Imagebild mit Ärztehand, die verschiedene medizinische Symbole zu halten scheint, Headerbild der StMGP-Seite zur Digitalisierung

Digitalisierung in Gesundheit und Pflege

Innovative digitale Technik kann Pflegekräfte und pflegende Angehörige entlasten, Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, noch präziser zu behandeln und durch Vernetzung von Daten neues Wissen über Zusammenhänge erschließen. Digitalisierung und Zuwendung schließen sich dabei nicht gegenseitig aus – im Gegenteil. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert daher eine Vielzahl von Pilotprojekten, damit Bürgerinnen und Bürger künftig noch besser medizinisch und pflegerisch versorgt werden können.

Es ist mir ein Anliegen, Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber der modernen Technik abzubauen. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger von den Vorteilen der digitalen Anwendungen überzeugen. Klar ist dabei: Technische Unterstützung ist nur dann sinnvoll, wenn sie nicht zulasten des persönlichen Kontakts geht. Moderne Technik soll assistieren – nicht ersetzen.
Klaus Holetschek, Staatsminister, MdL

Aktuelles und Veranstaltungsrückblicke

Damit Medizin individuell zugeschnitten werden kann.

Projekt „DigiMed Bayern – Pilotprojekt zur P4 Medizin in Bayern“

Die Personalisierte Medizin (auch „P4-Medizin“: prädiktiv, präventiv, personalisiert, partizipatorisch) gilt als eine der weltweit erfolgversprechendsten medizinischen Entwicklungen unter Verwendung digitaler Technologien. Dieser datenbasierte Ansatz lässt einen Quantensprung im Verständnis von Krankheiten und den daraus resultierenden therapeutischen und präventiven Ansätzen erwarten. In den USA, England, Frankreich und China wurden dazu umfangreiche Programme aufgelegt.

Das Pilotprojekt „DigiMed Bayern– Pilotprojekt zur P4 Medizin in Bayern“ ( kurz: „DigiMed Bayern“) ist ein bayerisches Leuchtturmprojekt zur Weiterentwicklung der datenbasierten Medizin. Es wurde am 26. Februar 2019 im Ministerrat vorgestellt. Im Zentrum des Projekts steht die Atherosklerose – die in Bayern und weltweit am häufigsten zum Tode führende Erkrankung.

Von zentraler Bedeutung für das Projekt ist die Verknüpfung von klinischen und epidemiologischen Datensätzen mit individuellen Patientendaten und die Erweiterung durch molekulare Charakterisierung (Omics-Analysen). Zudem soll eine übertragbare, integrierte digitale Infrastruktur geschaffen werden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen – so die Erwartung – die Anzahl von schicksalhaften und dramatischen Verläufen als Folge von Herzinfarkten und Schlaganfällen nachhaltig senken.

Das Projekt berücksichtigt auch ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen der Arbeitsergebnisse.

Logo vom Projekt DigiMed im Überblick

Geplante Laufzeit: Q4/2018 bis Q4/2024 (6 Jahre)

Wissenschaftliche Leitung: Deutsches Herzzentrum München

Projektkoordinator: BioM Biotech Cluster Development GmbH

Projektträger: Bayern Innovativ GmbH

Fördernehmer: Deutsche Herzzentrum München, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum der Universität München, Helmholtz Zentrum München, Max-Planck-Institut für Biochemie, Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Noch mehr Infos auf einen Blick: Flyer zum Projekt

Damit Pflege nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet wird.

Projekt „CARE REGIO“

Imagebild zeigt Würfel, die verschiedene medizinische Symbole abbilden und aufeinandergestapelt werden
Logo des Projektes "Care Regio"

Der Pflegesektor sieht sich einem wachsenden Fachkräftemangel und einer gleichzeitig steigenden Anzahl unterstützungs- und versorgungsbedürftiger Menschen gegenüber gestellt. Die Nutzung digitaler Gesundheitstechnologien wird in diesem Zusammenhang als große Chance verstanden, um einen erheblichen Mehrwert für den Pflegebereich zu schaffen. Gleichzeitig ist digitale Technik auch in der Pflege kein Selbstzweck, sondern soll zu Pflegende und Pflegende bestmöglich unterstützen.

Das Projekt „CARE REGIO“ in der Region Bayerisch-Schwaben ist ein Verbundprojekt, das die Möglichkeiten der digitalen Gesundheitstechnologie nutzen möchte. So sollen Ideen und Technologien entwickelt werden, die Pflegende und zu Pflegende mit neuen technisch-digitalen Prozessen und Systemen unterstützen können. Hauptziel des Projekts ist die Entlastung der Pflegekräfte durch Zeit- und Arbeitsersparnis bei gleichzeitig verbesserter Pflegequalität und damit einhergehend einer Erhöhung der Lebensqualität, sowohl für die Pflegenden als auch diejenigen, die gepflegt werden.

Die Konsortialführerschaft und wissenschaftliche Gesamtleitung hat die Hochschule Kempten inne, Projektträger ist die Bayern Innovativ GmbH. Die vier weiteren Konsortialpartner sind die Hochschule Neu-Ulm, die Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg und die Hochschule Augsburg.

Aufgrund der Komplexität wurde das Gesamtprojekt in zwei Phasen unterteilt: In Phase 1 wurden seit 2019 die bestehenden Versorgungsprozesse und -stationen analysiert und die für Phase 2 relevanten Handlungsfelder konstituiert. Das so erarbeitete Transferkonzept befindet sich seit Ende 2020 in der Umsetzungsphase; die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.

Zentrale Handlungsfelder sind die Digitalisierung des Pflegeüberleitungsberichts mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI), der Einsatz von technischen Assistenzsystemen in der Pflege (Assistive Systeme), die Schaffung eines digitalen Wissens-Repository („Pflege-Wiki“), die Etablierung eines für die Pflege angepassten Daten-Pools („Pflege Data Lake“), eine wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens, sowie ethischer, sozialer und rechtlicher Vorgaben, sowie die Vernetzung relevanter Akteure und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit.

Damit Reha nachhaltig wirkt.

Ausbau der Digitalisierung bayerischer Reha-Einrichtungen durch Vernetzung mit Akut-Krankenhäusern über die Telematikinfrastruktur (Reha-TI-Netzwerk II)

Das Vorhaben „Reha-TI-Netzwerk II“ schließt direkt an das Projekt „Digitales Rehabilitationskonsil mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-/TI-Konsil) an. Die aus dem Vorgängerprojekt gewonnenen Erkenntnisse werden für die weitere Digitalisierung und Vernetzung der stationären Reha-Einrichtungen genutzt. Ziel ist es, den Prozess von der Antragstellung einer Anschlussheilbehandlung (AHB) im Akutkrankenhaus bis zur Aufnahme des Patienten in der Reha-Einrichtung in einem Pilotprojekt zu digitalisieren. Dadurch soll im stationären Bereich die digitale Vernetzung aller an der Rehabilitation beteiligten Akteure –  Krankenhäuser, Arztpraxen und Reha-Einrichtungen sowie der Kostenträger – optimiert werden. Daten und medizinische Befunde, die bisher per Brief oder Fax ausgetauscht werden, sollen künftig digital und strukturiert innerhalb des Netzes der Telematikinfrastruktur (TI) ausgetauscht werden.

Darüber hinaus wird das Projektkonsortium die im Vorgängerprojekt Reha-/TI-Konsil bereits entwickelte TI-Anwendung Reha-Konsil erweitern: Neben niedergelassenen Ärzten werden pilotweise auch Krankenhäuser digital mit den Reha-Einrichtungen vernetzt, um eine direkte Kommunikation zwischen Krankenhaus und Reha-Einrichtung zu ermöglichen. Zusätzlich sollen für eine erleichterte und zeitnahe Antragsstellung auch die Kostenträger (Krankenkassen und Träger der Deutschen Rentenversicherung) über das Reha-Konsil eingebunden werden.

Das Vorhaben wird im Zeitraum vom 01.05.2022 bis 30.04.2024 von der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und dem Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH umgesetzt.

Damit Pflegebedürftige länger zu Hause bleiben können.

Imagebild zeigt älteren Herren mit kleinem Jungen, die beide auf eine virtuelle Oberfläche schauen und damit ihr Smarthome steuern

Projekt „DeinHaus 4.0“

Intelligente Technik kann im Alltag helfen. Sie kann dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen länger in ihrem vertrauten häuslichen Umfeld verbleiben können, wenn sie das möchten. Aber auch pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte sollen damit entlastet werden.

Um aufzuzeigen, wie Pflegebedürftige mittels intelligenter Assistenztechnik möglichst lange zuhause selbstbestimmt leben können, wurde das Projekt „Vorbildliches Pflegewohnumfeld für Pflegebedürftige“ ins Leben gerufen: „DeinHaus 4.0”. Hierzu soll intelligente Technik erlebbar und sichtbar gemacht werden. Dazu wird beispielsweise in Mustereinrichtungen für unterschiedliche Wohnformen vom Haus über die Wohnung bis hin zu Pflegeeinrichtungen nicht nur veranschaulicht, was technisch möglich ist, sondern vor allem auch, ob es einen tatsächlichen Nutzen für die Anwender gibt. Jedes „DeinHaus 4.0“-Projekt setzt dabei eigene Schwerpunkte bei Forschung und Technik.

Pilotprojekte in verschiedenen Regionen:

Länger Leben Zuhause – NIEDERBAYERN

Das erste „DeinHaus 4.0“ setzt die Technische Hochschule Deggendorf seit Sommer 2018 mit einer Laufzeit bis Ende 2023 um. An mehreren Standorten werden Mustereinrichtungen erlebbar gemacht. Die erste Mustereinrichtung wurde in Osterhofen und in Deggendorf umgesetzt. Auch in Roding im Landkreis Cham wird es eine Mustereinrichtung geben. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde zunächst im BRK Pflegeheim ein kleines „Gaming Center“ vermittelt, das es ermöglicht spielerisch Bewegungen durchzuführen. Sobald es die Situation zulässt, soll das BRK Pflegeheim mit weiteren Sensoren ausgestattet werden.

Selbstbestimmt leben – OBERBAYERN

Das Rosenheimer Forschungsprojekt „DeinHaus 4.0 – Oberbayern Wohnkompetenzzentrum an den Standorten Freilassing und Rosenheim“ hat eine Laufzeit bis Anfang 2024. Es erprobt die Wirksamkeit von technischen Assistenzsystemen und evaluiert die Zufriedenheit der Nutzer. Untersucht wird dabei, wie in Zukunft ein Smart Home aussehen könnte, das den speziellen Bedürfnissen von älteren Menschen, aber auch ihrer Pflege- und Therapiekräfte gerecht wird.

Zuhause besser Leben – UNTERFRANKEN

Das Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Bad Kissingen und der ZTM GmbH informiert und berät über digitale Wohnassistenzsysteme: Zentral in einer Erlebnis- und Beratungswelt vor Ort in Bad Kissingen, aufsuchend im Rahmen einer Wanderausstellung, die durch ganz Unterfranken unterwegs sein wird, sowie digital unter www.deinhaus4punkt0.de. Das Projekt läuft bis Ende 2024.

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Ja

Imagefilm „DeinHaus 4.0“

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Video zum Projekt „DeinHaus 4.0 – Oberbayern“

Damit Lebensverhältnisse von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen verbessert werden.

Projekt „Digitales Demenzregister Bayern“ (digiDEM BAYERN)

Das Forschungsvorhaben „Digitales Demenzregister Bayern“ (digiDEM BAYERN) hat sich das Ziel gesetzt, die Lebensverhältnisse von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu verbessern. Ziele sind die Bereitstellung digitaler Angebote für Menschen mit Demenz sowie die Einrichtung eines digitalen Wegweisers Demenz für Betroffene und deren pflegende Angehörige. Zusätzlich zielt digiDEM BAYERN darauf ab, eine digitale Unterstützungs- und Partizipationsplattform für das bürgerschaftliche Engagement in der Betreuung von Menschen mit Demenz aufzubauen. Dazu wird ein flächendeckendes bayerisches Demenzregister mit einer zugehörigen Onlineplattform entwickelt. DigiDEM BAYERN ist als ein digital aufgesetztes, bevölkerungsbasiertes Patientenregister konzipiert und wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Universitätsklinikum Erlangen im Verbund mit Medical Valley EMN e.V. durchgeführt.

Auf der Webseite des Projektes können Angebote genutzt werden, die Betroffenen im Alltag helfen und die Lebensqualität verbessern. Da Hörverlust zu Steigerung des Demenzrisikos führen kann, bietet digiDEM BAYERN ein digitales Hörscreening an. Mit Hilfe der „Angehörigenampel“ können pflegende Angehörige darin unterstützt werden das Ausmaß ihrer körperlichen und seelischen Belastung zu realisieren. Sie werden über mögliche gesundheitliche Folgen informiert und auf Beratungs- sowie Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht. Außerdem stehen die Webinare „Science Watch LIVE“ und die Artikel aus dem „Science Watch“ – Newsletter auf der Internetseite zur Verfügung.

Das Forschungsprojekt wird in der Zeit vom 01.01.2019 bis 31.12.2023 durchgeführt.

Älteres Paar, dass lächelnd vor einem Laptop sitzt

Damit Brustkrebspatientinnen besser versorgt werden.

Projekt „digiOnko – Integratives Konzept zur personalisierten Präzisionsmedizin in Prävention, Früherkennung, Therapie und Rückfallvermeidung am Beispiel von Brustkrebs“

Logo des Projekts digiOnko
© A. Wünsche

Brustkrebs ist die insgesamt häufigste Krebsart in Bayern. Von den Ergebnissen des Projekts  „digiOnko – Integratives Konzept zur personalisierten Präzisionsmedizin in Prävention, Früherkennung, Therapie und Rückfallvermeidung am Beispiel von Brustkrebs“ sollen möglichst viele Betroffene und deren Angehörige (Fokus Nordostbayern) profitieren.

Zu den Arbeitspaketen von digiOnko zählen im Wesentlichen die Implementierung der integrierten Versorgung im Rahmen der Früherkennung und des Screenings, die Einrichtung von „Digital Home Healthcare Centern“ (Nutzung von medizinischen Daten, die im häuslichen Umfeld erhoben werden), die Entwicklung von neuen und die Einbindung von bestehenden spezifischen Health Apps, die Auswertung von bestehenden Daten mittels Künstlicher Intelligenz (KI) und der Aufbau einer interoperablen Vernetzungsinfrastruktur für Kliniken, Praxen und Früherkennungseinrichtungen sowie die Entwicklung eines integrierten Patientenportals.

Fördernehmer des Projekts sind das Universitätsklinikum Erlangen, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Medical Valley EMN e.V., die Siemens Healthcare GmbH, das Universitätsklinikum Würzburg sowie das Universitätsklinikum Regensburg. Daneben finden Kooperationen mit Dritten statt (Novartis Pharma GmbH) oder sind im Projektverlauf angedacht (z.B. mit der Bayerischen Krebsgesellschaft oder den Krankenkassen). „digiOnko“ hat eine geplante Laufzeit von vier Jahren bis 2024.

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Ja

Imagefilm „DigiOnko“

Damit eine gerechtere und optimierte Dienstplangestaltung in der Pflege ermöglicht wird.

Projekt „Entwicklung eines digitalen Ampelindikators zur Verbesserung und Steigerung der Prozessqualität in der Dienstplangestaltung für die Pflege unter Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte mit Hilfe einer Progressiven Web App – DAmPf”

Das Projekt „Entwicklung eines digitalen Ampelindikators zur Verbesserung und Steigerung der Prozessqualität in der Dienstplangestaltung für die Pflege unter Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte mit Hilfe einer Progressiven Web App“ („DAmPf“) soll durch die Nutzung digitaler Optionen und Ressourcen helfen, die hohe Arbeitsbelastung von Pflegekräften zu reduzieren. „DAmPF“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie WoLeRaf gefördert und von der Firma „Initiative – Gesunder Betrieb GmbH in Kronach durchgeführt sowie wissenschaftlich begleitet. Die Evaluation des Projektes wird durch das IDC Forschungsinstitut der Wilhelm-Löhe-Hochschule Fürth durchgeführt.

Ziel des Projektes ist es, die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern, indem ein digitaler Ampelindikator entwickelt wird. Dieser soll dazu beitragen, dass zusätzliche Schichtübernahmen gerechter verteilt werden, die Koordination der Dienstplangestaltung für die Bereichsleitung erleichtert und den Pflegekräften mehr Wertschätzung entgegengebracht wird.

Das Projekt läuft vom 01.11.2019 bis zum 21.12.2022 und wird Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit einer Summe in Höhe von rund 258.000 Euro gefördert.

