Landschaftsaufnahme mit Wiese und Bäumen.

Aktionsprogramm Ambrosia Bekämpfung in Bayern

Die Pollen der nordamerikanischen Beifuß-Ambrosie gehören zu den stärksten Allergieauslösern. Die Reaktion bei Allergikern kann stärker ausfallen als beispielsweise bei Birken- oder Gräserpollen. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention führt jährlich ein Aktionsprogramm zur Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie durch.

Bereits ab ein bis drei Pollen pro Kubikmeter Luft reagieren stark empfindliche Personen allergisch, ab zehn Pollen je Kubikmeter Luft klagen die Mehrzahl der Ambrosia-sensibilisierten Personen über typische Allergiesymptomen wie Heuschnupfen. Zum Vergleich: Bei Birken- oder Gräserpollen spricht man ab einer Konzentration von mehr als 50 Pollen pro Kubikmeter Luft von starker Belastung.

Da die Pflanze später als alle heimischen Arten blüht, besteht die Gefahr, dass sich die Leidenszeit der Allergiker um mehrere Wochen pro Jahr verlängert – mit entsprechenden Folgekosten für das Gesundheitswesen. Breitet sich Ambrosia großflächig in Deutschland aus, werden die Gesamtkosten (medizinische Kosten, Produktivitätsverluste und landwirtschaftliche Kosten) für Deutschland für das Jahr 2032 auf 1,1 Milliarden Euro geschätzt.

Ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Forschungsvorhaben der Ludwig-Maximilians-Universität München hat gezeigt, dass in Bayern bereits etwa 30 Prozent eines kleinen hochselektionierten Allergierisiko-Kollektivs gegen die Beifuß-Ambrosie sensibilisiert waren. Die Hälfte davon reagiert bei ausreichendem Kontakt mit dem Allergen bereits mit klinischen Symptomen wie Heuschnupfen oder Bindehautentzündung. Im schlimmsten Fall kann eine Ambrosia- Allergie zu Asthma führen.

Deshalb sollten Sie die Pflanze in Ihrem Garten oder auf Ihrem Grundstück rechtzeitig vernichten, um die weitere Ausbreitung zu verhindern.

Als Reaktion auf Ambrosia-Pollen tritt Asthma besonders häufig auf. Wer so eine Pflanze zum Beispiel in seinem Garten sieht, sollte sie sofort mit Handschuhen herausreißen.
Klaus Holetschek, Staatsminister

Machen Sie Ambrosia den Garaus!

  • 01 Tipp

    So entfernen Sie die Pflanze:

    Fassen Sie die Pflanze nur mit Handschuhen an!

  • 02 Tipp

    So entfernen Sie die Pflanze:

    Sollte die Pflanze bereits blühen, benutzen Sie bitte eine Feinstaubmaske, damit Sie keine Pollen einatmen.

  • 03 Tipp

    So entfernen Sie die Pflanze:

    Einzelne Pflanzen und kleine Bestände (bis zu hundert Pflanzen) können Sie selbst entfernen.

    Die Ambrosia muss dazu mit den Wurzeln herausgezogen und in einem Plastiksack in der Mülltonne entsorgt werden – möglichst vor der Blüte, die etwa Mitte Juli beginnt.

Meldungen von größeren Ambrosia-Beständen

Meldungen von größeren Ambrosia-Beständen, also mehr als ca. 100 Pflanzen, sollen möglichst mit aussagekräftigen, beschrifteten Fotos (Abzüge, Ausdrucke oder CDs) bei der örtlich zuständigen Kreisverwaltungsbehörde – also dem Landratsamt oder der Stadtverwaltung – erfolgen.

Nutzen Sie bitte das Meldeformular für Meldungen von größeren Ambrosia-Beständen auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

Die Bekämpfung größerer Bestände sollte erst nach Bestätigung und Beratung durch die Kreisverwaltungsbehörden stattfinden. Die Kreisverwaltungsbehörden melden bestätigte Bestände an die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft.

Seit 2009 werden die Kreisverwaltungsbehörden außerdem gebeten, zur Verlaufsdokumentation das Meldeformular „Standort-/Bekämpfungsmeldung“ auszufüllen.

Meldungen von kleineren Ambrosia-Beständen

Einzelpflanzen und Nester mit weniger als 100 Pflanzen entfernt jeder Finder selbst.

Kleinere Bestände außerhalb von Hausgärten melden Sie im Rahmen eines vom Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekts bitte an folgende Adresse:

Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie
Hinter’m Alten Ort 9
61169 Friedberg

Tel.: 06031 1609264

Beifuß-Ambrosie-Pflanze.

