Bayerische Fachtage Demenz

Die regelmäßig stattfindenden Bayerischen Fachtage Demenz stellen ein Forum für die Vorstellung innovativer Projekte dar und fördern den fachlichen Austausch.

Am 9. Juli 2024 wird das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention zum 9. Bayerischen Fachtag Demenz in das Kongresszentrum in Bamberg einladen.

Vergangene Bayerische Fachtage Demenz

Am 15.04.2015 wurden auf dem 1. Bayerischen Fachtag Demenz in München ausgewählte Projekte, die im Rahmen der Bayerischen Demenzstrategie entstanden sind, vorgestellt.

Beim 2. Bayerischen Fachtag Demenz, am 21.09.2016 in Nürnberg, wurde das Thema Kommunikation mit Menschen mit Demenz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Der 3. Bayerische Fachtag Demenz, am 20.09.2017 in Lichtenfels, befasste sich unter dem Motto „Miteinander – Mittendrin“ mit dem Themenbereich Teilhabe und Vernetzung.

Der 4. Bayerische Fachtag Demenz, am 20.09.2018 in Regensburg, widmete sich der „Versorgung von Menschen mit einer seltenen Demenzform“.

Der 5. Bayerische Fachtag Demenz, am 16.09.2019 in Augsburg, fand zum Thema „Demenz in der Kommune“ statt.

Der 6. Bayerische Fachtag Demenz wurde am 11.10.2021 unter dem Motto „Autonomie und Demenz“ in Würzburg durchgeführt.

Am 7. Bayerischen Fachtag Demenz,  am 08.11.2022 in Landshut, haben wir uns mit dem Thema „Demenz und Sterben“ befasst.

Zuletzt fand der 8. Bayerische Fachtag Demenz am 16.10.2023 mit dem Thema „Demenz – Potenziale nichtmedikamentöser Interventionsansätze“ in München statt. Für Impulsvorträge konnten u. a. der Experte Herr Prof. Dr. Johannes Levin sowie die Expertin Frau Dr. Sarah Kohl gewonnen werden. Zudem wurden viele Praxisprojekte vorgestellt.

8. Bayerischer Fachtag Demenz

Hier können Sie die Aufzeichnung des Fachtages ansehen.

Präsentationen der einzelnen Vorträge sowie Fotos der Veranstaltung stehen Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:

Zu den Materialien
Kennwort: Fachtag-Demenz-2023

Programmflyer der Tagung:

8. Bayerischer Fachtag Demenz

Programm

10:00 Uhr

Begrüßung

Staatsminister Klaus Holetschek MdL
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

10:10 Uhr

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und nicht medikamentöse Interventionen bei Menschen mit Demenz und deren wissenschaftliche Evidenz

Prof. Dr. Johannes Levin
LMU München

11:00 Uhr

Einsatz sedierender Psychopharmaka bei Menschen mit Demenz im Pflegeheim – Erkenntnisse aus dem DECIDE-Projekt

Dr. Sarah Kohl
TUM München

12:45 Uhr

Ergotherapie bei Menschen mit Demenz – Praxisbeispiele aus verschiedenen Settings und Behandlungssituationen

Dr. Hanna Klingshirn
Kompetenzzentrum »Zukunft Alter«
KSH München

13:15 Uhr

Die Rolle der Logopädie bei Menschen mit Demenz: Nahrungsaufnahme, Schlucken und Teilhabe an der Kommunikation

Prof. Dr. Christina Knels
Medical School Hamburg

13:45 Uhr

Musiktherapie für Menschen mit Demenz – Methoden, Beispiele und Wirkungen im stationären und häuslichen Setting der Altenhilfe

Prof. Dr. Thomas Wosch
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

14:45 Uhr

Brücken bunt gestalten – Kunsttherapie als Ausdrucksmittel für Menschen mit einer demenziellen Entwicklung

