Presse­mitteilung

Gerlach will Anerkennung von Ärzten mit ausländischer Ausbildung beschleunigen – Pilotprojekt zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz am 1. Januar 2024 gestartet

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach will die Anerkennungsverfahren von Ärztinnen und Ärzten mit ausländischer Ausbildung beschleunigen. Deshalb wurde am 1. Januar ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Gerlach betonte am Samstag: „Bei unserem Pilotprojekt sollen die Möglichkeiten eines Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in den Anerkennungsverfahren ermittelt und erste technische Lösungen erarbeitet werden. Wir setzen wegen des Fachkräftemangels darauf, dass auf diese Weise die Anerkennungsverfahren beschleunigt werden und Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Ausbildung schneller bei uns arbeiten können.“

Gerlach erläuterte: „Die Anerkennungsverfahren sind notwendig, damit Ärztinnen und Ärzte, die ihren Abschluss im Ausland erworben haben, in Deutschland die staatliche Berufszulassung erhalten können. Das ist wiederum Voraussetzung für die ärztliche Berufsausübung in Deutschland. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof und der Regierung von Oberbayern gestartet.“

Gerlach unterstrich: „Im Gesundheitsbereich haben wir in ganz Deutschland und auch in Bayern mit einem zunehmenden Fachkräftemangel zu kämpfen. Leider fehlen auch immer mehr Ärztinnen und Ärzte – vor allem in ländlichen Regionen. Um den Fachkräftemangel zu bewältigen, müssen wir inländische Potenziale steigern, daneben aber auch vermehrt Medizinerinnen und Mediziner aus dem Ausland gewinnen. Dafür brauchen wir auch eine zügige Durchführung der Anerkennungsverfahren durch die zuständigen Bezirksregierungen.“

Die Ministerin erklärte: „Im Jahr 2023 wurde bereits ein Verfahren zur Online-Antragstellung in Bayern eingerichtet. Nun sollen Möglichkeiten eines KI-Einsatzes ermittelt werden, die an den Online-Antrag anknüpfen können.“

Gerlach fügte hinzu: „Einen besonderen Nutzen des KI-Einsatzes erwarten wir vor allem bei der Prüfung der von den Antragstellenden einzureichenden Unterlagen. Vorgesehen ist etwa die Etablierung einer KI-basierten Plausibilitätsprüfung von Unterlagen, die bei der Online-Antragstellung hochgeladen werden. So soll die KI künftig beispielsweise prüfen, ob ein im Feld ‚Diplom‘ hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Diplom und ein im Feld ‚Identitätsnachweis‘ hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Nachweis über die Identität des Antragstellenden ist. Auf diese Weise können Fehler bei der Antragstellung und damit Nachforderungen von Unterlagen vermieden werden, was die Antragsbearbeitung bei den Berufszulassungsstellen erleichtern und Verfahren verkürzen könnte.“

Das Projekt hat am 1. Januar 2024 begonnen und soll Ende des Jahres 2025 abgeschlossen werden.

Die Ministerin ergänzte: „Klar ist: Um eine hochwertige medizinische Versorgung auch in Zukunft zu gewährleisten, brauchen wir natürlich auch mehr inländische junge Medizinerinnen und Mediziner – und zwar dort, wo sie besonders gebraucht werden. Dafür setzt sich Bayern seit Jahren ein. Dabei sind das bayerische Stipendienprogramm, die Landarztquote und auch die Landarztprämie wichtige Instrumente.“

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen des Freistaats finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/service/foerderprogramme/#foerderprogramme-aerztliche-versorgung-land.