Fachpublikationen

Folgende Fachpublikationen stellen wir Ihnen kostenlos zum Download zur Verfügung:

  • Forschungsvorhaben Beifuß-Ambrosie in Bayern (FOBAB Studien I bis IV)
  • Erfahrungsberichte und Aktionsprogramme 2007 bis 2018
  • Forschungsvorhaben: Ragweedpollen- ein bedeutsames neues Allergen?
  • Bericht zum Forschungsprojekt: Untersuchung von Einschleppungs-und Ausbreitungswegen der Beifuß-Ambrosie in Bayern
  • Evaluierung von Maßnahmen der Eradikation der Beifuß-Ambrosie in Bayern (2. Forschungsbericht)
  • Untersuchung von Einschleppungs-und Ausbreitungswegen der Beifuß-Ambrosie in Bayern

Die Forschungsberichte zur Beifuß-Ambrosie in Bayern finden Sie in unserem Download-Bereich.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Ambrosia?

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie ist auch unter den Bezeichnungen „Aufrechtes Traubenkraut“, „Beifußblättriges Traubenkraut“ und im englischen Sprachraum als „Ragweed“ bekannt. Die Wuchshöhe des einjährigen Krauts variiert; sie kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen, gewöhnlich wird sie 20 bis 150 Zentimeter hoch.

Die Beifuß-Ambrosie stammt aus Nordamerika und wurde im 19. Jahrhundert nach Europa importiert. Sie wird als invasiver Neophyt angesehen. Heute kommt die Pflanze in verschiedenen europäischen Ländern häufig vor, unter anderem in Ungarn, Italien, der Schweiz und Frankreich. In Deutschland trat sie bisher selten und unbeständig auf. In letzter Zeit wird sie jedoch häufiger gefunden, besonders im städtischen und siedlungsnahen Bereich.

Was ist das Problem bei Ambrosia?

Gesundheit

Ambrosiapollen sind starke Allergene. Sie können zu Heuschnupfen und Asthma führen. Je nach Einwirkungsintensität können auch noch nicht allergische Menschen sensibilisiert werden. Für bereits von einer Allergie gegen heimische Pollen Betroffene kann sich bei einer Ausweitung auf Ambrosiapollen die saisonale Leidenszeit um bis zu zwei Monate verlängern, da die Pflanze später als die meisten heimischen Arten blüht. Es sind Kreuzallergien mit Melonen und Bananen möglich. Hinsichtlich des Allergisierungsgrades der bayerischen Bevölkerung gegenüber Ambrosia wurde vom bayerischen Gesundheitsministerium ein Forschungsauftrag vergeben. Auch außerhalb der Blühphase besteht bei Berührung der Pflanze die Gefahr einer Hautentzündung (Kontaktdermatitis), sind Schutzhandschuhe bei der Entfernung ratsam.

Landwirtschaft und Gartenbau

Als bekämpfungswürdiges und problematisches Unkraut ist die Beifuß-Ambrosie in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Flächen bislang nicht aufgefallen. Lediglich auf einzelnen Schnitt- und Pflückblumenfeldern wurde die Pflanze bisher entdeckt. Allerdings kann die Beifuß-Ambrosie bei stärkerem Auftreten zu einem Hauptunkraut in der landwirtschaftlichen Produktion werden, wie das Beispiel vieler Flächen in Südosteuropa zeigt. Durch die späte Keimung ab April tritt die Beifuß-Ambrosie besonders in Sommerungen und Reihenkulturen wie Sonnenblumen und Mais als Problemunkraut auf. Ein einmal stärker befallener Standort ist nachhaltig kontaminiert, da die Samen im Boden bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben können. In Haus- und Kleingärten tritt die Pflanze vermehrt in der Nähe von Vogelfutterplätzen auf.

Wie sieht die Situation mit Ambrosia in anderen Ländern aus?

In der schweizerischen Pflanzenschutzverordnung ist Ambrosia aufgrund der hohen Gesundheitsgefahr als besonders gefährlicher Neophyt gelistet, für den Melde- und Handlungspflicht gilt (PSV, SR 916.20). Vergleichbare Einstufungen liegen auch in den USA sowie in Frankreich und Ungarn vor.

Wie erkenne ich Ambrosia?

