Presse­mitteilung

Zahl der Krebserkrankungen in Bayern geht zurück – Bayerns Gesundheitsministerin Huml zum Weltkrebstag: Vorsorgeangebote unbedingt wahrnehmen

Im Kampf gegen die Krankheit Krebs gibt es in Bayern einen positiven Trend. So ist die Zahl der Krebsneuerkrankungen ein weiteres Mal gesunken. Darauf verwies Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Mittwoch anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar. Laut bislang unveröffentlichten Zahlen gab es im Jahr 2013 genau 67.514 neue Krebserkrankungen in Bayern. Das sind rund 800 Fälle weniger als im Vorjahr (68.316). Im Jahr 2011 gab es 69.504 Krebsneuerkrankungen, im Jahr 2010 waren es 71.161.

Huml betonte: "Das ist eine erfreuliche Entwicklung! Das Bayerische Gesundheitsministerium wird sich auch künftig intensiv für Vorsorge und Prävention einsetzen." Die Ministerin fügte hinzu: "Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Vorsorge kann deshalb einen wirksamen Schutz bedeuten. Niemand sollte also aus Furcht vor einer schlechten Nachricht Untersuchungen meiden."

Krebs ist nach wie vor die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. In Bayern werden bei Männern am häufigsten Tumore der Prostata diagnostiziert, bei den Frauen ist Brustkrebs am häufigsten. Auf Platz zwei und drei folgen für Männer und Frauen Darm- und Lungenkrebs.

Die Entwicklung bei Darm- und Lungenkrebs im Freistaat ist dem neuen Jahresbericht für das bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern zu entnehmen. Der Bericht gibt einen Überblick über die Häufigkeit und die regionale Verteilung von neuen Krebserkrankungen in den Jahren 2011 und 2012. Demzufolge gab es im Jahr 2012 in Bayern 8.924 neu festgestellte Darmkrebs-Erkrankungen. Das sind 102 weniger als im Jahr 2011 (9.026 Erkrankungen).

Die Ministerin unterstrich: "Das ist eine gute Nachricht! Aus dem Bericht geht auch hervor, dass der Anteil der im frühen Stadium erkannten und daher besser behandelbaren Darmtumore gestiegen ist. Das zeigt: Offensichtlich werden Untersuchungen zur Früherkennung stärker wahrgenommen. So können bereits Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig erkannt und die Entstehung von Krebs erfolgreich verhindert werden!"

Huml fügte hinzu: "Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert beispielsweise ein Projekt der Kassenärztlichen Vereinigung und der Techniker Krankenkasse zum Einladungsverfahren zur Darmkrebsfrüherkennung mit insgesamt 130.000 Euro. Damit wollen wir herausfinden, welche Form der Ansprache am besten geeignet ist, um die Menschen in Bayern noch mehr dazu zu ermutigen, Früherkennungsmaßnahmen wahrzunehmen."

Die Ministerin erläuterte: "Mit sogenannten Screenings – etwa auf den Gebieten von Mammographie, Hautkrebs oder Darmkrebs – lassen sich Erkrankungen im Frühstadium feststellen und in der Regel hervorragend behandeln. Das kommt den Patienten zugute: Zum Beispiel ist die Frühform von Darmkrebs durch eine operative Entfernung von Polypen in über 90 Prozent der Fälle heilbar."

Huml betonte zugleich: "Die steigende Zahl der Lungenkrebserkrankungen bei Frauen ist allerdings besorgniserregend. Sie erhöhte sich von 2.108 im Jahr 2011 auf 2.128 im Jahr 2012. Die Warnung vor Tabakkonsum muss deshalb weiterhin im Fokus der Gesundheitspolitik bleiben."

Die Ministerin ergänzte: "Bayern ist hier sehr aktiv. Das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung hat mit der Aktion 'Be smart – Don’t start' bereits mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern erreicht. Und nicht zuletzt war das im August 2010 in Kraft getretene Rauchverbot in bayerischen Gaststätten sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen ein Meilenstein auf dem Weg, wirksam vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen."

Das bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern ist seit 1998 ein wichtiger Baustein bei der Erfassung von Krebserkrankungen im Freistaat. In diesem Jahr wird der Bericht erstmalig durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) veröffentlicht. Am LGL ist die zentrale Registerstelle des bevölkerungsbezogenen Krebsregisters Bayern seit 2015 angesiedelt.

Huml unterstrich: "Das Krebsregister hilft lokalen Gesundheitsbehörden dabei, regionale Krebsrisiken einzuschätzen und den Versorgungsbedarf an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Zudem dienen die Daten der Wissenschaft, etwa bei der Erforschung der Entstehung von Krebs oder bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Programmen zur Krebsfrüherkennung."

Das seit 9. April 2013 geltende "Gesetz zur Weiterentwicklung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister" fordert die Länder auf, Daten über die Behandlung und den Verlauf der Krebserkrankungen in klinischen Krebsregistern flächendeckend zu erfassen. Bayern will hierfür auf bereits vorhandene Strukturen und Expertisen zurückgreifen und das bisherige bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern in ein klinisch-epidemiologisches Landesregister mit erweitertem Aufgabenbereich umwandeln.