Presse­mitteilung

Huml: Risiken durch Alkohol in der Schwangerschaft nicht unterschätzen – Bayerns Gesundheitsministerin zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ am 9. September

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat davor gewarnt, die Risiken durch Alkohol in der Schwangerschaft zu unterschätzen. Huml betonte am Sonntag anlässlich des "Tages des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September: "Schon ein geringer Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen für das Kind im Mutterleib führen. Diese Schädigungen bleiben in der Regel ein Leben lang bestehen."

Huml, die selbst Mutter von zwei Kindern ist, erläuterte: "Der 'Tag des alkoholgeschädigten Kindes' will das gesellschaftliche Bewusstsein für die Gefahren des Alkohols während der Schwangerschaft schärfen. Gleichzeitig soll auf die Situation der betroffenen Kinder und ihrer Familien aufmerksam gemacht werden."

Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich rund 4.000 Kinder mit dem so genannten Fetalen Alkohol Syndrom (FAS) und circa 10.000 weitere Kinder mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) zur Welt kommen. Auf Bayern übertragen wären das insgesamt etwa 2.000 betroffene Neugeborene. Fetale Alkoholspektrumstörungen umfassen angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sowie Verhaltensauffälligkeiten in Folge des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft.

Huml unterstrich: "Mit der Präventionskampagne 'Schwanger? Null Promille!' klären wir darüber auf, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist – und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Sie richtet sich an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten."

Die Ministerin fügte hinzu: "Frauen sollten dabei unterstützt werden, während der Schwangerschaft auf Alkohol zu verzichten. Alle sind dabei gefordert – nicht nur die Partner, sondern auch Geschwister, Freundinnen und Freunde sowie künftige Großeltern. Es ist deshalb wichtig, sowohl die Mütter als auch ihr persönliches Umfeld über die Gefahren zu informieren."

Seit dem Start der Kampagne im Jahr 2012 hat das bayerische Gesundheitsministerium 620.000 Euro in die Aufklärungskampagne investiert. Um verstärkt auch Frauen ohne ausreichende Deutschkenntnisse zu erreichen, wurde die Internetseite um fremdsprachige Seiten in Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Serbokroatisch, Französisch und Spanisch erweitert.

Gleichzeitig unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium den Aufbau eines bayernweiten FASD-Netzwerkes. Anlässlich des Jahresschwerpunktthemas "Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen" hat das bayerische Gesundheitsministerium dazu eine Fachtagung mit knapp 30.000 Euro gefördert, um eine nachhaltige, fachübergreifende Netzwerkarbeit anzustoßen.

Huml betonte: "Ziel ist es, professionelle Helfer und Vertreter betroffener Menschen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen zu erreichen. Das Netzwerk will die Aufklärung über FASD in der Bevölkerung verstärken und die Qualität der Versorgung von betroffenen Menschen und ihren Familien in Bayern langfristig verbessern."

Weitere Informationen zu der Präventionskampagne "Schwanger? Null Promille!" finden Sie unter: www.schwanger-null-promille.de