
Bei der Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen hat die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht. Durch verschiedene Vorsorgeuntersuchungen können bestimmte Krebsarten frühzeitig erkannt und oft mit einer größeren Heilungschance behandelt werden.
Für die meisten Früherkennungsuntersuchungen werden die Kosten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Vorsichtshalber sollten Sie sich aber bereits vor Inanspruchnahme einer solchen Untersuchung bei Ihrer Krankenkasse über den Umfang der Vorsorgeleistung erkundigen, der erstattet wird.
Die Krebsfrüherkennung in Deutschland umfasst Brustkrebs (klinische Untersuchung der Brust ab 30 Jahren, Mammographie-Screening ab 50 Jahren), Darmkrebs (ab 50 Jahren), Gebärmutterhalskrebs (ab 20 Jahren), Hautkrebs (ab 35 Jahren) und Prostatakrebs (ab 45 Jahren).
Über den Umfang der Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für gesetzlich Krankenversicherte informiert Sie das Bundesministerium für Gesundheit.
Darmkrebsvorsorge
Darmkrebs ist laut dem Bayerischen Krebsbericht bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. In Bayern erkrankten 2019 über 8.200 Menschen an Dickdarm- und Enddarmkrebs, über 3.400 starben daran (Quelle: Bayerisches Krebsregister 2022).
Rechtzeitig entdeckt, kann Darmkrebs in vielen Fällen vollständig geheilt werden. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen haben das Ziel, Vorstufen einer Krebserkrankung oder eine mangels konkreter Symptomatik bislang unentdeckt gebliebene Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen und ggf. einer erforderlichen Behandlung zuzuführen. Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen mittels Stuhlbluttest können Frauen und Männer seit 2019 im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich und danach alle zwei Jahre in Anspruch nehmen. Eine Darmspiegelung ist bei Männern ab einem Alter von 50 Jahren und bei Frauen ab einem Alter von 55 Jahren sowie zehn Jahre später ein zweites Mal im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten, sofern die Erstuntersuchung keine engmaschigeren Kontrolluntersuchungen bedingt.
Was können Sie selbst noch zur Darmkrebsvorsorge tun?
Achten Sie auf Veränderungen bei der Darmtätigkeit (zum Beispiel länger anhaltende Durchfälle, Verstopfung, Blutbeimengung im Stuhl) und suchen Sie den Arzt auf, wenn Sie solche Veränderungen feststellen. Auch mit einem gesunden Lebensstil kann das Risiko an Darmkrebs zu erkranken gesenkt werden. Dazu zählen u. a. der Verzicht aufs Tabakrauchen, regelmäßige körperliche Aktivität, ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung, Konsum von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch nur in geringen Mengen und verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol.

Hautkrebsvorsorge
Beim Hautkrebs unterscheidet man den hellen Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) vom schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Während der häufig vorkommende helle Hautkrebs selten lebensbedrohlich ist, streut der schwarze Hautkrebs häufiger und ist somit gefährlicher.
Die gute Nachricht ist: in einem frühen Stadium ist Hautkrebs fast immer heilbar. Lassen Sie deshalb regelmäßig Ihre Haut kontrollieren. Das Hautkrebs-Screening ist Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre die Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung.
