Presse­mitteilung

Huml: Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen weiter verbessert werden – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin anlässlich der „Frühjahrsakademie“ des Bayerischen Landespflegerats in München

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt sich dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege weiter verbessert werden. Huml betonte am Donnerstag anlässlich der "Frühjahrsakademie" des Bayerischen Landespflegerats in München: "Wenn der Pflegeberuf attraktiver wird, können auch mehr neue Pflegekräfte gewonnen werden. Dazu gehört eine angemessene Vergütung. Ich bin daher froh, dass auf Druck Bayerns die Refinanzierung von Tariflöhnen in den Pflegesatzverhandlungen der Pflegeeinrichtungen nicht mehr als unwirtschaftlich abgelehnt werden kann. Jetzt liegt es in der Hand der Tarifvertragsparteien, möglichst flächendeckend Tariflöhne in der Pflege zu vereinbaren."

Ein großer Fortschritt sei zudem das zum 1. Januar 2019 in Kraft getretene Pflegepersonal-Stärkungsgesetz des Bundes. Huml erläuterte: "Ab 2019 wird jede zusätzliche Pflegestelle am Krankenhausbett vollständig von den Kostenträgern vergütet. Insbesondere aber werden ab 2020 die tatsächlichen Pflegepersonalkosten des jeweiligen Krankenhauses erstattet, unabhängig von den Fallpauschalen und für jede beliebige Anzahl von Pflegekräften. Mit dieser krankenhausindividuellen Vergütung der Pflegepersonalkosten haben die Krankenhäuser keinerlei finanziellen Anreiz mehr, am Pflegepersonal zu sparen – ganz im Gegenteil."

Auch die neue generalistische Pflegeausbildung trage dazu bei, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Huml fügte hinzu: "Durch zahlreiche Verbesserungen sollen gerade junge Menschen für die Ausbildung im Pflegeberuf begeistert werden. Die Ausbildungsinhalte wurden modernisiert und es gibt mehr Praxisanleitung – dadurch gewinnt die Ausbildung zusätzlich an Attraktivität. Das Profil des Pflegeberufs als Gesundheitsfachberuf wird gestärkt und es gibt die zusätzliche Möglichkeit einer generalistischen Pflegeausbildung an Hochschulen."

Um sämtliche Akteure in Sachen Ausbildung ins Boot zu holen, hat das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium Anfang 2019 das "Bündnis für generalistische Pflegeausbildung in Bayern" geschlossen. Die Ministerin betonte: "Damit wollen wir die Ausbildung von gut qualifizierten Pflegefachkräften als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe etablieren."

Huml ergänzte: "Die beste Werbung für die Pflege sind aber die Menschen, die gerne in ihrem Beruf arbeiten und anderen davon erzählen! Deshalb wird das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium intensiv für den Pflegeberuf werben und im kommenden Jahr eine neue Imagekampagne für den Pflegeberuf starten. Mit der bisherigen Imagekampagne HERZWERKER ist es bereits gelungen, die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege zu steigern. An diesem Erfolg wollen wir mit der neuen Kampagne anknüpfen."

Die Ministerin fügte hinzu: 'Klar ist, dass alle Beteiligten ihren Beitrag für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege leisten müssen.  Handlungsbedarf besteht aber beispielsweise auch bei den Themen bezahlbarer Wohnraum und Kinderbetreuungsangebote. Gefordert sehe ich hier insbesondere die Kommunen und vor allem die Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, die für die Organisation der über die reine Vergütung weit hinausgehenden Arbeitsbedingungen verantwortlich sind – etwa für flexible Schichtmodelle und eine verlässliche Freizeit."