Madlen Hardtke
Irmgard
Gasteiger-Wintersberger
Caritas-Zentrum Dachau

15:15 Uhr

Chancen und Erfolge der MAKS-Therapie für Menschen mit Demenz in der Tagespflege

Bettina Koch
Landeskrankenhaus Alzey

15:45 Uhr

Podiumsgespräch, unter anderem mit Betroffenen sowie An- und Zugehörigen

Kurzvorstellung der Referentinnen und Referenten sowie deren Vorträge

  • Prof. Dr. Johannes Levin
    Prof. Dr. Johannes Levin Copyright Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen

    Stellvertretender Leiter der klinischen Forschung am DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen), Standort München.
    Professor für klinische Neurodegeneration an der LMU München und Oberarzt an der Neurologischen Klinik des LMU Klinikums.

    Vortrag:

    Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und nichtmedikamentöse Interventionen bei Menschen mit Demenz und deren wissenschaftliche Evidenz.

    Demenz ist seit Tausenden von Jahren Teil der Menschheitsgeschichte. Die Alzheimer Krankheit wurde vor mehr als Einhundert Jahren von Alois Alzheimer in München erstmals beschrieben. Inzwischen haben wir viele Aspekte der zugrundeliegenden Pathologie verstanden, was zunehmend eine Rolle in der medizinischen Versorgung hat. Auf gleiche Weise hat sich auch unser Verständnis von therapeutischen Möglichkeiten verbessert. Heutzutage gibt es ein breites Angebot von nicht-medikamentösen Therapieangeboten (z.B. Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, diätetische Maßnahmen) und von medikamentösen Therapien. In diesem Beitrag wird die Evidenz des Effekts der verschiedenen Maßnahmen auf den Krankheitsprozess, die Symptome und die Lebensqualität betrachtet.

    Kurzprofil:

    – Studium der Medizin an der LMU München, der Universidad de Granada (Spanien) und der Harvard University (Cambridge, MA, USA), Promotion und Habilitation an der LMU München.
    – Seit 2021 Professor für klinische Neurodegeneration an der LMU München und Oberarzt an der Neurologischen Klinik des LMU Klinikums.
    – Stellvertretender Leiter der klinischen Forschung am DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen), Standort München.
    – Nebentätigkeit als Chief Medical Officer der MODAG GmbH.

  • Dr. Sarah Kohl
    Dr. Sarah Kohl, Referentin biem Fachtag Demenz am 10. Oktober 2023 in München

    Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
    Referentin des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden am Klinikum Rechts der Isar.

    Vortrag:

    Einsatz sedierender Psychopharmaka bei Menschen mit Demenz im Pflegeheim – Erkenntnisse aus dem DECIDE-Projekt.

    In Pflegeeinrichtungen lebende Menschen mit Demenz erhalten, zumeist aufgrund von Verhaltenssymptomen, sehr häufig sedierende Psychopharmaka. Die Verordnungsprävalenz liegt bei ungefähr 50%. Die an der Klinik für Psychiatrie der TU München gegründete und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte DECIDE- Initiative verfolgt anhand eines multidimensionalen Ansatzes das Ziel, alle beteiligten Akteur*innen im Gesundheitssystem für einen bewussteren Umgang mit sedierender Medikation bei Menschen mit Demenz zu sensibilisieren und so nachhaltig die Verschreibungshäufigkeit zu reduzieren.

    Kurzprofil:

    – Forschungsschwerpunkte: Shared Decision Making, Tagesklinische Behandlung, Palliativversorgung bei Demenz.
    – 2014 bis 2020: Assistenzärztin für Psychiatrie am Zentrum für kognitive Störungen sowie auf der Psychosenstation, Klinikum Rechts der Isar der TU München.
    – 2019 bis 2020: Assistenzärztin für Neurolgie, Klinikum Rechts der Isar der TU München.
    – seit 07/2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für kognitive Störungen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München (DECIDE-Projekt).
    – seit 04/2023 zusätzlich: Referentin des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden am Klinikum Rechts der Isar.

  • Dr. Hanna Klingshirn
    Dr. Hanna Klingshirn, MPH, Referentin beim Fachtag Demenz am 10. Oktober 2023 in München

    Ergotherapeutin.
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum »Zukunft Alter« der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München.

