Presse­mitteilung

Gerlach unterstützt Apotheken gegen die Reformpläne des Bundes – Bayerns Gesundheitsministerin: Lauterbachs Eckpunktepapier reicht nicht – notwendig ist ein zukunftsfähiges Vergütungssystem

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach stärkt den Apotheken in ihrem Ringen mit der Bundesregierung um eine zukunftsfähige Reform den Rücken. Gerlach sagte anlässlich eines Besuchs beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands e.V. (DAV) am Mittwoch in Potsdam: „In Flächenländern wie Bayern sind eine gesunde Apothekenlandschaft und eine stabile Versorgung gerade auch auf dem Land immens wichtig. Wir brauchen bundesweit dringend eine Erneuerung des Vergütungssystems. Das ist der Schlüssel, um Apothekenschließungen zu verhindern.“

Die Ministerin erläuterte: „Steigende Kosten für Personal und Energie spüren auch die Apothekerinnen und Apotheker seit langem. Deswegen muss eine Reform bei der Honorierung ansetzen und das Vergütungssystem strukturell angepasst werden. Um eine flächendeckende Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken auch in Zukunft zu gewährleisten, ist es notwendig, dass auch kleinere und umsatzschwächere Apotheken insbesondere im ländlichen Raum und städtischen Randgebieten weiterbetrieben werden. “

Gerlach warnte: „Dazu reicht das Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums vom Dezember 2023 für eine Apothekenreform nicht aus. Ich sehe in den Plänen von Bundesminister Karl Lauterbach für sogenannte Video-Apotheken ohne Fachpersonal vor Ort sogar eine Gefahr für die Versorgung. Die Qualität der Beratung und die Arzneimittelsicherheit können Video-Apotheken sicher nicht in dem Maße gewährleisten, wie es angezeigt ist. Die Gesundheit der Menschen darf kein Experimentierfeld für unausgegorene technische Veränderungen sein.“

Die Ministerin führte aus: „Bayern setzt sich mit Nachdruck bei der Bundesregierung dafür ein, dass die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verordnete Erhöhung des Apothekerabschlags schnell wieder gestrichen wird. Außerdem müssen die Festzuschläge erhöht werden, damit Leistungen der inhabergeführten öffentlichen Apotheken angemessen und gerecht honoriert werden. Es liegt schon seit Juli 2023 ein entsprechender Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vor, die Vergütungssituation der Apotheken nachhaltig zu verbessern.“

Gerlach ergänzte: „Das bayerische Gesundheitsministerium unterstützt die Apothekerinnen und Apotheker mit einer Reihe von konkreten Maßnahmen: So finanzieren wir aktuell mit 700.000 Euro eine Studie, mit der innovative Ansätze für eine Optimierung der Apothekenversorgung erarbeitet werden sollen. Zudem unterstützen wir den Bayerischen Apothekerverband e.V. (BAV) mit 100.000 Euro, um eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung aufzulegen. Dazu stehen wir mit dem BAV und der Bayerischen Apothekerkammer in engem Austausch.“