Zwei junge Pflegekräfte, die sich besprechen

Damit digitale Gesundheitslösungen in der Praxis erlebbar werden.

Projekt „Themeninsel E-Health“ in den BayernLabs

Die BayernLabs sind öffentlich zugängliche Zentren für digitale Innovationen. Mit der „Themeninsel E-Health“ können Besucherinnen und Besucher dort auch zahlreiche Facetten der digitalen Gesundheitsversorgung erleben. Entwickelt vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellt die Ausstellung grundlegende Strukturen sowie Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen vor. Außerdem werden exemplarisch potentielle Einsatzbereiche oder bereits verfügbare, erschwingliche Anwendungen aufgezeigt.

Ziel der Themeninsel ist es, Besucherinnen und Besuchern eine verständliche Einführung in die Thematik zur eigenen Meinungsbildung zu bieten. Um das Interesse zu wecken, informiert eine interaktive Präsentation über relevante Aspekte wie Telemedizin, Gesundheitsdaten, Robotik oder die elektronische Patientenakte (ePA). Um den praktischen Nutzen nicht nur abstrakt darzustellen, geben Exponate „zum Anfassen“ Beispiele für den Einsatz von E-Health im Alltag:

Ein programmierbarer Tablettenspender, ein sensorbasiertes Glukosemessgerät sowie ein Tablet mit ausgewählten Gesundheitsapplikationen (Apps) veranschaulichen mögliche digitale Unterstützungsangebote. Ebenso werden mit dem HomeCare-Roboter Temi sowie der MemoreBox als therapeutische Spielekonsole weitere Ansätze spielerisch demonstriert.

Die Themeninsel wurde im August 2021 eröffnet und ist seitdem zeitweise an den verschiedenen Standorten der BayernLabs zu sehen. Die BayernLabs als Initiative des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat (StMFH) sollen der interessierten Bevölkerung technische Anwendungen praktisch präsentieren. Aktuelle Anwendungen werden dabei für die Besucherinnen und Besucher erlebbar (bspw. Drohnen oder 3D-Druck). Die Einrichtungen richten sich gezielt an die breite Öffentlichkeit und sollen einen ersten Einblick in die Möglichkeiten digitaler Anwendungen vermitteln.

Teaser-Bild für die LGL-Kennzahlen

Damit die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) moderner und digitaler wird.

Modellprojekt für die Reformierung der Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten – „DigiMFA“

Das Modellprojekt für die Reformierung der Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten („DigiMFA“) hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftlich zu untersuchen, welche Bedarfe und Anforderungen an eine zeitgemäße Ausbildung zum/zur medizinischen Fachangestellten (MFA) in einer von der digitalen Transformation bestimmten Arbeitswelt bestehen.

In dem Modellprojekt „DigiMFA“, das von Frau Professorin Eveline Wittmann von der Technischen Universität München (TUM) geleitet wird, soll eine digitale Musterpraxis erprobt und wissenschaftlich evaluiert werden. Hierzu wird das Digitallabor der TUM (TUM DigiLLab), in dem die TUM auch Lehrkräfte ausbildet, verwendet. Das Digitallabor simuliert dabei die Arbeitsumgebung in einer Arztpraxis. Anhand digitaler Lernsituationen, die die Auszubildenden in der digitalen Musterpraxis erleben, soll untersucht werden, ob ein Beitrag zur Verbesserung der digitalen Grundkompetenzen in der Ausbildung von MFA geleistet werden kann.

Mithilfe der digitalen Lernsituationen soll zum einen der Nutzen der Digitalisierung für medizinische Versorgungsprozesse deutlich gemacht werden. Es soll aber auch vermittelt werden, welche Konsequenzen Fehler im Umgang mit Daten von Patientinnen und Patienten haben, wie etwa fehlerhafte Eingaben oder mangelhafter Datenschutz. Realsimulationen wie die digitale Musterpraxis bieten gerade dafür besondere Chancen, weil diese Folgen in der alltäglichen Versorgungspraxis oft nicht dargestellt oder, wie die Folgen mangelnden Datenschutzes, oft gar nicht erfahren werden können.

Das Projekt wird vom 1. Dezember 2023 bis zum 31. Dezember 2024 durchgeführt. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) steht dem Projekt beratend zur Seite.

Damit erfolgreiche digitale Praxisbeispiele aus der Gesundheitsversorgung europaweit umgesetzt werden.

Projekt „Implementierung digital-unterstützter, integrierter, personenzentrierter Gesundheitsversorgung in Europa – JADECARE“

Logo vom Digitalisierungsprojekt "JADECARE"

Geplante Laufzeit: 1. Oktober 2020 bis 30. September 2023 (3 Jahre)

Förderung: über das dritte Gesundheitsprogramm der Europäischen Union (2014-2020), Begleitung durch die EU-Kommission (Projektnummer 951442)

Projektkoordination: Kronikgune Institute for Health Services Research (Spanien)

Beteiligung: 45 Organisationen aus 16 Ländern der Europäischen Union

Partnerländer: Belgien, Estland, Italien, Serbien, Kroatien, Frankreich, Lettland, Slowenien, Tschechische Republik, Deutschland, Portugal, Spanien, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Ungarn

Das Ziel des EU-Projektes JADECARE (= Joint Action on implementation of digitally enabled integrated person-centred care) ist es, eine koordinierte, fach- und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgungsstrategie mithilfe digitaler Lösungen in verschiedenen europäischen Regionen umzusetzen. Vor diesem Hintergrund sollen auch die Kompetenzen von Gesundheitsbehörden gestärkt werden, um die dafür notwendigen Anpassungen vorzunehmen.

Denn: Durch die Alterung in der Bevölkerung sind immer mehr Menschen von chronischen Krankheiten und Multimorbidität betroffen. Dadurch steigt der Bedarf an einer umfassenden und effizienten sowie personalisierten Versorgung in einem koordinierten und integrativen Ansatz, der die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt. Innovative digitale Instrumente und Versorgungsdienstleistungen haben sich europaweit in der Unterstützung einer fach- und sektorenübergreifenden und qualitativ hochwertigen personenzentrierten Gesundheitsversorgung bewährt.

Im Projekt dienen vier Praxisbeispiele aus verschiedenen europäischen Gesundheitssystemen als „Best Practices“, deren bewährte Verfahren in weitere 21 Regionen in Europa übertragen werden:

  • die Gesundheitsstrategie des Baskenlandes: „Integrierte Versorgung für Ältere und chronisch Erkrankte“
  • das Katalanische Innovationszentrum ICT-unterstützter integrierter Versorgungsdienste für chronisch Erkrankte
  • das Hamburger OptiMedis – Modell einer bevölkerungsbezogenen integrierten Versorgung
  • der Digitale Fahrplan für eine integrierte Gesundheitsversorgung der Region Süddänemark.

Aus diesen Praxisbeispielen werden erfolgreiche Kerninhalte identifiziert und detailliert für eine mögliche Übertragung zur Verfügung gestellt. Ausgewählte Bausteine werden dann gezielt an die Situation, Bedarfe und das lokale Umfeld der teilnehmenden Partnerregionen angepasst und überführt. Vertreter der vier Best Practices unterstützen und begleiten diesen Transfer.

Das Projekt ist unter Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Auftrag des StMGP im Oktober 2020 gestartet.

Die Koordinierungsstelle E-Health des LGL unterstützt das Projekt insbesondere mit der inhaltlichen Gestaltung und Organisation der Veranstaltungen zum Wissensaufbau, -austausch und -transfer. Zu den Aufgaben des LGL gehören zudem, relevante Akteure und Stakeholder im Gesundheitswesen zu identifizieren und die Stakeholder Foren fachlich und inhaltlich zu gestalten. Die Foren dienen dazu, Ergebnisse zu veröffentlichen und zu verbreiten, Implementierungsstrategien zu verbessern und digitale Transformationsprozesse von Gesundheitsbehörden für eine nachhaltige integrierte Versorgung zu unterstützen.

Um den Gesundheitsbehörden die hierfür notwendigen Kompetenzen an die Hand zu geben, finden strukturierte Erfahrungsaustausche mit politisch relevanten Stakeholdern in politischen Ausschüssen statt, in denen auch das StMGP aktiv beteiligt ist.

Damit radiologische Befunde mithilfe von KI verbessert werden können.