    Vortrag:

    Ergotherapie bei Menschen mit Demenz – Praxisbeispiele aus verschiedenen Settings und Behandlungssituationen.

    Die Ergotherapie unterstützt Menschen mit Demenz darin alltägliche Handlungen durchzuführen, um dadurch gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern. Wie dies gelingen kann und welche Interventionen die Ergotherapie anwendet erfahren Sie in diesem Beitrag.

    Kurzprofil:

    – Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Berufsfachschule für Ergotherapie der Landeshauptstadt München, Studium der Ergotherapie (Bc. of Health OT) an der Hogeschool Zuyd in Heerlen, Niederlande.
    – Mehrere Jahre Berufspraxis in der ergotherapeutischen Behandlung von Menschen mit Demenz in Gruppen- und Einzelsituationen.
    – Studium zum Master of Public Health (MPH) und Promotion in Humanbiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
    – Seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum »Zukunft Alter« der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München.

  • Prof. Dr. Christina Knels
    Prof. Dr. Christina Knels, Referentin am FAchtag für Demenz am 10. Oktober 2023 in München

    Professorin für Neurowissenschaften und Neurolinguistik.
    Leiterin des Studiengangs Logopädie an der Medical School Hamburg.

    Vortrag:

    Die Rolle der Logopädie bei Menschen mit Demenz: Nahrungsaufnahme, Schlucken und Teilhabe an Kommunikation.

    In diesem Vortrag sollen logopädische Therapieprinzipien und –ansätze für Menschen mit Demenz hinsichtlich der Fähigkeitsbereiche Schlucken und Kommunikation vorgestellt werden. Insbesondere sollen adaptive und ressourcenorientierte Ansätze beleuchtet werden.
    Welche Ursachen können Probleme bei Nahrungsaufnahme bzw. Schlucken bei Demenz haben? Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Welche kommunikativen Ressourcen können Menschen mit Demenz zeigen? Welche Rolle spielen die Biografie und die Angehörigen innerhalb einer kommunikationsorientierten Therapie?

    Kurzprofil:

    – Studium der Klinischen Linguistik an der Universität Bielefeld.
    – Tätigkeiten als Sprach- und Schlucktherapeutin an verschiedenen Akutkliniken, geriatrischen und neurologischen Reha-Kliniken.
    – Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
    – Seit 2014 Professorin für Neurowissenschaften und Neurolinguistik und Leiterin des Studiengangs Logopädie an der Medical School Hamburg.

  • Prof. Dr. Thomas Wosch
    Professor Thomas Wosch, Referent am 8. Bayersichen Fachtag für Demenz

    Professor für Musiktherapie am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften und der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg Schweinfurt.
    Studiengangleiter des Master Musiktherapie für Empowerment und Inklusion.
    Projektleiter mehrerer Wirkungsstudien zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz.

    Vortrag:

    Musiktherapie für Menschen mit Demenz – Methoden, Beispiele und Wirkungen im stationären und häuslichen Setting der Altenhilfe.

    In dieser Präsentation werden Methoden und Ergebnisse der Wirkungsforschung von Musiktherapie für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen sowie Altenpfleger*innen in einem Kurzüberblick vorgestellt. Dabei werden die Settings der Demenzpflege der häuslichen und der stationären Demenzpflege einbezogen.

    Kurzprofil:

    – Seit 2007 Professor für Musiktherapie in der Sozialen Arbeit an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften und am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften (IFAS), Würzburg
    – Seit 2019 Projektleiter und Berater Randomisiert Kontrollierter Studien zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz
    – Seit 2021 Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG)
    – Seit 2021 Mitglied und Aufbau des KI-Netzwerkes „Künstliche Kreativität und musikalische Interaktion“ unter Leitung Hochschule für Musik Nürnberg sowie zusammen mit TH Nürnberg und HfMT München (Bayerische High Tech Agenda)
    – Seit 2019 Leiter des internationalen Doktorandenprogramms HIP-group (Homeside International PhD-group) im EU-JPND-Projekt Homeside
    – Seit 2016 Gründungsmitglied des International Music Therapy Assessment Consortium (IMTAC) zusammen mit Universitäten und Unternehmen aus Dänemark, Großbritannien, Finnland und USA; weltweites Kompetenzzentrum zu Diagnostik- und Beobachtungs- Instrumenten in der Musiktherapie
    – Seit 2016 Gründungsmitglied der internationalen Doktorandenschule CAMTRU (Creative Arts and Music Therapies Research Unit) der Universität Melbourne zusammen mit Universitäten aus den USA und Brasilien
    – Seit 2005 Betreuer und Gutachter von Doktorarbeiten an der Universität Aalborg Dänemark, Anglia-Ruskin University Cambridge Großbritannien und Melbourne University Australien v.a. zu Mikroanalysen und Skill-Sharing

  • Madlen Hardtke
    Madlen Hardtke, Referentin beim Fachtag Demenz am 10. Oktober 2023 in München

    Mitarbeiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige im Caritas-Zentrum Dachau.

    Vortrag:

    Brücken bunt gestalten – Kunsttherapie als Ausdrucksmittel für Menschen mit einer demenziellen Entwicklung.

    Der Vortrag beinhaltet das Konzept der „Kunsttherapeutischen Betreuungsgruppe für Menschen mit einer Demenz“, die seit 2016 im Caritas-Zentrum Dachau angeboten wird.
    Nach aktuellen Studien wirkt sich Kunsttherapie begünstigend auf die emotionale Ebene der Betroffenen aus. Durch das kreative Gestalten erfahren die Menschen mit einer dementiellen Entwicklung Entspannung, aber auch Motivation und entdecken neue Ressourcen bei sich selbst. Im gestalterischen Tun können neue Äußerungstechniken entstehen, die das Selbstvertrauen stärken. Die Künstler/innen erfahren durch ihre Werke Anerkennung und Stolz auf das Erschaffte. Die Kunst bietet den Betroffenen die Möglichkeit, sich mit ihren Mitteln auszudrücken und schöpferisch tätig zu sein.

    Kurzprofil:

    – Ergotherapeutin und exam. Altenpflegerin mit gerontopsychiatrischer Fachausbildung.
    – Seit 2002 im Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. tätig.
    – Seit 2008 Gerontopsychiatrische Fachberatung im Caritas-Zentrum Dachau.
    – Seit 2015 Fachstelle für pflegende Angehörige im Caritas-Zentrum Dachau.

  • Bettina Koch
    Bettina Koch, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Referentin beim Fachtag Demenz am 10. Oktober 2023 in München

    Dozentin bei beruflichen Bildungsträgern, Schwerpunkt: Qualifizierungskurs Betreuungskraft und Wohngruppenassistenz § 87 SGB XI.

    Vortrag:

    Chancen und Erfolge der MAKS-Therapie für Menschen mit Demenz in der Tagespflege.

    Im Vortrag werden die Grundlagen sowie der wissenschaftliche Hintergrund und vorangegangene Forschungsergebnisse zur MAKS-Therapie wie folgt vorgestellt:

    1.) Kurz- und mittelfristige Effekte für Teilnehmer*innen hinsichtlich des Demenzverlaufs sowie der Stabilisierung der Lebensqualität.
    2.) Auswirkungen der MAKS-Therapie auf pflegende Angehörige, soziales Umfeld und Einrichtungen.

    Kurzprofil:

    – Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Katholischen Hochschule Mainz; Abschluß Dipl. Sozialpädagogin (FH).
    – Seit 2000 im Landeskrankenhaus / Rheinhessen-Fachklinik Alzey tätig mit der Verantwortung für die Koordination der Geriatrischen Tagesstätten (seit 2000) sowie Projektverantwortung und Koordination der ambulanten Wohnpflegegemeinschaften nach § 5 LWTG/RLP (seit 2017).
    – Koordination Netzwerk Demenz im Landkreis Alzey-Worms (seit 2013).
    – QM-Beauftragung und div. Projektmanagement im Bereich Fördern/Wohnen/Pflegen.
    – Pflegeberatung für ambulante Pflegedienste.
    – Dozentin bei beruflichen Bildungsträgern, Schwerpunkt: Qualifizierungskurs Betreuungskraft und Wohngruppenassistenz § 87 SGB XI.
    – MAKS-Therapeutin und MAKS-Dozentin für ClarCert GmbH Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit der Uni Erlangen (Prof. Dr. Elmar Gräßel).