Folgende Merkmale sind charakteristisch für die Beifuß-Ambrosie:

  • Keimblätter und erste Laubblätter in kreuz-gegenständiger Blattstellung
  • doppelt fiederteilige Blätter, die an der Ober- sowie an der Unterseite grün gefärbt sind
  • behaarter Stängel, der sich im Herbst rötlich verfärben kann
  • die männlichen Blütenstände befinden sich traubenartig am Ende der Triebe (daher der Name: Traubenkraut)
  • Stängel sind oft stark verzweigt, abhängig von der Konkurrenzsituation

Bildmaterial finden Sie bei der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Mit welchen Pflanzen wird die Beifuß-Ambrosie leicht verwechselt?

  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris): Blätter oberseitig grün, unterseitig weißfilzig. Stängel nicht behaart.
  • Weißer Gänsefuß (Chenopodium album): ungeteilte Blätter, regelmäßig bis unregelmäßig gezähnt, unbehaart. Vielästiger Blütenstand
  • Zurückgebogener Amaranth (Amaranthus retroflexus): eiförmige, ungefiederte Laubblätter. Stängel, Blattstiele und Blattunterseite teilweise rot-violett gefärbt. Dichte Blütenähren.
  • Hundspetersilie (Aethusa cynapium): Laubblätter zwei- bis dreifach gefiedert mit fiederspaltigen, spitzen Blättchen. Weiße Blüten in doldenförmigem Blütenstand.
  • Hundskamille (Anthemis arvensis): Blätter fiederschnittig mit schmal-lanzettlichen Abschnitten, einzelne Blütenköpfchen mit gelben Scheibenblüten und Kranz weißer Strahlenblüten.

Bildmaterial zu den genannten Pflanzen finden Sie im Internetangebot der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Wo finde ich Ambrosia am ehesten?

Die Beifuß-Ambrosia ist licht- sowie wärmebedürftig und keimt vorrangig auf offenen Flächen bei fehlender Konkurrenz durch andere Pflanzen. Sie wird bei uns bisher vor allem auf folgenden Flächen angetroffen:

  • Gestörte Flächen wie Baustellen, Neubaugebiete, Schutthalden, Deponien
  • Weg- und Straßenränder (Bankette),
  • Vogelfutterstellen in Hausgärten,
  • Schnitt- und Pflückblumenfelder.

Wie weit ist Ambrosia in Bayern verbreitet?

Im bundesweiten Vergleich ist Bayern nach Brandenburg am häufigsten betroffen – hier werden die meisten Ambrosia-Bestände gemeldet. Hauptgebiet der Ambrosia ist vor allem der Landkreis Roth (Mittelfranken).

Seit dem Beginn des bayerischen Ambrosia-Monitorings im Jahr 2007 wurden in Bayern bis Anfang 2021 544 große Ambrosia-Bestände ab 100 Individuen entdeckt. Davon sind inzwischen 119 Bestände nachhaltig bekämpft (21,9 Prozent).

Im Jahr 2020 wurden 35 neue Bestände entdeckt.

Mit dem bayerischen Aktionsprogramm Ambrosiabekämpfung begann 2007 eine systematische Erfassung mit wissenschaftlicher Begleitung.

Um die Ausbreitung zu stoppen investiert der Freistaat Bayern jährlich rund 90.000 Euro.

Wie soll man Ambrosia bekämpfen?

Die einfachste und sicherste Methode ist das Ausreißen der Einzelpflanzen mitsamt der Wurzel. Bleibt die Wurzel im Boden (zum Beispiel bei der Mahd), kann die Pflanze in kurzer Zeit neue Blüten und Samen bilden. So kann mit geringem Arbeitsaufwand ein nachhaltiger Bekämpfungserfolg erzielt werden. Bei großen Beständen (über circa 100 Pflanzen) sollte vor der Bekämpfung das Landratsamt bzw. die Stadtverwaltungen zur Bestätigung und Wahl der geeigneten Methode kontaktiert werden.

Auf Ackerflächen kommen meist die üblichen Unkrautbekämpfungsmaßnahmen der Landwirtschaft – meist Herbizide und Bodenbearbeitung – zum Einsatz. An Straßenrändern gibt es gute Erfahrungen mit Heißwasserbehandlung. Mähen alleine hilft nur bedingt, da die Pflanzen wieder regenerieren. Wirksame Alternative ist die Herstellung einer geschlossenen Vegetationsbedeckung, die die Keimung der einjährigen Art verhindert.

Wann sollte man Ambrosia am besten bekämpfen?

Die Pflanzen sollten zum einen groß genug sein, um erkannt und um weniger leicht verwechselt zu werden, zum anderen noch nicht in der Blühphase sein, da dann die Allergisierungsgefahr steigt und aufwändigere Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Die beste Zeit ist je nach den klimatischen Verhältnissen der Saison zwischen Juni und Mitte Juli, vor dem Blühbeginn der Pflanzen.

