Presse­mitteilung

Huml: Beim Thema Hospiz sind wir als Gesellschaft gefordert – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin besuchte zum Abschluss der Bayerischen Hospiz- und Palliativwoche Einrichtungen in Schwaben

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin hat am Freitag zum Abschluss der Bayerischen Hospiz- und Palliativwoche Einrichtungen in Schwaben besucht. Darunter war auch das stationäre Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach. Die Ministerin betonte: "Es ist unsere Aufgabe, die betroffenen Familien nicht alleine zu lassen, sondern ihnen in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Hier sind wir als Gesellschaft gefordert."

Die Ministerin unterstrich: "Bayern nimmt in der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland eine Vorreiterrolle ein – auch in der Kinderhospiz- und -palliativversorgung. Das stationäre Kinderhospiz St. Nikolaus spielt dabei eine wichtige Rolle. Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen erhalten hier eine umfassende medizinische, pflegerische und psychosoziale Hilfe. Es ist eine Oase der Erholung, Entlastung und der Gemeinschaft. Ein Haus voller Leben, das betroffenen Kindern und Jugendlichen, den Eltern, aber auch den Geschwisterkindern erlaubt, Kraft zu tanken, damit das Leben zu Hause in vertrauter Atmosphäre gelingt."

Die Bayerische Staatsregierung hatte die Errichtung des Kinderhospizes im Jahr 2007 mit einem Investitionskostenzuschuss von 670.000 Euro gefördert. Um die Betreuungsangebote weiter zu optimieren, errichtet das Kinderhospiz ein neues Therapiezentrum. Für die Ausstattung der Therapie-, Werks- und Mehrzweckräume wird der Freistaat 90.000 Euro zur Verfügung stellen.

Die Ministerin besuchte am Freitag auch das stationäre St. Vincenz Hospiz in Augsburg, das  16 Plätze hat. Huml erläuterte: "Für Menschen, die nicht in ihrem gewohnten Umfeld ihre letzte Lebensphase verbringen können, sind Hospize ein Zuhause. Mit der Bayerischen Hospiz- und Palliativwoche haben wir auf das Thema aufmerksam gemacht und gezeigt: Betroffene und ihre Familien sind nicht allein."

Die Ministerin fügte hinzu: "Es gibt in Bayern neben medizinischer und pflegerischer Betreuung auch viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und schwerstkranken und sterbenden Menschen Beistand leisten. Die Verdienste dieser Menschen, ohne die eine ganzheitliche Sterbebegleitung in Bayern nicht möglich wäre, haben wir  am vergangenen Dienstag mit dem Bayerischen Hospizpreis geehrt."

Huml ergänzte: "Die hospizliche und palliative Versorgung ist mir ein Herzensanliegen. Wer das Ende des Lebens vor Augen hat, braucht eine einfühlsame, aber auch medizinisch hochwertige Versorgung – am besten vor Ort. Deshalb ist mir der flächendeckende Ausbau der Strukturen in den Städten und ländlichen Regionen sehr wichtig. Wir wollen den weiteren Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote auch in den nächsten Jahren kräftig unterstützen. Unser Ziel ist letztlich die Verdoppelung der Angebote."

Derzeit gibt es in Bayern an insgesamt 111 Krankenhäusern stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen. 51 Krankenhäuser verfügen über eine Palliativstation mit insgesamt 478 Palliativbetten. Auch die palliativmedizinischen Dienste an den Krankenhäusern sollen weiter ausgebaut werden. Außerdem gibt es in Bayern 45 Teams zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene (SAPV) und sechs Teams für Kinder und Jugendliche.

Darüber hinaus gibt es derzeit 215 Hospizplätze an 20 Standorten. Es ist eine Erhöhung auf 280 stationäre Hospizplätze vorgesehen. Zwei bestehende stationäre Hospize werden derzeit erweitert. Ein neues Hospiz mit 10 Plätzen, das 2020 die Versorgung aufnehmen soll, ist bereits im Bau. Zwei zusätzliche stationäre Hospize befinden sich in der Planungsphase. Darüber hinaus ist ein weiteres Kinder- und Jugendhospiz mit 12 stationären und 4 teilstationären Plätzen in Nordbayern in Planung.

Außerdem stellen ca. 140 Hospizvereine mit rund 7.000 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern die ambulante Hospizversorgung in Bayern sicher.

Im Doppelhaushalt 2019/2020 stehen für den Ausbau der Angebote jährlich über 2,1 Millionen Euro zur Verfügung – und damit insgesamt 1,2 Millionen Euro mehr als im letzten Jahr.

Mehr Informationen finden Sie unter

https://www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/.