Presse­mitteilung

Holetschek und die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) werben zum Start der Europäischen Impfwoche für Schutzimpfungen – Bayerns Gesundheitsminister: Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat zum Start der Europäischen Impfwoche (23. bis 29. April) gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) für Schutzimpfungen geworben. Holetschek sagte am Montag in München: „Impfungen bieten einen guten Schutz vor vielen gefährlichen Infektionskrankheiten. Dabei ist es wichtig, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfzeitpunkte zu berücksichtigen.“

Die Europäische Impfwoche findet jedes Jahr im April statt und wird initiiert von der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ziel ist dabei, auf die Bedeutung von Impfungen für die Prävention von Infektionskrankheiten hinzuweisen. In diesem Jahr findet die Europäische Impfwoche unter dem Motto „The big Catch-Up“ statt und soll an die Inanspruchnahme von empfohlenen Impfungen zum empfohlenen Zeitpunkt erinnern und zu einer Nutzung des Beratungsangebots rund um das Thema Impfungen motivieren.

Holetschek ist sich mit den Impfexperten aus der LAGI einig: „Jede verabreichte Impfstoffdosis zählt. Verpasste Impfungen sollten daher unbedingt nachgeholt werden. Um frühzeitig und bestmöglich vor Infektionen und möglichen Komplikationen einer Erkrankung geschützt zu sein, sollte die Schutzimpfung idealerweise zum empfohlenen Impfzeitpunkt verabreicht werden.“

Holetschek unterstrich: „Bei einigen Impfquoten besteht gerade im Erwachsenenalter Verbesserungspotenzial. Besonders junge Erwachsene mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe zum Beispiel wegen einer Grunderkrankung sollten sich an die Impfempfehlungen der STIKO halten.“

Konkret liegt beispielweise die Quote für einen aktuellen Impfstatus bei der Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bei Erwachsenen in Bayern in Risikogebieten laut KV-Impfsurveillance des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 21,1 Prozent (2020). Da aber nahezu der gesamte Freistaat mittlerweile vom RKI als FSME-Risikogebiet eingestuft ist, wird in Bayern die FSME-Impfung ohne geographische Einschränkung öffentlich empfohlen. Bei Tetanus liegt die Impfquote bei 49,9 Prozent (2021), bei Diphtherie bei 48,7 Prozent (2021) und bei Pertussis bei 44,3 Prozent (2021). Der Minister betonte: „Das große Potenzial der Impfungen wird damit bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dabei bewirkt der kleine Piks einen großen Schutz für die Gesundheit der ganzen Familie.“

Holetschek fügte hinzu: „Bei Kindern liegen die Impfquoten bei den meisten der seit mehr als 20 Jahren empfohlenen Impfungen erfreulicherweise zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchungen (SEU) auf einem guten Niveau. So liegt die Impfquote bei Kindern in Bayern für Polio, Diphtherie, Tetanus und Pertussis bei der SEU bei knapp 95 Prozent und für Hepatitis B bei 86,4 Prozent.“

Der Minister ergänzte: „Dennoch ist auch beim Impfschutz unserer Kinder noch Luft nach oben. So werden laut RKI bei einem Großteil der Impfungen die empfohlenen Alterszeitpunkte nicht eingehalten, Impfserien bleiben oft unvollständig – und einige Kinder erhalten manche Impfungen gar nicht. So sind beispielsweise in Bayern nur 36,8 Prozent (2020) der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen FSME geimpft."

Auch Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteverbände in der LAGI wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, der Bayerische Hausärzteverband und der Bayerische Frauenärzteverband betonen die Bedeutung des zeitgerechten Impfens, um wie bei der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) das volle Impfpotenzial ausschöpfen zu können. So sollte bei der seit dem Jahr 2018 auch für Jungen empfohlenen HPV-Impfung ein Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt bestehen. Denn schon beim „ersten Mal“ können sich junge Menschen mit Hochrisiko-HPV-Typen anstecken, die Krebs verursachen können. Der effektivste Schutz gegen eine HPV-Infektion ist die rechtzeitige Impfung.

Der Minister appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, Impfungen zum Schutz der eigenen Gesundheit zu nutzen: „Häufig vergessen wir im Trubel des Alltags, uns um den Impfstatus Gedanken zu machen. Dabei brechen manche, mitunter schwer verlaufende, Infektionskrankheiten, vor denen man sich durch eine Impfung schützen könnte, immer wieder aus. Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, dass wir diese medizinische Errungenschaft auch nutzen! Sprechen Sie mit der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens offen über Ihren Impfstatus und Ihre Impffragen. Sie können sich bei Impffragen zudem auch an Apothekerinnen und Apotheker oder Ihr Gesundheitsamt wenden. Klar ist: Wer geimpft ist, schützt sowohl sich selbst als auch andere.“

Weitere Informationen zum Thema Impfung finden Sie auch unter www.schutz-impfung-jetzt.de. Mehr Informationen zur industrieunabhängigen LAGI, ihren Mitgliedern und ihrer Arbeit sind unter www.lagi.bayern.de zu finden. Aktuelle und industrieunabhängige Informationsmaterialien der LAGI und des Bayerischen Gesundheitsministeriums zum Thema Impfen können kostenlos unter www.bestellen.bayern.de (Stichwort LAGI) bestellt werden.