Im Pflegeberufegesetz werden für die berufliche Pflege erstmals vorbehaltene Tätigkeiten für Pflegefachkräfte definiert – Aufgaben also, die nur durch Pflegefachkräfte durchgeführt werden dürfen. Angehörige anderer Heilberufe sind ausgeschlossen; dies gilt auch für Ärzte und Heilpraktiker.

Arbeitgeber dürfen Beschäftigten, die keine Pflegefachkräfte sind, vorbehaltene Tätigkeiten weder übertragen noch deren Durchführung durch diese Personen dulden. In den vorbehaltenen Tätigkeiten spiegelt sich der Pflegeprozess als berufsspezifische Arbeitsmethode wieder.

Vorbehaltene Tätigkeiten sind

  • die Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs,
  • die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses,
  • die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege.
  • Die Durchführung pflegerischer Maßnahmen ist keine vorbehaltene Tätigkeit.

Berechtigter Personenkreis

Die Festlegung von Vorbehaltsaufgaben ist eine wesentliche Aufwertung des Pflegeberufs und gilt gleichermaßen für alle künftigen Pflegefachkräfte nach dem Pflegeberufegesetz wie auch für alle Pflegefachkräfte nach dem Krankenpflegegesetz und dem Altenpflegegesetz.

Achtung!

Daraus folgt auch bei weiter Auslegung (das heißt ohne Differenzierung zwischen den einzelnen Berufsabschlüssen nach dem Pflegeberufegesetz) nicht, dass eine Pflegefachperson auch in allen Einsatzbereichen eingesetzt werden kann. Durch die verschiedenen Berufsabschlüsse wird der Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen nachgewiesen. Daraus ergeben sich Einschränkungen für die Einsetzbarkeit in den verschiedenen Versorgungsbereichen. Pflegefachkräfte müssen die ihnen im Einzelfall übertragenen vorbehaltenen Aufgaben fachgerecht durchführen können.

Hierfür tragen die Arbeitgeber die haftungsrechtliche Verantwortung.