
In Bayern übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die meisten Schutzimpfungen. Auch Privatkassen erstatten in der Regel die Kosten für Schutzimpfungen. Bei bestimmten Impfungen (wie Hepatitis A, Hepatitis B oder Tollwutschutz-Impfung) kommt unter Umständen der Arbeitgeber als Kostenträger in Frage. Die sogenannten Reiseimpfungen müssen Sie in der Regel selbst bezahlen.
Bitte bedenken Sie, dass auch fälschlicherweise als „harmlos“ angesehene Kinderkrankheiten wie Masern oder Mumps gravierende Folgen haben können. Das Risiko, an einer schweren Impfnebenwirkung zu erkranken, ist dagegen äußerst gering, moderne Impfstoffe sind sehr gut verträglich.
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollten Sie auf einen rechtzeitigen und vollständigen Impfschutz achten; für Erwachsene ist es wichtig, regelmäßig an die Auffrischung der Impfungen zu denken. Umfassende Informationen und Entscheidungshilfen zum Thema Impfen bieten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Apotheken und das Gesundheitsamt an.

Individuelle Vorsorgemaßnahmen gegen Infektionskrankheiten
Es ist ratsam, sich regelmäßig entsprechend den jeweils gültigen Impfempfehlungen impfen zu lassen. Außerdem sollten Sie erhöhte Infektionsrisiken nach Möglichkeit meiden. Beachten Sie beispielsweise allgemeine Hygieneregeln wie Händewaschen und vermeiden Sie unnötigen Kontakt mit Erkrankten.
Maßnahmen in Bayern
Impfungen sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Traditionell unterstützen die Gesundheitsämter die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in ihren Bemühungen, vorhandene Impflücken zu schließen. Sie beraten und klären die Bevölkerung über Impfungen auf (zum Beispiel im Rahmen von Gesundheitstagen, Einschulungsuntersuchungen und Impfsprechstunden).
Bayerische Impfstrategie: Konsequente Fortentwicklung des Bayerischen Impfkonzepts
Die Bayerische Impfstrategie, die im August 2012 vom Bayerische Gesundheitsministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen vorgestellt wurde, knüpft an das 2006 entwickelte bayerische Impfkonzept an und wird konsequent fortgeführt.
Dieses zielt darauf ab, die Aktivitäten auf dem Gebiet des Impfwesens noch besser zu bündeln und dafür die Institutionen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der niedergelassenen Ärzteschaft besser zu vernetzen.
Die Bayerische Impfstrategie steht auf vier Säulen:
- Zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit
- Verstärkte Vernetzung der am Impfen beteiligten Akteure
- Ausbau des Impfmanagements und
- Erweiterung der Datengrundlage.
Ziel der Strategie ist es, die Impfraten zu steigern und dadurch einen verbesserten Impfschutz der bayerischen Bevölkerung zu erhalten. Darüber hinaus soll die Datenlage zu Impfungen verbessert werden. Lesen Sie mehr in der Erklärung zur Bayerischen Impfstrategie sowie zur Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Konzepts zur Verbesserung der Impfraten in Bayern.
Zusammenarbeit des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege mit der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen
Um die Zusammenarbeit der verschiedenen Experten und Fachverbände wirkungsvoll zu fördern, wurde eine Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) gegründet. Sie ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelt. Beispiele für das Zusammenwirken der in der LAGI vertretenen Experten und Fachverbände sind der Masernaktionsplan und die Bayerischen Impfwochen. Erklärtes Ziel ist zum Beispiel eine Steigerung der Masern-Impfquoten auf die von der Weltgesundheitsorganisation geforderten 95 Prozent, um die Ausrottung der Masern zu erreichen.
Ein weiteres Beispiel sind die gemeinsam erstellten zielgruppenspezifischen Faltblatt über die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut für Mädchen und Jungen von neun bis 14 Jahren empfohlen wird. Die Impfung gegen HPV ist die erste Impfung, die nicht nur eine Infektionskrankheit verhindern kann, sondern auch die daraus entstehenden Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses.
