst Du Dir auch feste Termine einplanen und Dir einen Sportverein suchen, der Dir besonders gut gefällt. Dort lernst Du dann auch Freunde kennen, die die gleichen Interessen haben wie Du. Die Chancen stehen übrigens gut: Sechs von zehn Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren sind in Sportvereinen aktiv.

Schlauer durch mehr Bewegung

Mit mehr Bewegung tust Du übrigens nicht nur Deiner Gesundheit einen Gefallen.

Bewegung kann noch mehr! Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass Du Dich auch geistig besser entwickelst. Oder einfacher gesagt: Bewegung macht Dich schlauer, Dein Gehirn trainiert mit.

Jungen lachen unter Wasser in die Kamera

Guten Hunger  – Iss was?

Du hast manchmal richtig Lust auf Schokolade und freust Dich auf Pizza, Chips oder Hamburger? Keine Sorge, das wollen wir Dir auch nicht vermiesen. Essen soll ja Spaß machen! Aber jeden Tag das Gleiche auf dem Tisch ist doch auch langweilig. Damit Du gesund und fit bleibst, gibt es ein paar ganz einfache Tipps. Du wirst sehen, wie lecker auch gesundes Essen schmecken kann.

Junge isst Melone

Die richtige Menge macht’s

Dein Körper braucht jeden Tag Energie, um gut zu funktionieren – und die holt er sich aus der Nahrung. Je mehr Du Dich bewegst, desto mehr Energie musst Du Deinem Körper geben. Du kannst das mit einem Auto vergleichen: Ganz ohne Benzin kann es nicht fahren. Wenn es sich wenig bewegt, verbraucht es auch weniger Treibstoff. Gibst Du den ganzen Tag Vollgas, musst Du entsprechend mehr Benzin in den Tank packen.

Allerdings solltest Du nicht mehr essen, als Du wirklich benötigst. Sonst wirst Du nicht stärker und schneller, sondern dicker. Denn der Körper legt Energie, die er nicht verbraucht, in Fettzellen an.

Regelmäßig eine satte Mahlzeit

Die Energie, die Du zu Dir nimmst, misst man meistens in Kalorien. Chips enthalten sehr viel Fett  und haben deswegen auch viel mehr Kalorien als zum Beispiel eine knackige Karotte oder frische Tomaten. Du kannst also deutlich mehr Karotten oder Tomaten als Chips essen, wirst davon schneller satt und trotzdem nicht dick.

Oder mal ein Zahlen-Beispiel: Wenn Du Dir einen frischen Apfel (100 Gramm) gönnst und dazu ein Glas ungesüßten, eisgekühlten Tee (0,3 Liter) trinkst, nimmst Du etwa 50 Kalorien (kcal) zu Dir. Die gleiche Menge Hamburger und Cola kommt auf rund 360 Kalorien (kcal). Das ist ungefähr das Siebenfache.

Also: Wenn Dich der Heißhunger packt, ist etwas Obst und Gemüse immer eine leckere Alternative.

Außerdem tust Du Dir was Gutes, wenn Du schon am Morgen, bevor Du in die Schule gehst, immer ordentlich frühstückst. Das gibt Dir einen richtigen Energieschub für den Tag.

Schau drauf, was drin ist

Es ist nicht nur wichtig, wie viel Du isst, sondern auch was Du isst. Zucker zum Beispiel ist lecker. Du findest ihn in Limonade, Schokolade oder Gummibärchen, manchmal versteckt er sich aber auch da, wo wir ihn gar nicht vermuten: in Fertig-Müslis, Fruchtsäften oder sogar in Gewürzgurken. Richtig viel Zucker schmeckt vielleicht Dir – Deinem Körper aber überhaupt nicht. Genauso ist es mit sehr fettigem Essen: zu viel davon ist ungesund und macht irgendwann krank. Wenn Du einem Auto dauernd den falschen Treibstoff in den Tank packst, kommt der Motor auch irgendwann ins Stottern oder geht kaputt. Und sobald etwas kaputt ist, kann man den Motor nur schwer reparieren.

Du musst deswegen aber nicht gleich komplett auf Burger, Pommes oder Gummibärchen verzichten. Es reicht, wenn Du auf die richtige Mischung achtest. So bekommst Du alle Nährstoffe, die sich Dein Körper wünscht und mit denen auch Dein Motor auf Dauer richtig rund läuft.

Welche Nährstoffe in Nahrungsmitteln stecken, kannst Du zum Beispiel auf Verpackungen oder im Internet nachlesen. So kannst Du dann auch vergleichen, was besonders fettig oder zuckerhaltig ist.

Wenn essen stört

Wenn Du Probleme mit dem Essen oder Deinem Körpergewicht hast, bist Du nicht allein. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, denen es so geht – Mädchen genauso wie Jungen. Manche sind zu dick, andere zu dünn, die einen können gar nicht mehr aufhören zu essen, andere nehmen viel zu wenig zu sich oder spucken das Essen wieder aus, weil sie Angst haben, Gewicht zuzulegen.

