Presse­mitteilung

Gerlach unterstützt junge Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg zur eigenen Praxis jetzt auch mit Online-Kurs – Bayerns Gesundheitsministerin: Digitaler „Erste-Hilfe-Kasten“ zur Praxisgründung und -führung ab sofort verfügbar

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach unterstützt junge Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg zur eigenen Praxis jetzt auch mit einem innovativen digitalen Online-Kurs. Die Ministerin betonte am Montag: „Die Gründung einer eigenen Praxis ist für Ärztinnen und Ärzte mit vielen offenen Fragen etwa zur Ausstattung und Finanzierung verbunden. Genau hier setzt der Online-Kurs an. In digitalen Lerneinheiten können sich Ärztinnen und Ärzte ab sofort alle relevanten Informationen für eine erfolgreiche Gründung und Führung einer eigenen Praxis aneignen und sich am Ende ihren ganz persönlichen ‚Erste-Hilfe-Kasten‘ zur Praxisgründung und -führung zusammenstellen.“

Gerlach fügte hinzu: „Um eine hochwertige medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten, brauchen wir mehr junge Medizinerinnen und Mediziner, die eine eigene Praxis gründen oder eine bestehende übernehmen. Mit dem Online-Kurs wollen wir bei dieser Entscheidung unterstützen und Ängste nehmen.“

Das digitale Angebot wurde vom Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern (KWAB) entwickelt. Die digitalen Lerneinheiten sind unter https://iam-augsburg.de abrufbar. Die Ministerin ergänzte: „Das Projekt der KWAB wurde von uns mit rund 200.000 Euro gefördert. Das ist gut investiertes Geld!“

Der Online-Kurs bietet von A wie „Abschreibung“ bis Z wie „zentrales Hygienemanagement“ alle relevanten Basis-Informationen. Die Themen sind in kleine theoretische, aber interaktive Lerneinheiten gepackt. Ergänzt werden die Inhalte mit Checklisten oder mit Videosequenzen von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis. Jedes Modul kann durch eine Erfolgskontrolle durch die Teilnehmenden selbstständig reflektiert werden.

Professor Marco Roos, Leiter des KWAB und Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Augsburg, ergänzte: „Damit wir jungen Ärztinnen und Ärzten die Unsicherheit im Hinblick auf eine Praxisführung nehmen können, haben wir den ‚Erste-Hilfe-Kasten‘ entwickelt. Dabei war es uns wichtig, sowohl die Erfahrung von praktisch tätigen Ärztinnen und Ärzten, aber auch Stimmen von Medizinjuristen, Finanzexperten oder der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zu integrieren. Wir wählten eine webbasierte Umsetzung, weil das Online-Format eine flexible Nutzung durch die jungen Ärztinnen und Ärzte ermöglicht. Ich empfehle ein Modul pro Woche, dann ist man innerhalb eines Quartals für die Praxisführung gerüstet.“

Das KWAB ist eine Kooperation der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), der KVB, der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) und der Lehrstühle für Allgemeinmedizin der Universitäten in Augsburg, München, Würzburg und Erlangen-Nürnberg unter enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hausärzteverband e.V. (BHÄV) und der Jungen Allgemeinmedizin Deutschlands (JADE). Das KWAB besteht seit 2017 und wird auf Basis des § 75a SGB V gemeinsam durch Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung finanziert.

Die Ministerin betonte: „Wer eine Niederlassung auf dem Land gründet oder übernimmt, bekommt von uns zudem eine finanzielle Unterstützung in Form der Landarztprämie. Damit fördern wir ärztliche Niederlassungen in Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnern mit bis zu 60.000 Euro. Seit 2012 haben wir damit schon 1.214 Arztpraxen unterstützt.“

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen des Freistaats finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/service/foerderprogramme/#foerderprogramme-aerztliche-versorgung-land.