Prof. Dr. Johannes Levin

Stellvertretender Leiter der klinischen Forschung am DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen), Standort München.
Professor für klinische Neurodegeneration an der LMU München und Oberarzt an der Neurologischen Klinik des LMU Klinikums.

Vortrag:

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und nichtmedikamentöse Interventionen bei Menschen mit Demenz und deren wissenschaftliche Evidenz.

Demenz ist seit Tausenden von Jahren Teil der Menschheitsgeschichte. Die Alzheimer Krankheit wurde vor mehr als Einhundert Jahren von Alois Alzheimer in München erstmals beschrieben. Inzwischen haben wir viele Aspekte der zugrundeliegenden Pathologie verstanden, was zunehmend eine Rolle in der medizinischen Versorgung hat. Auf gleiche Weise hat sich auch unser Verständnis von therapeutischen Möglichkeiten verbessert. Heutzutage gibt es ein breites Angebot von nicht-medikamentösen Therapieangeboten (z.B. Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, diätetische Maßnahmen) und von medikamentösen Therapien. In diesem Beitrag wird die Evidenz des Effekts der verschiedenen Maßnahmen auf den Krankheitsprozess, die Symptome und die Lebensqualität betrachtet.

Kurzprofil:

– Studium der Medizin an der LMU München, der Universidad de Granada (Spanien) und der Harvard University (Cambridge, MA, USA), Promotion und Habilitation an der LMU München.
– Seit 2021 Professor für klinische Neurodegeneration an der LMU München und Oberarzt an der Neurologischen Klinik des LMU Klinikums.
– Stellvertretender Leiter der klinischen Forschung am DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen), Standort München.
– Nebentätigkeit als Chief Medical Officer der MODAG GmbH.

Prof. Dr. Johannes Levin

Dr. Sarah Kohl

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
Referentin des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden am Klinikum Rechts der Isar.

Vortrag:

Einsatz sedierender Psychopharmaka bei Menschen mit Demenz im Pflegeheim – Erkenntnisse aus dem DECIDE-Projekt.

In Pflegeeinrichtungen lebende Menschen mit Demenz erhalten, zumeist aufgrund von Verhaltenssymptomen, sehr häufig sedierende Psychopharmaka. Die Verordnungsprävalenz liegt bei ungefähr 50%. Die an der Klinik für Psychiatrie der TU München gegründete und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte DECIDE- Initiative verfolgt anhand eines multidimensionalen Ansatzes das Ziel, alle beteiligten Akteur*innen im Gesundheitssystem für einen bewussteren Umgang mit sedierender Medikation bei Menschen mit Demenz zu sensibilisieren und so nachhaltig die Verschreibungshäufigkeit zu reduzieren.

Kurzprofil:

– Forschungsschwerpunkte: Shared Decision Making, Tagesklinische Behandlung, Palliativversorgung bei Demenz.
– 2014 bis 2020: Assistenzärztin für Psychiatrie am Zentrum für kognitive Störungen sowie auf der Psychosenstation, Klinikum Rechts der Isar der TU München.
– 2019 bis 2020: Assistenzärztin für Neurolgie, Klinikum Rechts der Isar der TU München.
– seit 07/2021: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für kognitive Störungen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München (DECIDE-Projekt).
– seit 04/2023 zusätzlich: Referentin des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden am Klinikum Rechts der Isar.

Dr. Sarah Kohl

Dr. Hanna Klingshirn

Ergotherapeutin.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum »Zukunft Alter« der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München.

Vortrag:

Ergotherapie bei Menschen mit Demenz – Praxisbeispiele aus verschiedenen Settings und Behandlungssituationen.