Projekt „Bayernweites-Onkologisches-Radiologie-Netzwerk – BORN“

Das Bayernweite-Onkologische-Radiologie-Netzwerk (kurz: „BORN“) ist ein bayerisches Leuchtturmprojekt mit dem Ziel der Erzeugung einer umfassenden Datengrundlage, um bildbasierte Biomarker entwickeln und maschinelle Lernverfahren für Künstliche Intelligenz (KI) schaffen zu können. Hierzu werden onkologische Gesundheitsdaten standardisiert, strukturiert und prozessorientiert erhoben und ausgewertet. Langfristig sollen hiervon viele Krebspatientinnen und -patienten in Bayern profitieren können.

BORN wurde 2022 gestartet und die erste Phase soll Ende 2023 abgeschlossen sein. Während des Projektes erarbeiten die sechs bayerischen Universitätskliniken (Augsburg, Erlangen, Regensburg, Würzburg und die zwei Standorte in München) gemeinsam mit der Firma Brainlab/Mint standardisierte Befundberichte in der onkologischen Bildgebung für vorerst sechs Tumorarten. Besonderes Augenmerk wird bei diesem Projekt auf die datenschutzrechtlichen Aspekte bei der Nutzung von Gesundheitsdaten im Kontext außeruniversitärer Forschung gelegt.

BORN soll auf Strukturen in der universitären Radiologie (RACOON) aufbauen, die sich während der COVID-19-Pandemie etabliert haben und ergänzt das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) um eine vernetzende Komponente.

Damit Menschen mit Depression mittels digitaler Medizin besser unterstützt werden können.

Logo des Projekts digiBRAVE

Projekt „digiBRAVE – Digitale Prävention und Therapie von Depressionen“

Die Bayerische Staatsregierung fördert das Pilotprojekt digiBRAVE (digitales BayeRisches (früh)diAgnostik, präVention- und thErapieprogramm Depression), mit dem Ziel, die Gesundheitsförderung bei Menschen mit Depressionen zu verbessern und die Krankheitslast zu reduzieren. Im Fokus stehen dabei Depressionen, die im Zuge von somatischen (körperlichen) Grunderkrankungen auftreten. Das Projekt beinhaltet die gezielte Konzeptionierung, die interprofessionelle Durchführung sowie die Evaluation von unterschiedlichen Maßnahmen sowie digitalen Angeboten, welche abhängig von Ausprägung und Schweregrad der depressiven Entwicklung sowie individuellen Vorlieben durch Patientinnen und Patienten wahrgenommen werden können.

DigiBRAVE setzt damit beim aktuell noch vorhandenen Defizit an, das bei Erhebungen sowie Konzeptionen unter Anwendung von Methoden der digitalen Medizin zur Vorhersage, Diagnostik, Prävention und Therapie von Depressionen bei Menschen mit einer schweren somatischen Erkrankung und zur Individualprädiktion der Entstehung depressiver Erkrankung besteht. Weiterhin werden die Möglichkeiten der digitalen Medizin zur gestuften Behandlung depressiver Erkrankungen noch unzureichend genutzt.

Elementar bei digiBRAVE ist deshalb eine interdisziplinäre Durchführung. Daher arbeiten Fächer der digitalen Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Ethik, Allgemeinmedizin sowie Epidemiologie an der Universität Augsburg eng zusammen, sodass ein multiprofessionelles Hilfenetz implementiert und künftig auf ganz Bayern ausgeweitet werden kann.

Geplante Laufzeit: 1. September 2023 bis 28 April 2025 (18 Monate)

Wissenschaftliche Leitung: Universitätsklinikum Augsburg

Projektkoordinator: Universitätsklinikum Augsburg

Fördernehmer: Lehrstühle für digitale Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Ethik, Allgemeinmedizin sowie Epidemiologie der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg

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Damit medizinische Ressourcen digital optimiert genutzt werden können.

Projekt „TeleCovid“

Die Corona-Pandemie hat es uns schmerzhaft vor Augen geführt: Es kommt im Ernstfall auf jedes verfügbare Krankenhausbett an. Beim COVID-19-Management war und ist es eine besondere Herausforderung, eine Krankenhauseinweisung so früh wie möglich, jedoch nur, wenn unbedingt nötig, zu erwirken. Dabei ist der Allgemeinzustand der Patienten bei Aufnahme in die Klinik entscheidend. Die Lösung zu einer verbesserten Auslastung medizinischer Ressourcen kann daher in der ambulanten, telemedizinischen Überwachung von Patienten mit nachgewiesener COVID-19 Infektion liegen, die Risikofaktoren für einen schweren Verlauf aufweisen.

Ein Konsortium, angeführt von Wissenschaftlern aus dem Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, will untersuchen, wie durch kontinuierliches Monitoring die Klinikauslastung gezielt gesteuert werden kann. So soll erreicht werden, dass nur solche Patienten in die Krankenhäuser aufgenommen werden, die wirklich eine stationäre Behandlung benötigen. Zum Einsatz sollen dabei spezielle Sensoren kommen, die Vitalparameter der Patienten messen und an die Klinik übermitteln. Damit gelingt es den Wissenschaftlern auch neue Erkenntnisse über Hinweise zu sammeln, die zu einem schweren Verlauf einer COVID-19 Infektion führen können. Das Potenzial ambulanter, telemedizinischer Überwachung von Patienten für ein solides, zukunftsfähiges und verlässliches Ressourcenmanagement für Kliniken reicht aber über das Fallbeispiel COVID-19 noch weit hinaus und schafft die Grundlage für ein resilientes Gesundheitssystem bei künftigen Infektionskrankheiten.

Das Forschungsprojekt TeleCovid wird vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 durchgeführt.

Newsslider zum Thema Coronavirus/ COVID-19

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Imagefilm „TeleCovid“

Damit Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen sowie Pflegekräfte noch mehr von der Digitalisierung und Videosprechstunden profitieren können.

Projekt „DocOnLine“

In dem Pilotprojekt „DocOnLine“ sollen nun auch erstmals Pflegeheime an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (BSD) der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) angebunden werden. In voraussichtlich fünf teilnehmenden Pflegeeinrichtungen in ganz Bayern wird im Zeitraum von 1. März 2024 bis 28. Februar 2026 anhand eines zuvor mit den Beteiligten abgestimmten Zeit-, Umsetzungs- und Maßnahmenplans ein ergänzendes und entlastendes Versorgungsangebot in stationären Pflegeeinrichtungen etabliert und erprobt.

Dazu hat die KVB die digitale Plattform „DocOnLine“ etabliert, welche die Versicherten je nach Symptomen und Versorgungsdringlichkeit in die richtige Versorgungsebene steuert und u.a. die Videosprechstunde und weitere ergänzende telemedizinische Services innerhalb und v.a. außerhalb der Praxisöffnungszeiten (BSD) anbietet. Durch das telemedizinische Angebot der Videosprechstunde können Patientinnen und Patienten in Pflegeheimen mit einem Arzt oder Ärztin sprechen, ohne ihren Aufenthaltsort verlassen zu müssen.

Das Projekt verfolgt dabei drei wesentliche Ziele:

  • Die Versorgungslage von Bewohnerinnen und Bewohnern der teilnehmenden Pflegeeinrichtungen soll hinsichtlich deren Lebensqualität und deren Lebensbedingungen (u.a. durch Erleichterung mithilfe digitaler medizinischer Abklärung, Stärkung der Gesundheitskompetenz durch barrierefreien Zugang zur medizinischen Versorgung) verbessert werden.
  • Gerade auch außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten sollen Pflegekräfte durch die Möglichkeit einer niederschwelligen medizinischen Abklärung unterstützt werden.
  • Dadurch soll es zu einer Entlastung der Krankenhäuser (v.a. Notaufnahmen), der Haus- und Fachärzte sowie Bereitschaftspraxen kommen.

Digitalisierungsprojekte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)

Auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst sind viele digitale Projekte in Planung oder befinden sich bereits in der Umsetzung. Dabei werden zum einen Projekte für die vereinfachte Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung realisiert. Und zum anderen wird an digitalen Services für behördenübergreifende Kommunikation und Verwaltungstätigkeiten gearbeitet.

Wir stellen an dieser Stelle ein paar Projekte aus dem Verantwortungsbereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern vor.

Die Projekte des öffentlichen Gesundheitsdienstes werden finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU.

