Presse­mitteilung

Huml: Bürgerschaftliches Engagement ist Herzstück der Hospizbewegung – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin überreicht Bayerischen Hospizpreis in München – Erstmals Sonderpreis für Beitrag in „SZ-Magazin“ verliehen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Dienstag den Bayerischen Hospizpreis der Bayerischen Stiftung Hospiz (BSH) für herausragendes Engagement in der Hospizbewegung überreicht. Huml betonte anlässlich der Verleihung in München: "Ohne die Mitarbeit der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter wäre eine ganzheitliche Sterbebegleitung in Bayern nicht denkbar. Für das große Engagement aller Ehrenamtlichen in der Hospizbewegung danke ich von Herzen. Ich freue mich, dass ich als Schirmherrin der Bayerischen Stiftung Hospiz den Hospizpreis für das beispielhafte und herausragende Engagement von einzelnen Ehrenamtlichen sowie an innovative Projekte verleihen darf."

Der Bayerische Hospizpreis wird in diesem Jahr bereits zum vierten Mal in den Kategorien "Stiftungspreis Ehrenamt" und "Stiftungspreis Projekt" verliehen. Erstmals wird zusätzlich ein Sonderpreis vergeben. Mit dem "Stiftungspreis Ehrenamt" wird eine Einzelperson für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Hospizbewegung gewürdigt. Der Preis geht in diesem Jahr an Sr. Sandra Bürstlinger vom Kloster der Dillinger Franziskanerinnen in Vöhringen.

Die Ministerin unterstrich in ihrer Laudatio: "Schwester Sandra Bürstlinger hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen in schweren Stunden nicht alleine zu lassen. Es ist ihr ein besonderes Anliegen Sterbende zu begleiten, die in einem schwierigen sozialen Umfeld leben. Für den unermüdlichen Einsatz für schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige verleiht ihr die Bayerische Stiftung Hospiz den Hospizpreis Ehrenamt. Ihr vorbildlicher Dienst unter anderem als Leiterin der Hospizgruppe Vöhringen des Caritasvereins Illertissen und ihre Hingabe für Menschen in schwierigsten Lebenssituationen beeindrucken uns und sind uns Vorbild."

Mit dem "Stiftungspreis Projekt" wird ein beispielhaftes und innovatives Projekt im Hospizbereich gewürdigt. In diesem Jahr wurde das Projekt des Hospizkreises Ottobrunn e.V. für die Projekttage "Wie ist es im Himmel, gibt’s da Schokolade?" – ein Schulprojekt für die 3. und 4. Klassen – ausgezeichnet.

Huml erläuterte: "Im Rahmen der Projekttage können die Kinder über ihre eigenen Gedanken und Erfahrungen mit Tod und Trauer schreiben, malen oder Theater spielen. Mit großem Engagement trägt der Hospizkreis Ottobrunn so dazu bei, dass bereits jungen Menschen ein guter Umgang mit Tod und Trauer gelingen kann. Dabei wurden auch die Eltern der Kinder mit einbezogen. Der innovative Ansatz, der zur Verbreitung der Hospizidee in unserer Gesellschaft beiträgt, verdient höchste Anerkennung."

Darüber hinaus wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Sonderpreis verliehen. Er ging an den Journalisten Roland Schulz und den Fotografen Reiner Riedler für den Beitrag "Ganz am Ende – eine Chronik der letzten Tage", der am 17. Juni 2016 im "SZ-Magazin" erschienen ist und ein großes Leser-Echo hervorgerufen hat. In der Laudatio des Stiftungsratsvorsitzenden Dr. Thomas Binsack hieß es zur Begründung: "In einer eindrucksvollen und direkten Sprache schildert Herr Schulz den Prozess des Sterbens und hebt auch die Bedeutung der palliativen Pflege hervor. Damit trägt er zu unserem ersten Stiftungszweck bei: Der Verankerung der Hospizidee in der Gesellschaft und der Verbreitung der Palliativmedizin im Sinne eines Bewusstseinswandels. Begleitet wird der Text von Fotografien von Herrn Riedler. Die eindrucksvollen Bilder stehen in ihrer scheinbaren Kühle und Nüchternheit in Kontrast zu den im Text geschilderten Situationen."

Im Freistaat gibt es derzeit ca. 140 Hospizvereine mit rund 25.000 Vereinsmitgliedern. Viele tausend aktive ehrenamtliche Hospizhelfer begleiten rund um die Uhr schwerstkranke und sterbende Menschen. Das Bayerische Gesundheitsministerium investiert in diesem Jahr 500.000 Euro in die Hospizarbeit. Davon fließen heuer 140.000 Euro über die Bayerische Stiftung Hospiz direkt an die ehrenamtlich Tätigen in der ambulanten Hospizarbeit. Mit dem Geld wird unter anderem die Weiterbildung von Hospizhelfern, wie z.B. die Qualifizierung in der Trauerbegleitung finanziert.

Mehr Informationen im Internet unter https://www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/ und

http://www.bayerische-stiftung-hospiz.de/index.php.