Meistens schafft man es nicht alleine, mit solchen Essstörungen klarzukommen. Am besten, Du sprichst dann mit Deinen Freunden oder Deinen Eltern darüber. Es gibt aber auch Beratungsstellen  in Deiner Nähe, die Dir helfen und Tipps geben können.

  • 01 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Du jeden Tag mindestens 60 Minuten körperlich aktiv sein solltest?

  • 02 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass 6 von 10 Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 18 Jahren in Sportvereinen aktiv sind?

  • 03 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Du mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung vielen Krankheiten vorbeugen kannst?

  • 04 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Du täglich fünf Portionen Obst oder Gemüse essen solltest, um gesund zu bleiben?

  • 05 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Du mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung vielen Krankheiten vorbeugen kannst?

  • 06 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Zucker sich auch in Lebensmitteln versteckt, in denen Du ihn gar nicht vermutest?

  • 07 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass in Bayern etwa 8 von 100 Kindern, die in die Schule kommen, zu dick sind?

  • 08 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Du jeden Morgen frühstücken solltest, um fit für den Tag zu sein?

  • 09 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass immer weniger Kinder und Jugendliche rauchen?

  • 10 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass ein Kind schon bei 0,5 Promille Alkohol im Blut bewusstlos werden kann?

  • 11 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass Alkohol Dein Gehirn noch stärker angreift, wenn Du unter 21 Jahre alt bist?

  • 12 Fakt

    Wusstest du schon…

    dass man sich schlechter konzentrieren und sich weniger merken kann, wenn man häufig betrunken ist?

Alkohol – (k)ein Gute-Laune-Macher?

Nahezu zwei Drittel (64 ,5 Prozent) der 12- bis 17-Jährigen haben schon einmal Alkohol getrunken. Ist das schlimm? Erwachsene trinken doch auch Alkohol – also warum solltest Du das nicht tun?

In Deinem Körper ist die Leber dafür zuständig, Alkohol auch wieder abzubauen. Je jünger Du bist, desto schwerer tut sich die Leber damit. Deswegen können zum Beispiel nur zwei Esslöffel Schnaps bei Kindern schwere Vergiftungen verursachen. Schon bei 0,5 Promille Alkohol im Blut kann ein Kind bewusstlos werden. 2020 sind mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche in Bayern mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet.

Bis Du etwa 21 Jahre alt bist, ist Dein Gehirn außerdem ständig im Umbau. In dieser Phase ist es besonders empfindlich. Schon wenig Alkohol greift Deine Gehirnzellen an und schädigt sie dauerhaft. Wer häufig betrunken ist und einen „Rausch“ hat, kann sich schlechter konzentrieren und sich weniger merken.

Vielleicht hast Du auch selbst schon einmal mitbekommen, wie Alkohol enthemmt und aggressiv macht? Sechs von zehn jugendlichen Gewalttätern haben vor ihrer Tat Alkohol getrunken. Wenn Du trinkst, steigt außerdem die Gefahr, dass Du selber ein Opfer von Gewalt wirst.

Es ist also nicht nur gesünder und schlauer, sondern auch sicherer, wenn Du nicht zu den  Jugendlichen gehörst, die sich regelmäßig einen Rausch antrinken. Das tun über zwölf von hundert.

Übrigens: Es gibt Getränke, die schmecken eher süß als nach Alkohol, weil der Alkohol mit zuckerhaltigen Getränken gemischt wird. Die heißen dann Cocktails, Bowlen oder Alkopops. Sie machen aber genauso betrunken und sind genauso schädlich.

Mädchen lacht

Rauchen stinkt Deinem Körper

Hast Du auch schon mal an einer Zigarette gezogen oder tust Du es sogar öfter? Wenn Du jetzt anfängst, damit aufzuhören, liegst Du voll im Trend:  Immer weniger Kinder und Jugendliche in Deutschland rauchen nämlich. Nur noch acht von hundert 12- bis 17-Jährigen greifen zur Zigarette.

Wenn Du das Rauchen aufgibst oder gar nicht erst damit anfängst, tust Du Deinem Körper etwas richtig Gutes. Denn Rauchen schadet Dir, es verursacht zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Atemwegserkrankungen. Fast einer von fünf Krebsfällen (19 ,3 Prozent) hängt mit dem Rauchen zusammen.

Wer raucht, riecht also nicht nur unangenehm, sondern kann davon auch sehr krank werden und daran sterben.

Drogen töten

Immer wieder werden Kinder und Jugendliche auf Drogen neugierig und wollen sie ausprobieren, weil sie nicht wissen, wie gefährlich diese Substanzen sind. Sie machen in der Regel sehr schnell abhängig, manche verursachen schlimme Schmerzen oder machen Angst („Horrortrips“), viele schädigen das Gehirn.

Crystal-Meth – man sagt dazu auch Crystal-Speed oder einfach nur Crystal oder Meth–  ist eine der derzeit bekanntesten und gefährlichsten Drogen. Es ist eine „synthetische“ Droge, kommt also aus Laboren, und wird meistens in Asien oder Tschechien hergestellt. Es ist ein Gift, das schon nach dem ersten Versuch abhängig machen kann.

Drogen waren alleine im Jahr 2018 die Todesursache für 1.276 Menschen in Deutschland.