Infektionsschutzbelehrung und „Trinkwasseranzeigen (Onlinezugangsgesetz-Leistungen)

Im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) hat das Land Niedersachsen für etwa 60 verschiedene Verwaltungsleistungen aus dem Gesundheitsbereich digitale Anwendungen entwickelt. Durch die Projektförderung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) werden einige dieser Anwendungen auch in Bayern, ausgerollt. Dazu gehören die OZG-Leistungen „Digitale Infektionsschutzbelehrung“ und „Anzeigepflichten nach § 13 Trinkwasserverordnung“. Nachdem im Januar 2023 die Auftaktsitzungen der Steuerungskreise zu den beiden Anwendungen stattfanden, ist in den nächsten Monaten mit einem Roll-out der beiden Leistungen zu rechnen.

ÖGD-Bürgerportal

Die Gesundheitsbehörden kommunizieren regelmäßig mit Bürgerinnen und Bürgern sowie verschiedenen Einrichtungen darunter Arztpraxen, Kliniken, Schulen, Kindergärten und anderen Gesundheitsbehörden. Häufig erfolgt der Austausch per Telefon, E-Mail, Post oder persönlich vor Ort. Informationen, die auf diese Weise übermittelt werden, können in der Regel nicht ohne Medienbrüche von den Gesundheitsbehörden in ihre digitalen Systeme überführt und weiterverarbeitet werden.

Das ÖGD-Bürgerportal soll für verschiedene relevante Anwendungsfälle einen strukturierten digitalen und damit medien­bruchfreien Kommunikationskanal schaffen, der einfach nutzbar, datenschutzkonform und IT-sicher gestaltet ist. Auch der Arbeitsaufwand soll dadurch reduziert, der Informationsfluss beschleunigt und Daten besser auswertbar gemacht werden. Mit der Umsetzung erster Anwendungsfälle wird im Verlauf des zweiten Halbjahres 2024 gerechnet.

Webanwendung zur reformierten Schuleingangsuntersuchung

Webanwendung für die reformierte Schuleingangsuntersuchung

Derzeit nutzen die Gesundheitsämter in Bayern zur Erfassung der Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen verschiedene Software-Lösungen. Ziel des Projektes ist es, im Laufe des Jahres 2023 eine einheitliche webbasierte Software-Lösung für die reformierte Schuleingangsuntersuchung zu entwickeln und zu nutzen. Dadurch wird die Datenerhebung vereinheitlicht und die Datenqualität deutlich verbessert. Durch die optimierte digitale Erfassung liegen zudem die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen schneller vor.

Hier finden Sie einen Überblick zu den geplanten Behördenservices.

Rahmenstrategie für die Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes

Nach dem sogenannten Reifegradmodell verfügt künftig jede Gesundheitsbehörde über eine Digitalisierungsstrategie. Auf dieser Basis werden weitere Digitalisierungsmaßnahmen in der Gesundheitsbehörde umgesetzt. Die bayerische Rahmenstrategie für die Digitalisierung des ÖGD steckt dafür einen Rahmen ab, indem sie ein Zielbild für die Digitalisierung im ÖGD definiert. Die bayerische Rahmenstrategie dient dabei als Leitfaden n bei der Festlegung einer eigenen Digitalisierungsstrategie.

Die Rahmenstrategie Digitalisierung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst nimmt eine Vorreiterrolle ein – sowohl mit Blick auf die bayerischen Maßnahmen als auch bundesweit – und wurde im Januar 2023 veröffentlicht.

Empfehlungen für effiziente digitale Prozesse

In den Gesundheitsbehörden fallen unterschiedliche Geschäftsgänge an, die von den Gesundheitsbehörden im Rahmen der geltenden Vorgaben abgewickelt werden. Oftmals unterscheiden sich die hierfür in den jeweiligen Gesundheitsbehörden angewandten Abläufe oder Prozesse. Einige Prozesse liegen dabei bereits vollständig digitalisiert und ohne Medienbrüche vor. Einzelne Vorgänge erfolgen jedoch noch vollständig papiergebunden.

Dabei gibt es in vielen Fällen Verbesserungsmöglichkeiten, mit denen sich die Prozesse effektiver und effizienter durchführen lassen. Auf Basis der von den Gesundheitsbehörden durchgeführten Erhebungen sollen bis Mitte 2024 Muster für effiziente digitale Prozesse für die bayerischen Behörden erarbeitet werden. Ziel ist es dazustellen, welche Schritte sich mit welcher digitalen Unterstützung effizienter gestalten lassen.

Schulungen zur Digitalisierung

Die Nutzung digitaler Technologien in den Gesundheitsbehörden erfordert Fachkenntnisse und das Verwenden von Fachanwendungen. Dazu bedarf es aktuelles Wissen im Umgang mit IT-Sicherheitsrisiken, zu Datenschutzfragen oder zur qualifizierten Rückmeldung von Verbesserungsvorschlägen im IT-Bereich. In diesen Bereich gibt es in den verschiedenen Gesundheitsämtern umfassende Sachkunde vorhanden. Ziel des Projektes ist eine flächendeckende Fachkenntnis in allen Gesundheitsbehörden herzustellen.

Aus diesem Grund soll den Mitarbeitenden anhand eines Fortbildungskataloges umfassende Schulungen zu Digitalisierungsthemen angeboten werden. Die Mitarbeitenden sollen so für Fragen der Digitalisierung sensibilisiert und ihnen auf ihren jeweiligen Tätigkeitsbereich abgestimmte IT-Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt beziehungsweise vertieft werden.

Digitales Handbuch des Öffentlichen Gesundheitsdienstes

Für einen optimal funktionierenden Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) ist ein enger Austausch der verschiedenen Gesundheitsbehörden sowie zwischen den Mitarbeitenden von großer Bedeutung. Dies betrifft beispielsweise den Informationsfluss zwischen unterschiedlichen Behördenebenen aber auch den kollegialen Austausch zu bestimmten Problemstellungen. Bisher findet dieser Austausch zum Beispiel per E-Mail oder Telefon statt, was die Übermittlung, Verfügbarkeit und Auffindbarkeit von Informationen einschränkt. Aus diesem Anlass soll das bestehende ÖGD-Handbuch schrittweise bis Mitte 2024 hin zu einer kollaborativen Plattform weiterentwickelt werden. Gerade während der COVID-19-Pandemie hat sich gezeigt, dass bei sich schnell ändernden Regeln ein erhöhter Informations-und Austauschbedarf besteht.

Digitales Dashboard zum Infektionsgeschehen

In dem Vorhaben sollen die Daten für verschiedene, oft papiergebundene interne Berichte des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zum Infektionsgeschehen bestimmter meldepflichtiger Erkrankungen wie zum Beispiel COVID-19, deren Daten zum Teil aus externen Quellen gewonnen werden, in einem Dashboard zusammengeführt werden. Dadurch sollen die Daten aktueller und schneller greifbar sowie im Zeitverlauf besser vergleichbar gemacht werden.

Nach einer erfolgreichen internen Implementierung bis Ende 2023 wird das Dashboard auch den anderen bayerischen Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt. Die Steuerung erfolgt dann über die Zuweisung verschiedener Nutzungsrechte.

SORMAS in Bayern

Seit dem 1. Januar 2023 stellt der Bund den Gesundheitsämtern den Betrieb und Support der zentralen Software SORMAS nicht mehr kostenfrei zur Verfügung. Aus diesem Grund hat sich Bayern entschieden, seinen Gesundheitsämtern die lückenlose Weiternutzung inklusive der notwendigen Weiterentwicklung von SORMAS-Funktionalitäten (vor allem Schnittstellen) zu ermöglichen, um nicht nur eine zentralisierte und einheitliche Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, sondern auch um Insellösungen und dezentralisierte Entwicklungen zu vermeiden. Hierzu wurde ein Dienstleister beauftragt, der nahtlos die weitere Bereitstellung der SORMAS-Software und den Support weiter gewährleistet.

Fachanwendung Trinkwasser

Bisher nutzen die bayerischen Gesundheitsämter keine landesweit harmonisierte Software für den Aufgabenbereich Trinkwasser. Um künftig effizienter zu agieren, wird in Kooperation mit Thüringen für Bayern eine Trinkwasser-Fachanwendung entwickelt, die Geschäftsprozesse im Vollzug der TrinkwV einheitlich digital unterstützt. Es soll erreicht werden, dass die Daten einfacher, übersichtlicher und qualitätsgesichert ausgewertet werden können. Dabei sollen die eingegangenen digitalen Befunde automatisch auf Plausibilität und Vollständigkeit überprüft werden. Bei Grenzwertabweichungen werden die erforderlichen Vorgänge eingeleitet und dokumentiert. Die Erstellung des jährlichen Trinkwasserberichtes durch das Gesundheitsamt und die Zusammenführung durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bis zur Erzeugung der Berichtsdatei für den Bund im vorgegebenen Format wird durchgehend digitalisiert. Das Projekt läuft zunächst bis zum 30. September 2024.

