Betriebliches Gesundheitsmanagement als Aufgabe der Betriebe
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist primär Aufgabe der Unternehmen selbst und der gesetzlichen Unfallversicherung. Die gesetzliche Krankenversicherung erbringt in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Unfallversicherungsträger Leistungen nach § 20a Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V).
Gesunde Arbeitswelt
Wichtig in diesem Kontext ist vor allem die Motivation der Mitarbeiter, aktiv etwas für einen gesunden Lebensstil zu tun. Maßnahmen zur Stressregulation, körperliche Bewegung am Arbeitsplatz, gesundes Kantinenessen, sozialkompetenter Führungsstil und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern den Gesundheitszustand und auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Dies wiederum liegt im Interesse der Unternehmen. Eine gesunde und moderne Arbeitswelt bietet daher ein Umfeld, von dem sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Unternehmen profitieren.
Der Berufseinstieg als gesundheitlich kritische Lebensphase
Der Start in das Berufsleben ist eine Zeit, die von den meisten jungen Menschen sehr positiv erlebt wird. Sie kann aber auch Risiken für die Gesundheit bergen. Untersuchungen wie der DGB-Ausbildungsreport und Auswertungen der Gesundheitsdaten der Krankenkassen zeigen, wie groß die psychischen Belastungen für junge Menschen in Zusammenhang mit der Ausbildung sind.
Im Rahmen unserer Initiative Gesund.Leben.Bayern. haben wir daher das Modellprojekt „Kein Disstress in der Ausbildung – Der Berufseinstieg als gesundheitlich kritische Lebensphase“ gefördert. Entwickelt wurde ein Leitfaden für Lehrkräfte an Berufsschulen, der sie dabei unterstützt, mit Schülerinnen und Schülern Themen der psychischen Gesundheit zu bearbeiten. Das Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft setzt das Programm nun fort unter dem Titel „STARK – Resilienz und Stresskompetenz in Schule und Ausbildung“. Ziel ist die nachhaltige Förderung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schule und Ausbildung.
„Prävention von Beanspruchungsfolgen aufgrund psychischer Belastungen bei Pflegekräften und Medizinischen Fachangestellten in Zeiten der Corona-Pandemie (PeliCan)
Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte sind in besonderem Maße psychischen Arbeitsbelastungen ausgesetzt, die durch die Corona-Pandemie weiter verstärkt wurden. Im Rahmen des Projekts „Prävention von Beanspruchungsfolgen aufgrund psychischer Belastungen bei Pflegekräften und Medizinischen Fachangestellten in Zeiten der Corona-Pandemie (PeliCan)“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden ein Leitfaden und ein Bildungsmodul zur Prävention von Beanspruchungsfolgen bei Pflegekräften und Medizinischen Fachangestellten aufgrund psychischer Belastung während der Pandemie erstellt. Die aus dem Projekt gewonnenen Ergebnisse können als mögliche Präventionsansätze für künftige Belastungssituationen genutzt werden.
Psychosoziale Unterstützung im bayerischen Gesundheitswesen (PSU-Bayern)
Im Projekt „Psychosoziale Unterstützung im bayerischen Gesundheitswesen (PSU-Bayern)“ des Vereins PSU Akut e.V. wird eine Fach- und Koordinierungsstelle für psychosoziale Unterstützung von medizinischem Personal implementiert.
Die Fach- und Koordinierungsstelle entwickelt und setzt Aktionspläne und Programme auf Landesebene um, mit dem übergeordneten Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit für Personal im Gesundheitswesen zu stärken.
Aus dem Bayerischen Präventionsplan
„Gesundheitsförderliche Angebote im Betrieb dürfen nicht nur darauf abzielen, speziell arbeitsplatzbezogene Belastungen zu vermeiden, sondern müssen neben den körperlichen auch die seelischen, emotionalen und sozialen Ressourcen und Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigen.“
Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt und betriebliche Präventionskultur: Eines der vier zentralen Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans!