Presse­mitteilung

Huml setzt sich verstärkt für die Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern ein – Bayerns Gesundheitsministerin ist Schirmherrin von neuartigem Vorbeuge-Programm des Helmholtz Zentrums

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich verstärkt für die Früherkennung und Erforschung der Prävention von Typ-1-Diabetes bei Kindern ein. Huml betonte am Dienstag in München: "Mein Ziel ist es, Eltern stärker für die Zuckerkrankheit bei Kindern zu sensibilisieren. Bayernweit sind rund 3.500 Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren von der chronischen Stoffwechselerkrankung Typ-1-Diabetes betroffen, die bislang nicht heilbar ist."

Die Ministerin fügte hinzu: "Durch Früherkennung und die rechtzeitige Behandlung können jedoch Stoffwechselentgleisungen und schwerwiegende Folgeerkrankungen wie etwa Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen verhindert werden. Deshalb habe ich sehr gerne die Schirmherrschaft für die beiden neuen Studien des Helmholtz Zentrums München zur Prävention von Typ-1-Diabetes bei Kindern übernommen."

Seit November 2017 untersucht das Helmholtz Zentrum München in Bayern sowie in Sachsen und Niedersachsen im Rahmen der sogenannten "Freder1k-Studie" Neugeborene auf ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ1-Diabetes. Diese Kinder werden dann zur Studie "POInT – Primary Oral Insulin Trial" des Helmholtz Zentrums eingeladen. In dieser Studie wird untersucht, ob die Einnahme von Insulinpulver bis zum dritten Geburtstag bei diesen Kindern die Entstehung von Typ-1-Diabetes verhindern kann.

Huml unterstrich: "Dieses Projekt basiert unter anderem auf den bislang vorliegenden Ergebnissen der erfolgreichen Vorstudie 'Fr1da', die das bayerische Gesundheitsministerium mit 80.000 Euro gefördert hat. Bis heute haben über 76.000 Kinder daran teilgenommen."

Mit der im Januar 2015 gestarteten Studie "Fr1da" soll die Früherkennung von Typ-1-Diabetes im Kindesalter im Freistaat weiter verbessert werden. Im Rahmen der Studie können Eltern in Bayern ihre Kinder im Alter zwischen knapp zwei und fünf Jahren entweder im Rahmen der Kinder-Vorsorgeuntersuchungen (U7, U7a, U8, U9) oder auch bei jedem anderen Kinderarztbesuch kostenlos auf ein Frühstadium des Diabetes Typ-1 testen lassen. Hierfür werden dem Kind einige Blutstropfen aus dem Finger entnommen.

Die Studie wird so lange weiterlaufen, bis 100.000 Kinder im Freistaat untersucht wurden. Nach Angaben des Helmholtz Zentrums kann die Studie vermutlich Ende dieses Jahres ausgewertet werden.

Die Ursache von Diabetes Typ-1 ist eine Autoimmunreaktion, bei der die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch körpereigene Abwehrprozesse zerstört werden. Zu den Hauptsymptomen gehören unter anderem starker Durst und häufiges Wasserlassen.