Labordatenschnittstelle und Austauschplattform Trinkwasser

Betreiber von Wasserversorgungsanlagen, vor allem der öffentlichen Wasserversorgung, haben regelmäßig Untersuchungen des Trinkwassers durchzuführen oder durchführen zu lassen und die Ergebnisse dem zuständigen Gesundheitsamt zu übermitteln. Dafür ist zunächst die Probennahmeplanung zwischen Betreiber, Gesundheitsamt und Labor abzustimmen und als digitaler Prozess zu integrieren. Die Übermittlung der Befunde zwischen Labor beziehungsweise dem Betreiber und dem Gesundheitsamt findet in Bayern bisher über den SEBAM-Standard statt, der einer Überarbeitung bedarf. In Kooperation mit weiteren Bundesländern soll unter bayerischer Federführung eine bundesweite Harmonisierung der Schnittstellenformate und Parameterlisten erreicht und eine gemeinsame beziehungsweise zentrale Datenaustauschplattform mit Benutzeroberfläche für die relevanten Akteure im Bereich Trinkwasserhygiene (Betreiber, Behörden, Labore) geschaffen werden. Die Datenaustauschplattform soll dabei formale Plausibilitätsprüfungen der Schnittstellendateien übernehmen und die sichere Übermittlung vom Absender an alle definierten Empfänger gewährleisten. Das Projekt läuft zunächst bis zum 30. September 2024.

Logo zur Finanzierung durch die Europäische Union

Damit Bayern bei TI und Telemedizin Vorreiter ist.

Zentrum für Telemedizin e.V. (ZTM e.V.)

Das ab 2010 geförderte Zentrum für Telemedizin e.V. (ZTM e.V.) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Telemedizin sowie die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger weiter auszubauen und zu etablieren. Der ZTM e.V. wird vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege institutionell gefördert. Insbesondere widmet sich der ZTM e.V. mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten der Begleitung des Rollouts der Telematikinfrastruktur (TI) und hat in der Vergangenheit verschiedene Telemedizin-Projekte vorangetrieben. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung und Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung auch in Zukunft sichergestellt.

Logo vom Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen

Telemedizin Bayern

Weitere Informationen zu den Themen Telemedizin und Digitalisierung im Krankenhaus finden Sie hier auf unserer Webseite.

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Abgeschlossene Projekte

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat bereits zahlreiche Projekte gefördert, die mithilfe digitaler Methoden und Hilfsmitteln Patientinnen und Patienten sowie dem betreuenden Pflegepersonal helfen soll. Hier finden Sie einige der Projekte in einer Kurzvorstellung:

  • Projekt „DeinHaus 4.0 Oberpfalz“
    Telepräsenz-Roboter im Rahmen des geförderten Projektes

    Die OTH Regensburg erprobte bis Ende 2023 so genannte Telepräsenz-Roboter im häuslichen Umfeld von Schlaganfallpatienten. Dazu erhielten rund 100 Projektteilnehmer die Möglichkeit, ein halbes Jahr lang zu Hause ihre persönlichen Unterstützungsmöglichkeiten durch Telepräsenzroboter zu erleben. Die OTH erforschte dabei unter anderem Akzeptanz und Folgen, erstellte gesundheits- und pflegewissenschaftliche Potentialstudien und klärte Fragen des Datenschutzes.

  • Projekt „JADECARE“
    Logo zu

    Das Projekt „Implementierung digital-unterstützter, integrierter, personenzentrierter Gesundheitsversorgung in Europa“, kurz JADECARE, lief von 2020 bis 2023 unter Beteiligung von 45 Organisationen aus 16 Ländern der Europäischen Union. Das Ziel des EU-Projektes war es, eine koordinierte, fach- und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgungsstrategie mithilfe digitaler Lösungen in verschiedenen europäischen Regionen umzusetzen. Vier „Best Practices“ dienten als Vorlage, die auch in anderen europäischen Regionen getestet wurden:

    • die Gesundheitsstrategie des Baskenlandes: „Integrierte Versorgung für Ältere und chronisch Erkrankte“
    • das Katalanische Innovationszentrum ICT-unterstützter integrierter Versorgungsdienste für chronisch Erkrankte
    • das Hamburger OptiMedis – Modell einer bevölkerungsbezogenen integrierten Versorgung
    • der Digitale Fahrplan für eine integrierte Gesundheitsversorgung der Region Süddänemark.

    Das Projekt wurde vom Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Auftrag des StMGP begleitet und insbesondere durch die Organisation von Veranstaltungen zum Wissensaufbau, -austausch und -transfer unterstützt.

  • Projekt „Reha- /TI-Konsil“

    Ziel des Projekts „Reha- /TI-Konsil“ war es, die Vor- und Nachsorge von Reha-Patientinnen und Patienten zu verbessern – mit Hilfe der digitalen Vernetzung aller Akteure. Das Vorhaben setzte dabei beim bundesweit geplanten Anschluss von Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) an. Die am Projekt beteiligten Reha-Einrichtungen testeten daher Kernanwendungen der TI, um beispielsweise die elektronische Patientenakte, das elektronische Rezept oder ein elektronischer Medikationsplan auch in der Reha verfügbar zu machen. Im Projekt wurde zudem eine E-Health-Anwendung – das Reha-Konsil – entwickelt. Die Anwendung ermöglicht ärztliche Telekonsile zwischen Hausärztinnen und Hausärzten und den ausgewählten Reha-Einrichtungen für die Vor- und Nachsorge. Darüber hinaus wurde eine Bestandsaufnahme über den Grad der Digitalisierung von Reha-Einrichtungen in Bayern erstellt. Das Projekt „Reha- /TI-Konsil“ lief bis 31.08.2022 und wird mit dem Projekt Reha-TI-Netzwerk II fortgesetzt.

  • Projekt „DIGI-ORT”
    Ergebnisbroschüre DIGI-ORT

    Ziel des Projektes „Digitales Gesundheitsdorf Oberes Rodachtal im Landkreis Kronach“, kurz “DIGI-ORT”, war die Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung mithilfe elektronischer Akten. Das Fraunhofer-IIS (Institut für Integrierte Schaltungen) entwickelte und erprobte hierfür eine Plattform, die einen Datenaustausch zwischen allen Beteiligten ermöglichte. Dazu gehörten die häusliche Umgebung, Hausärztinnen und Hausärzte, ambulante Pflegedienste, eine lokale Anlaufstelle und ein ehrenamtlicher Begleitdienst.

    Die Einrichtung des ehrenamtlichen Begleitdienstes und der zentralen Anlaufstelle waren ebenfalls Projektinhalt. Die Anlaufstelle wurde bei der bestehenden Wohnberatung eingerichtet. Sie sollte interessierte Privathaushalte sowohl über digitale Assistenzsysteme als auch über allgemeine Fragen rund um die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege informieren. Der ehrenamtliche Begleitdienst sollte Personen mit Betreuungsbedarf unterstützen (zum Beispiel bei Arzt- und Apothekenbesuchen).

    Daneben wurden sechs Haushalte mit sogenannter AAL-Technik (Assistend Ambient Living) ausgestattet, zum Beispiel mobiler Notruf, Sturzerkennung, Geo-Fencing. Das Fraunhofer-IIS versuchte, die Strukturen zu nutzen, die in der Region bereits durch das Projekt etabliert wurden, und sie in die Datenplattform von DIGI-ORT zu integrieren.

