Presse­mitteilung

Huml: Bei digitalen Gesundheitsdaten darf Datenschutz kein Lippenbekenntnis sein – Bayerns Gesundheitsministerin anlässlich einer Veranstaltung der Siemens Healthineers AG zur digitalen Gesundheit in Brüssel

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich dafür ein, dass der Datenschutz digitaler Gesundheitsdaten bei europaweiter Nutzung gewährleistet bleibt. Huml betonte am Dienstag anlässlich einer Veranstaltung der Siemens Healthineers AG zur digitalen Gesundheit in Brüssel: "Die Digitalisierung in den Bereichen Gesundheit und Pflege eröffnet uns große Chancen – in Bayern, Deutschland und Europa. Ziel muss es sein, die Digitalisierung europaweit bestmöglich und sektorenübergreifend – also auch in der Pflege – für die medizinische Versorgung der Menschen zu nutzen."

Die Ministerin ergänzte: "Bei allen Chancen hat die moderne Technik auch Risiken –  etwa beim Datenschutz. Denn hier geht es um hochsensible Gesundheitsdaten. Für mich ist klar: Der Datenschutz darf bei digitalen Gesundheitsdaten nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern muss sehr ernst genommen werden."

Huml verwies darauf, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eigens für Gesundheitsdaten einen europäischen "Code of Conduct" fordert. Sie erläuterte: "Denn aktuell stehen wir vor dem Problem, dass Daten deutscher und europäischer Patienten häufig auf amerikanischen Servern gespeichert werden. Nach meiner Ansicht sollte angestrebt werden, dafür deutsche oder europäische Server zu nehmen." 

Die Ministerin unterstrich: "Wir müssen einen Datenschutz gewährleisten, der seinen Namen verdient. Nur dann werden wir die Menschen auf dem Weg der Digitalisierung mitnehmen und sie dazu bringen, die neuen Möglichkeiten in der praktischen Behandlung zu akzeptieren."

Huml würdigte im Rahmen der Veranstaltung auch das Engagement von Siemens Healthineers im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Die Ministerin erläuterte: "Dass gerade auf die KI solche Hoffnungen gesetzt werden, liegt auch daran, dass wir es in der Medizin mit rasant wachsenden Datenmengen zu tun haben. Dabei wird die KI den Arzt zwar nicht ersetzen. Sie kann ihn aber vor allem bei wiederkehrenden Standardaufgaben entlasten und ihm somit mehr Zeit für die Patienten verschaffen."

Huml fügte hinzu: "Mit unserer Zukunftsstrategie 'BAYERN DIGITAL' wollen wir Bayern zu einem weltweiten Spitzen-Standort für digitale Medizin und Pflege machen. Mit 'DigiMed Bayern' fördern wir ein Leuchtturm-Projekt der Personalisierten Medizin – am Beispiel der Volkskrankheit Atherosklerose. Dabei wollen wir medizinische Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenführen und mit Hilfe von digitalen Technologien auswerten. Es besteht die begründete Hoffnung, dass wir mit den Ergebnissen von 'DigiMed Bayern' die Anzahl von Herzinfarkten oder Schlaganfällen spürbar verringern können."