Presse­mitteilung

Gerlach: Zahl der Organspender in Bayern im Jahr 2023 leicht auf 126 zurückgegangen – Bayerns Gesundheitsministerin wirbt für die Widerspruchslösung

Die Zahl der postmortalen Organspender in Bayern ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Dienstag  hingewiesen. Gerlach betonte: „Im vergangenen Jahr gab es in Bayern nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) von Januar bis einschließlich Dezember 126 postmortale Organspender. Das sind 2 Spender weniger als im Jahr 2022. Aktuell warten in Bayern rund 1.200 Menschen auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Auch wenn pro Spender in der Regel mehrere Organe vermittelt werden können, ist diese Lücke sehr bedrückend.“

Die Ministerin ergänzte: „Ich bin deshalb für eine Widerspruchslösung, weil Organspende dann der Normalfall wäre. Jeder und jede wäre automatisch Organspender, könnte dem aber aktiv widersprechen. Damit müssten sich alle Bürgerinnen und Bürger mit der Thematik auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen. Das wäre auch eine Entlastung für die Angehörigen.“

Gerlach fügte hinzu: „Erfreulicherweise hat der Bundesrat die Bundesregierung am 15. Dezember 2023 aufgefordert, die Widerspruchslösung in das Transplantationsgesetz einzuführen. Wir brauchen eine bundesweite Lösung, denn nur so kann die Zahl der Organspender wirkungsvoll erhöht werden.“

Gerlach unterstrich: „Unser Ziel ist es, dass sich mehr Menschen mit dem Thema Organspende auseinandersetzen. Mit der Social-Media Kampagne ‚Du entscheidest! Organspende? Deine Wahl.‘ hat das bayerische Gesundheitsministerium zum Nachdenken angeregt – und idealerweise zum Ausfüllen eines Organspende-Ausweises. Dabei unterstützten uns Prominente wie der Schauspieler Jürgen Vogel, die Kabarettisten Sissi Perlinger und Harry G., der Sänger Roland Kaiser sowie Influencer wie Marti Fischer, Tomatolix, Lisa Sophie Laurent und Markus Kavka.“

Gerlach fügte hinzu: „Zudem wirbt unser Bündnis Organspende Bayern mit seinen rund 60 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seit mehr als sieben Jahren dafür, dass sich die Menschen mit dem Thema Organspende befassen. Darüber hinaus unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium seit über 20 Jahren das sehr wichtige Projekt ‚Schulklassen in die Transplantationszentren‘ am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2012 bietet auch das Klinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der Deutschen Stiftung Organtransplantation Schülerseminare zum Thema Organspende und Transplantationsmedizin an. Es ist wichtig, insbesondere auch Schülerinnen und Schüler über dieses Thema zu informieren und sie bei der eigenen Meinungsbildung zu unterstützen.“