  • Projekt zur Verbesserung der Versorgungsqualität von Menschen mit Diabetes
    Hände eines älteren Menschen, die sich mit einem entsprechenden Werkzeug Blut für einen Glukose-Test entnehmen

    Um die Behandlung von Menschen mit Diabetes zu verbessern, förderte das StMGP ein bayernweites Telemedizinprojekt, welches zum 31.12.2019 erfolgreich abgeschlossen wurde. Dazu übermittelten in dem Projekt knapp 100 Patientinnen und Patienten sechs Monate lang automatisiert ihr Glukoseprofil in ein Portal. Die Evaluation des Projekts zeigte: Bei den Projektteilnehmern hat sich der Hämoglobinwert (HbA1 c) signifikant verbessert, ohne Zunahme des Körpergewichts. Außerdem konnte die sog. „Time-in-Range“, also der Anteil der Zeit, in dem der Blutzucker weder im hypo- noch im hyperglykämischen Bereich war, während der Projektlaufzeit vergrößert werden. Die beteiligten Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte gaben an, dass die Umsetzung im Alltag einfach und praktikabel war.

  • Projekt „BaTeleS“
    Imagebild zeigt schwangere Frau auf dem Sofa, die via Laptop mit einem Arzt spricht und sich dabei Notizen auf einem Block macht

    Das Projekt „Telemedizinische Betreuung in der Schwangerschaft – BaTeleS“, das am 30.06.2020 erfolgreich ausgelaufen ist, hat erforscht, ob durch eine frühzeitige telemetrische Überwachung und Betreuung der schwangeren Patientinnen zuhause Behandlungen im Krankenhaus reduziert bzw. verkürzt werden können. Hierfür erhielten die Patientinnen spezielle telemetrische Geräte zur Erfassung von Gewicht, Blutdruck und Puls. Die von der Schwangeren selbst gemessenen Werte wurden automatisiert und verschlüsselt auf den Rechner des Telemedizinzentrums übertragen und dort ausgewertet. Unter- bzw. überschritten die Daten die individuell festgelegten Blutdruck- und Gewichtsgrenzen, wurde das betreuende Personal im Telemedizinzentrum alarmiert und nahm Kontakt zur Schwangeren auf. Erste Vorab-Auswertungen zeigen, dass das Projektziel erreicht werden konnte: So ist das Geburtsgewicht bei den telemedizinisch betreuten besser und Frühgeburten nehmen ab.

  • Projekt „MeDiLand”
    Das mobile Telemonitoring-Gerät vor dem

    Das Projekt „Medizin Digital zur Verbesserung der Versorgung auf dem Land“, kurz „MeDiLand“, gehörte zur Projektreihe der Digitalen Dörfer Bayerns und ist am 31.10.2020 erfolgreich ausgelaufen. Ein Fazit können Sie auf der Webseite des Projektes nachlesen.

    Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stand die digitale Vernetzung von Pflegeheimen, Pflegediensten und Versorgungsassistentinnen (VERAHs) mit Hausärzten und Krankenhäusern in der Region Spiegelau-Frauenau. Erprobt wurde, wie Patientinnen und Patienten und Pflegebedürftige über Distanzen mit telemedizinischer Unterstützung versorgt werden können. Das Projekt unterstützte zudem die Bevölkerung bei der Nutzung elektronischer Gesundheitsakten im Alltag. Darüber hinaus erfolgte auch die probeweise Vernetzung mit einer Bergschutzhütte.

  • Projekt „9xOfra”
    Älteres Paar mit einem Tablet in der Hand

    Das Projekt „9x selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken (9xOfra)“ der Joseph-Stiftung Bamberg hatte sich zum Ziel gesetzt zu untersuchen, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Einsatz technischer Lösungen in ambulanten Pflegesituationen in Erwägung gezogen werden können. Es sollte herausgefunden werden, wie die Akzeptanz für technische und digitale Assistenz ist, wo und warum Hemmnisse bestehen und ob die digitalen Angebote bedarfsgerecht funktionieren sowie in den Pflegealltag erfolgreich integriert werden können.

    Das Projekt wurde in der Zeit von Oktober 2017 bis September 2020 durchgeführt und vom StMGP mit 576.865 Euro gefördert. Wegen Corona wurde die Präsentation der Wanderausstellung bis zum Oktober 2021 verlängert.

  • Projekt zum Einsatz des Roboters Pepper in einer Pflegeeinrichtung
    Pepper, der Roboter

    Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützte die Caritas Sozialstation St. Johannes e.V. in Erlenbach bei der Anschaffung des Roboters „Pepper“. Ziel des Projekts war die Erprobung von Pepper in einer Tagespflegeeinrichtung, die Evaluation der Anwendung sowie die Neu- und Weiterentwicklung von Applikationen entsprechend des individuellen Bedarfs der Gäste. Es zeigte sich, dass für die Pflege- und Betreuungskräfte durch die Übernahme von einfachen und immer wiederkehrenden Tätigkeiten in der Betreuung mittels Pepper, in den tägliche Ablauf der Tagespflegeeinrichtung sehr gut integriert werden konnte und zu Erleichterungen für die Pflege- und Betreuungskräfte führte. Der Einsatz von Pepper eignet sich ganz besonders im Bereich der Betreuung von kognitiv eingeschränkten sowie pflegebedürftigen Menschen. Durch die Animation und Anleitung beispielsweise beim Singen und Spielen im Rahmen der Betreuung durch Pepper konnte das Personal der Tagespflegeeinrichtung von wiederkehrenden Beschäftigungsmaßnahmen insbesondere von Gruppenangeboten entlastet werden und hatte damit mehr Zeit für die individuelle Betreuung und Pflege zur Verfügung. Das Projekt wurde wissenschaftlich im Rahmen einer Bachelorarbeit durch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt begleitet. Das Ergebnis der Untersuchung beschreibt, dass nach anfänglichen Berührungsängsten der sensible Einsatz von Pepper auf eine große Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen traf.

    Das Projekt hatte eine Laufzeit von knapp 2 Jahren und wurde mit einer Summe in Höhe von 36.250 Euro gefördert und zum 30.07.2020 erfolgreich abgeschlossen.

Projekt „DeinHaus 4.0 Oberpfalz“

Die OTH Regensburg erprobte bis Ende 2023 so genannte Telepräsenz-Roboter im häuslichen Umfeld von Schlaganfallpatienten. Dazu erhielten rund 100 Projektteilnehmer die Möglichkeit, ein halbes Jahr lang zu Hause ihre persönlichen Unterstützungsmöglichkeiten durch Telepräsenzroboter zu erleben. Die OTH erforschte dabei unter anderem Akzeptanz und Folgen, erstellte gesundheits- und pflegewissenschaftliche Potentialstudien und klärte Fragen des Datenschutzes.

deinhaus-oberpfalz-roboter

Projekt „JADECARE“

Das Projekt „Implementierung digital-unterstützter, integrierter, personenzentrierter Gesundheitsversorgung in Europa“, kurz JADECARE, lief von 2020 bis 2023 unter Beteiligung von 45 Organisationen aus 16 Ländern der Europäischen Union. Das Ziel des EU-Projektes war es, eine koordinierte, fach- und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgungsstrategie mithilfe digitaler Lösungen in verschiedenen europäischen Regionen umzusetzen. Vier „Best Practices“ dienten als Vorlage, die auch in anderen europäischen Regionen getestet wurden:

  • die Gesundheitsstrategie des Baskenlandes: „Integrierte Versorgung für Ältere und chronisch Erkrankte“
  • das Katalanische Innovationszentrum ICT-unterstützter integrierter Versorgungsdienste für chronisch Erkrankte
  • das Hamburger OptiMedis – Modell einer bevölkerungsbezogenen integrierten Versorgung
  • der Digitale Fahrplan für eine integrierte Gesundheitsversorgung der Region Süddänemark.

Das Projekt wurde vom Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Auftrag des StMGP begleitet und insbesondere durch die Organisation von Veranstaltungen zum Wissensaufbau, -austausch und -transfer unterstützt.

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Projekt „Reha- /TI-Konsil“

Ziel des Projekts „Reha- /TI-Konsil“ war es, die Vor- und Nachsorge von Reha-Patientinnen und Patienten zu verbessern – mit Hilfe der digitalen Vernetzung aller Akteure. Das Vorhaben setzte dabei beim bundesweit geplanten Anschluss von Reha-Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) an. Die am Projekt beteiligten Reha-Einrichtungen testeten daher Kernanwendungen der TI, um beispielsweise die elektronische Patientenakte, das elektronische Rezept oder ein elektronischer Medikationsplan auch in der Reha verfügbar zu machen. Im Projekt wurde zudem eine E-Health-Anwendung – das Reha-Konsil – entwickelt. Die Anwendung ermöglicht ärztliche Telekonsile zwischen Hausärztinnen und Hausärzten und den ausgewählten Reha-Einrichtungen für die Vor- und Nachsorge. Darüber hinaus wurde eine Bestandsaufnahme über den Grad der Digitalisierung von Reha-Einrichtungen in Bayern erstellt. Das Projekt „Reha- /TI-Konsil“ lief bis 31.08.2022 und wird mit dem Projekt Reha-TI-Netzwerk II fortgesetzt.