Die Ergotherapie unterstützt Menschen mit Demenz darin alltägliche Handlungen durchzuführen, um dadurch gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern. Wie dies gelingen kann und welche Interventionen die Ergotherapie anwendet erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kurzprofil:

– Ausbildung zur Ergotherapeutin an der Berufsfachschule für Ergotherapie der Landeshauptstadt München, Studium der Ergotherapie (Bc. of Health OT) an der Hogeschool Zuyd in Heerlen, Niederlande.
– Mehrere Jahre Berufspraxis in der ergotherapeutischen Behandlung von Menschen mit Demenz in Gruppen- und Einzelsituationen.
– Studium zum Master of Public Health (MPH) und Promotion in Humanbiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
– Seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum »Zukunft Alter« der Katholischen Stiftungshochschule (KSH) München.

Dr. Hanna Klingshirn

Prof. Dr. Christina Knels

Professorin für Neurowissenschaften und Neurolinguistik.
Leiterin des Studiengangs Logopädie an der Medical School Hamburg.

Vortrag:

Die Rolle der Logopädie bei Menschen mit Demenz: Nahrungsaufnahme, Schlucken und Teilhabe an Kommunikation.

In diesem Vortrag sollen logopädische Therapieprinzipien und –ansätze für Menschen mit Demenz hinsichtlich der Fähigkeitsbereiche Schlucken und Kommunikation vorgestellt werden. Insbesondere sollen adaptive und ressourcenorientierte Ansätze beleuchtet werden.
Welche Ursachen können Probleme bei Nahrungsaufnahme bzw. Schlucken bei Demenz haben? Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Welche kommunikativen Ressourcen können Menschen mit Demenz zeigen? Welche Rolle spielen die Biografie und die Angehörigen innerhalb einer kommunikationsorientierten Therapie?

Kurzprofil:

– Studium der Klinischen Linguistik an der Universität Bielefeld.
– Tätigkeiten als Sprach- und Schlucktherapeutin an verschiedenen Akutkliniken, geriatrischen und neurologischen Reha-Kliniken.
– Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
– Seit 2014 Professorin für Neurowissenschaften und Neurolinguistik und Leiterin des Studiengangs Logopädie an der Medical School Hamburg.

Prof. Dr. Christina Knels

Prof. Dr. Thomas Wosch

Professor für Musiktherapie am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften und der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg Schweinfurt.
Studiengangleiter des Master Musiktherapie für Empowerment und Inklusion.
Projektleiter mehrerer Wirkungsstudien zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz.

Vortrag:

Musiktherapie für Menschen mit Demenz – Methoden, Beispiele und Wirkungen im stationären und häuslichen Setting der Altenhilfe.

In dieser Präsentation werden Methoden und Ergebnisse der Wirkungsforschung von Musiktherapie für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen sowie Altenpfleger*innen in einem Kurzüberblick vorgestellt. Dabei werden die Settings der Demenzpflege der häuslichen und der stationären Demenzpflege einbezogen.

Kurzprofil:

– Seit 2007 Professor für Musiktherapie in der Sozialen Arbeit an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften und am Institut für Angewandte Sozialwissenschaften (IFAS), Würzburg
– Seit 2019 Projektleiter und Berater Randomisiert Kontrollierter Studien zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz
– Seit 2021 Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG)
– Seit 2021 Mitglied und Aufbau des KI-Netzwerkes „Künstliche Kreativität und musikalische Interaktion“ unter Leitung Hochschule für Musik Nürnberg sowie zusammen mit TH Nürnberg und HfMT München (Bayerische High Tech Agenda)
– Seit 2019 Leiter des internationalen Doktorandenprogramms HIP-group (Homeside International PhD-group) im EU-JPND-Projekt Homeside
– Seit 2016 Gründungsmitglied des International Music Therapy Assessment Consortium (IMTAC) zusammen mit Universitäten und Unternehmen aus Dänemark, Großbritannien, Finnland und USA; weltweites Kompetenzzentrum zu Diagnostik- und Beobachtungs- Instrumenten in der Musiktherapie
– Seit 2016 Gründungsmitglied der internationalen Doktorandenschule CAMTRU (Creative Arts and Music Therapies Research Unit) der Universität Melbourne zusammen mit Universitäten aus den USA und Brasilien
– Seit 2005 Betreuer und Gutachter von Doktorarbeiten an der Universität Aalborg Dänemark, Anglia-Ruskin University Cambridge Großbritannien und Melbourne University Australien v.a. zu Mikroanalysen und Skill-Sharing