Lohnt es sich überhaupt, Ambrosia zu bekämpfen?

Ambrosia ist in Deutschland im Vergleich zu den Ländern Südfrankreich, Schweiz, Ungarn und Norditalien noch relativ am Anfang ihrer Verbreitung. Dort entstehen erhebliche Kosten bei der Bekämpfung und im Gesundheitswesen. In der Provinz Quebec (Kanada) müssen jährlich etwa 50 Mio. kanadische Dollar für Bekämpfungs- und Gesundheitsmaßnahmen aufgewendet werden. Nur im Frühstadium ist eine Ausbreitung noch beherrschbar. Die Chance ein Übel rechtzeitig und buchstäblich an der Wurzel zu packen besteht jetzt noch – niemand weiß für wie lange. Wir sollten diese Chance nutzen.

Wann ist Ambrosia am gefährlichsten?

Während der Blütezeit, da sich die Allergene in den Pollen befinden. Pro Pflanze können etwa eine Milliarde Pollen gebildet werden. Die Blütezeit kann saisonabhängig von Mitte Juli bis zum ersten Frost reichen. Saisonhöhepunkt sind August und September.

Können mich die Pollenfluginformationsdienste rechtzeitig warnen?

Internetnutzer können die aktuellen Pollenflugdaten -auch für Ambrosia- für Deutschland über den gemeinsamen Service der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abrufen.

Was kann der Einzelne vorbeugend tun, um eine Ausbreitung zu verhindern?

Die Beifuß-Ambrosie überlebt nur durch Samenbildung. Vorbeugende Maßnahmen beruhen daher einerseits auf einer Vermeidung der Einbringung von Ambrosia-Samen auf eine Fläche. Eine weitere Möglichkeit ist die Verhinderung der Keimung der sich in einem Boden befindenden Samen. Folgende Maßnahmen können daher empfohlen werden:

  • Keine Vögel außerhalb der Hausgärten füttern (ausgenommen, es ist Vogelfutter nachweislich ohne Ambrosia-Samen).
  • Keine Vogelfutterreste außerhalb der Hausgärten oder an wenig kontrollierten Plätzen ablagern.
  • Verwenden Sie kein Vogelfutter, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist. Beim Einkauf sollten Sie nach Ambrosia-freiem Vogelfutter fragen. Die Fläche unter der Futterstelle sollte auf Vorkommen der Beifuß-Ambrosie beobachtet werden.
  • Offenen oder wenig bewachsenen Boden durch Ansaat und gezielte Begrünung vermeiden.
  • Gefundene Einzelpflanzen rechtzeitig vor der Blüte und Samenbildung entfernen.
  • Wiederbegrünung nach größeren Entfernungsaktionen. Wuchsstellen der Beifuß-Ambrosie auch in den Folgejahren kontrollieren (da mehrere Jahrzehnte keimfähig).

Was sind die Ursachen einer zunehmenden Verbreitung?

Während die Pollen mit dem Wind transportiert werden, können die Samen nicht weit fliegen. Aktuell ist die Ausbreitung über mit Samen belastete Erde der bedeutsamste Ausbreitungsweg. Hauptursache für die Verbreitung ist der Mensch. Siehe „Was kann man vorbeugend tun um eine Ausbreitung zu verhindern?“

Die Beifuß-Ambrosie profitiert vom Klimawandel. Sie ist trockenresistenter als andere Pflanzen und kommt bei höheren Temperaturen erfolgreicher zur Samenbildung. Zukünftig ist zu erwarten, dass sich die Art auch in klimatisch weniger geeigneten Regionen, wie den höheren Mittelgebirgen, neue Lebensräume vorfinden wird.

Wie lange sind Ambrosia-Samen keimfähig?

Ambrosiasamen können bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben.

Wann und wo und wie soll ich entdeckte Bestände melden?

Größere Bestände (ab circa 100 Pflanzen) sollten Sie Ihrer Kreisverwaltungsbehörde (Landratsamt oder kreisfreie Stadt) möglichst mit Meldeformblatt und beiliegenden aussagekräftigen Fotos (gegebenenfalls digital) melden. Alternativ ist auch ein Herbarbeleg möglich: Pflanzenblätter und -stängel zwischen Papier trocknen (nicht in Plastiktüte!). Eine möglichst genaue Ortsbestimmung ist besonders wichtig. Die Kreisverwaltungsbehörden überprüfen die Meldung und beraten Sie bei den weiteren Schritten. Die Befallsflächen werden über die Landesmeldestelle dokumentiert und in den Folgejahren bis zur Beseitigung regelmäßig überwacht.