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Projekt „DIGI-ORT”

Ziel des Projektes „Digitales Gesundheitsdorf Oberes Rodachtal im Landkreis Kronach“, kurz “DIGI-ORT”, war die Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung mithilfe elektronischer Akten. Das Fraunhofer-IIS (Institut für Integrierte Schaltungen) entwickelte und erprobte hierfür eine Plattform, die einen Datenaustausch zwischen allen Beteiligten ermöglichte. Dazu gehörten die häusliche Umgebung, Hausärztinnen und Hausärzte, ambulante Pflegedienste, eine lokale Anlaufstelle und ein ehrenamtlicher Begleitdienst.

Die Einrichtung des ehrenamtlichen Begleitdienstes und der zentralen Anlaufstelle waren ebenfalls Projektinhalt. Die Anlaufstelle wurde bei der bestehenden Wohnberatung eingerichtet. Sie sollte interessierte Privathaushalte sowohl über digitale Assistenzsysteme als auch über allgemeine Fragen rund um die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege informieren. Der ehrenamtliche Begleitdienst sollte Personen mit Betreuungsbedarf unterstützen (zum Beispiel bei Arzt- und Apothekenbesuchen).

Daneben wurden sechs Haushalte mit sogenannter AAL-Technik (Assistend Ambient Living) ausgestattet, zum Beispiel mobiler Notruf, Sturzerkennung, Geo-Fencing. Das Fraunhofer-IIS versuchte, die Strukturen zu nutzen, die in der Region bereits durch das Projekt etabliert wurden, und sie in die Datenplattform von DIGI-ORT zu integrieren.

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Projekt zur Verbesserung der Versorgungsqualität von Menschen mit Diabetes

Um die Behandlung von Menschen mit Diabetes zu verbessern, förderte das StMGP ein bayernweites Telemedizinprojekt, welches zum 31.12.2019 erfolgreich abgeschlossen wurde. Dazu übermittelten in dem Projekt knapp 100 Patientinnen und Patienten sechs Monate lang automatisiert ihr Glukoseprofil in ein Portal. Die Evaluation des Projekts zeigte: Bei den Projektteilnehmern hat sich der Hämoglobinwert (HbA1 c) signifikant verbessert, ohne Zunahme des Körpergewichts. Außerdem konnte die sog. „Time-in-Range“, also der Anteil der Zeit, in dem der Blutzucker weder im hypo- noch im hyperglykämischen Bereich war, während der Projektlaufzeit vergrößert werden. Die beteiligten Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte gaben an, dass die Umsetzung im Alltag einfach und praktikabel war.

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Projekt „BaTeleS“

Das Projekt „Telemedizinische Betreuung in der Schwangerschaft – BaTeleS“, das am 30.06.2020 erfolgreich ausgelaufen ist, hat erforscht, ob durch eine frühzeitige telemetrische Überwachung und Betreuung der schwangeren Patientinnen zuhause Behandlungen im Krankenhaus reduziert bzw. verkürzt werden können. Hierfür erhielten die Patientinnen spezielle telemetrische Geräte zur Erfassung von Gewicht, Blutdruck und Puls. Die von der Schwangeren selbst gemessenen Werte wurden automatisiert und verschlüsselt auf den Rechner des Telemedizinzentrums übertragen und dort ausgewertet. Unter- bzw. überschritten die Daten die individuell festgelegten Blutdruck- und Gewichtsgrenzen, wurde das betreuende Personal im Telemedizinzentrum alarmiert und nahm Kontakt zur Schwangeren auf. Erste Vorab-Auswertungen zeigen, dass das Projektziel erreicht werden konnte: So ist das Geburtsgewicht bei den telemedizinisch betreuten besser und Frühgeburten nehmen ab.

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Projekt „MeDiLand”

Das Projekt „Medizin Digital zur Verbesserung der Versorgung auf dem Land“, kurz „MeDiLand“, gehörte zur Projektreihe der Digitalen Dörfer Bayerns und ist am 31.10.2020 erfolgreich ausgelaufen. Ein Fazit können Sie auf der Webseite des Projektes nachlesen.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stand die digitale Vernetzung von Pflegeheimen, Pflegediensten und Versorgungsassistentinnen (VERAHs) mit Hausärzten und Krankenhäusern in der Region Spiegelau-Frauenau. Erprobt wurde, wie Patientinnen und Patienten und Pflegebedürftige über Distanzen mit telemedizinischer Unterstützung versorgt werden können. Das Projekt unterstützte zudem die Bevölkerung bei der Nutzung elektronischer Gesundheitsakten im Alltag. Darüber hinaus erfolgte auch die probeweise Vernetzung mit einer Bergschutzhütte.

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Projekt „9xOfra”

Das Projekt „9x selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken (9xOfra)“ der Joseph-Stiftung Bamberg hatte sich zum Ziel gesetzt zu untersuchen, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Einsatz technischer Lösungen in ambulanten Pflegesituationen in Erwägung gezogen werden können. Es sollte herausgefunden werden, wie die Akzeptanz für technische und digitale Assistenz ist, wo und warum Hemmnisse bestehen und ob die digitalen Angebote bedarfsgerecht funktionieren sowie in den Pflegealltag erfolgreich integriert werden können.

Das Projekt wurde in der Zeit von Oktober 2017 bis September 2020 durchgeführt und vom StMGP mit 576.865 Euro gefördert. Wegen Corona wurde die Präsentation der Wanderausstellung bis zum Oktober 2021 verlängert.

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Projekt zum Einsatz des Roboters Pepper in einer Pflegeeinrichtung

Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützte die Caritas Sozialstation St. Johannes e.V. in Erlenbach bei der Anschaffung des Roboters „Pepper“. Ziel des Projekts war die Erprobung von Pepper in einer Tagespflegeeinrichtung, die Evaluation der Anwendung sowie die Neu- und Weiterentwicklung von Applikationen entsprechend des individuellen Bedarfs der Gäste. Es zeigte sich, dass für die Pflege- und Betreuungskräfte durch die Übernahme von einfachen und immer wiederkehrenden Tätigkeiten in der Betreuung mittels Pepper, in den tägliche Ablauf der Tagespflegeeinrichtung sehr gut integriert werden konnte und zu Erleichterungen für die Pflege- und Betreuungskräfte führte. Der Einsatz von Pepper eignet sich ganz besonders im Bereich der Betreuung von kognitiv eingeschränkten sowie pflegebedürftigen Menschen. Durch die Animation und Anleitung beispielsweise beim Singen und Spielen im Rahmen der Betreuung durch Pepper konnte das Personal der Tagespflegeeinrichtung von wiederkehrenden Beschäftigungsmaßnahmen insbesondere von Gruppenangeboten entlastet werden und hatte damit mehr Zeit für die individuelle Betreuung und Pflege zur Verfügung. Das Projekt wurde wissenschaftlich im Rahmen einer Bachelorarbeit durch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt begleitet. Das Ergebnis der Untersuchung beschreibt, dass nach anfänglichen Berührungsängsten der sensible Einsatz von Pepper auf eine große Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen traf.

Das Projekt hatte eine Laufzeit von knapp 2 Jahren und wurde mit einer Summe in Höhe von 36.250 Euro gefördert und zum 30.07.2020 erfolgreich abgeschlossen.

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Thema Datensicherheit

Die digitale Vernetzung bringt weitreichende Möglichkeiten für Gesundheit und Pflege. Klar ist aber auch: Wer die Vorteile digitaler Anwendungen nutzt, gibt personenbezogene Daten von sich preis. Entscheidend ist deshalb, dass Digitalisierung und der Schutz personenbezogener Daten Hand in Hand gehen. Gerade sensible Daten zur Gesundheit des Einzelnen müssen wirksam vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden. Ziel des Freistaats Bayern ist es deshalb, die Vernetzung von Gesundheitsdaten verantwortungsbewusst mitzugestalten. Aus diesem Grund fördert das bayerische Gesundheitsministerium ausschließlich Projekte, bei denen die Fördernehmer selbst nachweisen, dass sie die datenschutzrechtlichen Anforderungen erfüllen.