Prof. Thomas Wosch

Madlen Hardtke

Mitarbeiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige im Caritas-Zentrum Dachau.

Vortrag:

Brücken bunt gestalten – Kunsttherapie als Ausdrucksmittel für Menschen mit einer demenziellen Entwicklung.

Der Vortrag beinhaltet das Konzept der „Kunsttherapeutischen Betreuungsgruppe für Menschen mit einer Demenz“, die seit 2016 im Caritas-Zentrum Dachau angeboten wird.
Nach aktuellen Studien wirkt sich Kunsttherapie begünstigend auf die emotionale Ebene der Betroffenen aus. Durch das kreative Gestalten erfahren die Menschen mit einer dementiellen Entwicklung Entspannung, aber auch Motivation und entdecken neue Ressourcen bei sich selbst. Im gestalterischen Tun können neue Äußerungstechniken entstehen, die das Selbstvertrauen stärken. Die Künstler/innen erfahren durch ihre Werke Anerkennung und Stolz auf das Erschaffte. Die Kunst bietet den Betroffenen die Möglichkeit, sich mit ihren Mitteln auszudrücken und schöpferisch tätig zu sein.

Kurzprofil:

– Ergotherapeutin und exam. Altenpflegerin mit gerontopsychiatrischer Fachausbildung.
– Seit 2002 im Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. tätig.
– Seit 2008 Gerontopsychiatrische Fachberatung im Caritas-Zentrum Dachau.
– Seit 2015 Fachstelle für pflegende Angehörige im Caritas-Zentrum Dachau.

Madlen Hardtke

Bettina Koch

Dozentin bei beruflichen Bildungsträgern, Schwerpunkt: Qualifizierungskurs Betreuungskraft und Wohngruppenassistenz § 87 SGB XI.

Vortrag:

Chancen und Erfolge der MAKS-Therapie für Menschen mit Demenz in der Tagespflege.

Im Vortrag werden die Grundlagen sowie der wissenschaftliche Hintergrund und vorangegangene Forschungsergebnisse zur MAKS-Therapie wie folgt vorgestellt:

1.) Kurz- und mittelfristige Effekte für Teilnehmer*innen hinsichtlich des Demenzverlaufs sowie der Stabilisierung der Lebensqualität.
2.) Auswirkungen der MAKS-Therapie auf pflegende Angehörige, soziales Umfeld und Einrichtungen.

Kurzprofil:

– Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Katholischen Hochschule Mainz; Abschluß Dipl. Sozialpädagogin (FH).
– Seit 2000 im Landeskrankenhaus / Rheinhessen-Fachklinik Alzey tätig mit der Verantwortung für die Koordination der Geriatrischen Tagesstätten (seit 2000) sowie Projektverantwortung und Koordination der ambulanten Wohnpflegegemeinschaften nach § 5 LWTG/RLP (seit 2017).
– Koordination Netzwerk Demenz im Landkreis Alzey-Worms (seit 2013).
– QM-Beauftragung und div. Projektmanagement im Bereich Fördern/Wohnen/Pflegen.
– Pflegeberatung für ambulante Pflegedienste.
– Dozentin bei beruflichen Bildungsträgern, Schwerpunkt: Qualifizierungskurs Betreuungskraft und Wohngruppenassistenz § 87 SGB XI.
– MAKS-Therapeutin und MAKS-Dozentin für ClarCert GmbH Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit der Uni Erlangen (Prof. Dr. Elmar Gräßel).

Bettina Koch