Kleinere Bestände außerhalb von Hausgärten können Sie in gleicher Weise im Rahmen eines Forschungsprojekts direkt an die mit dem Freistaat Bayern zusammenarbeitende Forschungseinrichtung melden. Sie unterstützen damit die Erweiterung des noch unzureichenden Kenntnisstands über die Verbreitung in Bayern sowie die Beantwortung weiterer Fragestellungen.

Adresse:
Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie
Hinter´m Alten Ort 9
61169 Friedberg
Telefon: 06031 160-9264
E-Mail: meldung@ambrosiainfo.de

Wer berät mich bei Fragen zu Ambrosia?

Beratung zu Fragen der Bekämpfung erhalten Sie bei Ihrem Landratsamt oder Ihrer Stadtverwaltung. Allgemeine Auskünfte hinsichtlich der gesundheitlichen Problematik erteilt das örtlich zuständige Gesundheitsamt. Bei individuellen Fragen zu gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit Ambrosia sind Hausärzte und Allergologen erste Ansprechpartner. Landwirte und Gartenbaubetriebe werden von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hinsichtlich einer effektiven Bekämpfung beraten.

Wie kann ich mich bei der Ambrosiabekämpfung schützen?

Die Pollen der Ambrosia artemisiifolia sind starke Allergene. Grundsätzlich sollten die Pflanzen daher vor der Blütezeit entfernt werden, da während der Blütezeit hohe Pollenkonzentrationen in der Luft auftreten. Die Berührung der Pflanze kann außerdem zu entzündlichen Reaktionen der Haut führen.

Empfohlene Schutzmaßnahmen

a) Vor der Blütezeit:
  • Lange Hosen, lange Ärmel und Garten- oder Arbeitshandschuhe verhindern den Hautkontakt mit der Pflanze.
b) Zusätzlich während der Blütezeit:
  • Allergiker sollten keine Bekämpfungsmaßnahmen blühender Ambrosiabestände durchführen.
  • Beim Ausreißen blühender Pflanzen sollten die Atemwege durch eine Einmal-Feinstaubmaske (zum Beispiel Baumarkt, Fachhandel für Arbeitsschutzausrüstung) geschützt werden.
  • Ausreißen bevorzugt am Nachmittag, da die Pollen hauptsächlich in den Vormittagsstunden freigesetzt werden.
  • Ein Arbeitskittel verhindert, dass die Pollen in der Kleidung hängen bleiben und zum Beispiel ins Haus verschleppt werden.
  • Wenn die Pflanze nicht zu groß ist, sollte ihr vor dem Ausreißen eine Plastiktüte übergestülpt und sie mit dem Restmüll entsorgt werden.
  • Zum Schluss Arbeitskittel ausziehen, mit der Außenseite nach innen zusammenrollen und in die Wäsche geben. Duschen und Haare waschen.

Wie entsorge ich entfernte Ambrosiapflanzen?

Die Pflanzen sollten in einer Plastiktüte mit dem Restmüll entsorgt werden (Verbrennung). Pflanzen nicht in die Biotonne oder auf den Kompost geben.

Kann ich mich auf Ambrosia allergologisch testen lassen?

Grundsätzlich gibt es Testlösungen für den Hauttest, Ambrosia wird jedoch von den meisten Allergologen noch nicht im jeweiligen Teststandard mitgetestet. Auch Labortests (nach Blutprobenentnahme) zur Erfassung von IgE-Antikörpern gegen Ambrosia sind verfügbar. Eine ambrosiaspezifische Testung ist auch im Rahmen des vom bayerischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Forschungsvorhabens möglich.

Ansprechpartner ist:

Priv.-Doz. Dr. Ruëff, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Klinikum der Universität München
Frauenlobstr. 9-11
80337 München

Kann man sich als Ambrosia-Allergiker desensibilisieren lassen?

Es sind kommerzielle Behandlungsextrakte verfügbar. Besteht aufgrund der Schwere des Krankheitsbilds die Indikation zu einer Hyposensibilisierung, sind die Kosten durch die Krankenkasse zu tragen. Die Behandlung erfolgt in Form von Injektionen am Oberarm und wird üblicherweise über mehrere Jahre durchgeführt. Im günstigsten Fall kann damit die allergische Reaktionslage beseitigt werden, manchmal tritt nur ein Stillstand ein.

Wo bekomme ich weitere Informationen?