Presse­mitteilung

Huml: Pflegende Kinder und Jugendliche mehr unterstützen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin zur Vorstellung des neuen Reports „Junge Pflegende“ in Berlin

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt für eine verstärkte Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die Angehörige pflegen. Huml betonte am Montag anlässlich der Vorstellung des neuen Reports "Junge Pflegende" des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) in Berlin: "Häufig spielen auch Minderjährige bei der Versorgung und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen eine bedeutende Rolle – vor allem dann, wenn jüngere Mütter und Väter gepflegt werden müssen. Dieser wichtige Einsatz wird aber bislang zu wenig gewürdigt. Künftig müssen die Hilfs- und Unterstützungsangebote so organisiert werden, dass sie auch junge Pflegende erreichen."

Dem ZQP-Report zufolge pflegen etwa fünf Prozent aller 12- bis 17-Jährigen regelmäßig Angehörige – zum Beispiel Eltern, Großeltern oder Geschwister. Huml unterstrich: "Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind das etwa 230.000 Minderjährige, die teils erhebliche Verantwortung in der Familie übernehmen. Sie sind eine bedeutende Stütze der häuslichen Pflege."

Die Ministerin, die Schirmherrin des ZQP-Reports ist, fügte hinzu: "Für diese jungen Menschen kann ihr Einsatz neben gesundheitlichen auch psychische Folgen haben. Denn sie werden trotz ihres geringen Alters einer großen Verantwortung und erheblichen Belastungen ausgesetzt. Es kann zu sozialer Isolation kommen und zu Gefühlen der Einsamkeit, Traurigkeit und Angst. Die Folge können unter anderem eklatante Schul- und Ausbildungsprobleme sein."

Huml erläuterte: "Der neue Report liefert erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation der jungen Pflegenden in Deutschland. Gemeinsam müssen wir das Bewusstsein für pflegende Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft erhöhen sowie die Versorgungstrukturen und Hilfsangebote verbessern. Denn klar ist: Junge Pflegende wenden sich selten von sich aus an die Fachstellen für pflegende Angehörige. Die Initiative muss deshalb von außen kommen."

Die Ministerin ergänzte: "Wichtig sind Unterstützungsmöglichkeiten, damit junge Pflegende ihre familiären Pflegekonstellationen bewältigen und mit Schule und Ausbildung vereinbaren können. Darüber hinaus müssen die relevanten Akteure aus dem pflegerischen und pädagogischen Bereich sowie aus der Familien- und Jugendhilfe besser vernetzt werden."

Weitere Informationen zum ZQP-Report finden sich im Internet unter:

https://www.zqp.de/portfolio/report-junge-pflegende/