
Humane Papillomviren sind weit verbreitet. Sie werden durch Haut- und Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr, übertragen. Im Laufe des Lebens infizieren sich ca. 70 Prozent der sexuell aktiven Frauen mit HPV. Bei 70 bis 90 Prozent der infizierten jungen Frauen besiegt die Immunabwehr des Körpers den Infektionserreger. In den übrigen Fällen kann das Virus überdauern und Jahre oder Jahrzehnte später Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen und deren Vorstufen auslösen. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 5.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
Es gibt über 100 HPV-Typen. Einige von diesen können Gebärmutterhalskrebs verursachen. Andere gelten als Auslöser von weiteren Erkrankungen im Geschlechtsbereich, zum Beispiel Genitalwarzen.
Umfangreiche Studien belegen, dass in Europa die HPV-Typen 16 und 18 für etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen und deren Vorstufen verantwortlich sind. Bei den restlichen 30 Prozent sind andere, seltenere HPV-Typen ursächlich.
Impfung
Derzeit stehen in Deutschland zwei verschiedene HPV-Impfstoffe zur Verfügung. Beide schützen vor einer Infektion mit den HPV-Typen 16 und 18. Einer dieser Impfstoffe schützt zusätzlich vor einer Infektion mit den HPV-Typen 6 und 11, den Hauptverursachern von Genitalwarzen.
Es handelt sich um einen Totimpfstoff, der ein gentechnisch hergestelltes Oberflächenprotein der entsprechenden HPV-Typen enthält. Der Impfstoff wird in den Muskel injiziert. Der Impfstoff enthält keine Erbsubstanz der Viren und kann daher auch nicht krank machen.
Wer soll sich impfen lassen?
- Mädchen und Jungen (9 bis 14 Jahre).
- Fehlende Impfung sollte bis zum Ende des 18. Lebensjahres nachgeholt werden.
- Personen, die innerhalb dieses Zeitraums keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können auch später noch von einer HPV-Impfung profitieren. Sie sollten dazu ihren Arzt befragen.
Zeitpunkt der Impfung
Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.
Häufigste Impfreaktionen
Im Bereich der Injektionsstelle können Schmerzen, Rötung, Schwellung und eventuell auch Juckreiz auftreten. Es kann auch Fieber auftreten.
Was ist noch zu beachten?
Da der Impfstoff nicht alle HPV-Serotypen umfasst, besteht weiter die Notwendigkeit gynäkologischer Vorsorgeuntersuchungen. Diese sind im gleichen Abstand wie bisher erforderlich.
Mit Kondomen können Sie den Schutz vor einer HPV-Infektion erhöhen. Gleichzeitig schützen Sie sich vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis B oder C, einer HIV-Infektion, Chlamydien, Syphilis und einer Gonorrhö.